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Gejagt

Gejagt

Titel: Gejagt
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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ein, in der Hand eine Papiertüte. Er beäugte Stevie Rae, Aphrodite und Darius wie einen wissenschaftlichen Versuch.
    Darius gelang es, den Kuss abzubrechen. Er zog Aphrodite an sich und hielt sie eng umschlungen in seinen Armen. »Priesterin, das ist beschämend für sie«, sagte er leise und eindringlich. Ich fragte nicht nach, ob ›sie‹ für Aphrodite, Stevie Rae oder für beide stand. Noch bevor er den Satz beendet hatte, war ich bei den Zwillingen. »Das nehm ich.« Und ich schnappte mir einen der Blutbeutel und riss ihn zur Ablenkung extra schwungvoll mit den Zähnen auf wie eine Packung Gummibärchen, wobei ich mir einen ordentlichen Schluck Blut gönnte. »Halt mir das Glas«, bat ich Shaunee. Sie tat wie befohlen, wenn auch nicht ohne mir einen angewiderten Blick zuzuwerfen. Ohne auf sie zu achten, leckte ich mir, während ich den größten Teil des Blutes in das Glas schüttete, genüsslich die letzten roten Spritzer von den Lippen. Dann drehte ich den Beutel um, saugte den Rest des Blutes heraus und warf die leere Verpackung beiseite. Ich nahm ihr das Glas aus der Hand. »Jetzt den Wein.« Die Flasche war schon geöffnet, Shaunee musste nur noch den Korken herausziehen. Ich hielt ihr das Glas hin. Es war schon drei viertel voll mit Blut, also brauchte es nur noch einen kleinen Schuss Wein. »Danke«, sagte ich knapp, wirbelte herum und marschierte wieder zum Bett.
    Sehr geschäftsmäßig zog ich Aphrodites Arm aus Stevie Raes überraschend sanftem Griff. Diskret trat ich vor sie, um den halbnackten Körper meiner besten Freundin vor der gaffenden Menge – sprich, den Zwillingen, Damien und Jack – abzuschirmen.
    Mit glühenden Augen und gefletschten, vom Blut rötlich gefärbten Zähnen starrte Stevie Rae mich an. So geschockt ich auch von dem monsterähnlichen Anblick gewesen war, so sehr achtete ich doch darauf, ruhig zu klingen, und ließ sogar ein bisschen Ärger raushängen. »Okay, das reicht jetzt. Versuch’s damit.«
    Sie knurrte mich an.
    Und erstaunlicherweise gab Aphrodite ein Geräusch von sich, das wie ein Echo klang. Was sollte
das
denn? Ich hätte mich am liebsten zu Aphrodite umgedreht, um zu sehen, was mit ihr los war, aber ich wusste, es war besser, wenn ich mich weiter auf meine beste Freundin konzentrierte. Die mich tief und kehlig angrollte.
    »Ich hab gesagt, es reicht!«, hatte ich leise gezischt, in der Hoffnung, niemand sonst würde mich hören. »Reiß dich zusammen, Stevie Rae. Du hast genug von Aphrodite gehabt. Hier – trink – das – jetzt.« Ich setzte die Worte deutlich voneinander ab und drückte ihr den Blut-Wein-Cocktail in die Hand.
    In ihrem Gesicht ging eine Veränderung vor sich. Sie blinzelte, ihr Blick wurde vage. Ich führte ihr das Glas an die Lippen, und kaum drang ihr der Geruch in die Nase, fing sie an, den Inhalt hinunterzustürzen. Während sie gierig trank, erlaubte ich mir eine Sekunde lang nach Aphrodite zu sehen. Sie hing immer noch in Darius’ Armen und wirkte ganz okay, wenn auch ein bisschen betäubt, und starrte Stevie Rae mit riesigen Augen an.
    Ein ungutes Prickeln war mir den Rücken hinuntergelaufen, als ich ihren schockierten Gesichtsausdruck sah, und es sollte sich herausstellen, dass das ein ziemlich treffendes Vorgefühl für die abgefahrene Situation war, die bald auf uns zukommen sollte. Aber zunächst wandte ich meine Aufmerksamkeit meinen gaffenden Freunden zu. »Damien«, sagte ich absichtlich schroff. »Stevie Rae braucht was zum Anziehen. Kannst du ihr ’n T-Shirt oder ’ne Bluse besorgen?«
    »In der Wäschetruhe sind saubere«, keuchte Stevie Rae zwischen zwei Schlucken. Sie sah schon wieder mehr wie sie selbst aus und klang auch so. Mit zitternder Hand deutete sie auf einen Haufen Zeug in einer Ecke. Damien nickte und eilte dorthin.
    »Zeig mir mal dein Handgelenk«, bat Darius Aphrodite.
    Schweigend drehte Aphrodite den Zwillingen und Jack den Rücken zu und hielt Darius ihren Arm hin. Ich war die Einzige, die sehen konnte, was geschah. Der Krieger hob ihren Arm an seine Lippen. Ohne den Blick von ihr zu wenden, ließ er die Zunge herausgleiten und leckte über die gezackte Linie der Bisswunde, aus der es noch rot tropfte. Sie hielt den Atem an, und ich sah, dass sie zitterte, aber als seine Zunge die Wunde berührte, begann das Blut zu gerinnen. Da ich sehr genau zusah, entging mir nicht, wie Darius’ Augen sich plötzlich weiteten.
    »Oh Shit«, hörte ich Aphrodite leise zu ihm sagen. »Also stimmt’s
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