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Gejagt

Gejagt

Titel: Gejagt
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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Stevie Raes Körper durchbohrte. »Bis
das hier
erledigt ist.«
    »Gewiss könnte man es anders machen, aber nicht unter diesen Bedingungen. Unsere Möglichkeiten sind begrenzt, aber wenn du dir ein wenig Zeit nimmst und darüber nachdenkst, Priesterin, glaube ich nicht, dass du dafür wärst, dass auch nur einer von uns heute Nacht hinauf in eines der Krankenhäuser in der Stadt ginge.«
    Ich kaute schweigend auf der Unterlippe. Mir war klar, dass er recht hatte, aber ich suchte immer noch fieberhaft nach einer weniger schrecklichen Alternative.
    »Nee, ich geh da nich wieder rauf. Erstens sind da Kalona und seine total ekligen Vogelkinder, und zweitens darf ich nich da oben sein, wenn die Sonne aufgeht, und ich spür schon, dass es nich mehr lange bis zum Sonnenaufgang ist. Ich glaub nich, dass ich das überleben würde, wo’s mir sowieso schon so mies geht. Du musst da also durch, Z«, sagte Stevie Rae.
    »Soll ich den Pfeil schieben, und du hältst sie fest?«, fragte Aphrodite.
    »Nein. Zuschauen ist wahrscheinlich schlimmer als mit anpacken«, sagte ich.
    »Ich versuch, nich laut zu schreien«, sagte Stevie Rae.
    Und das war ernst gemeint. Bei den Worten hatte sich mein Herz verkrampft, genau wie jetzt, als ich daran zurückdachte. »Ach, Stevie Rae, schrei, so laut du musst. Ich schreie wahrscheinlich mit dir mit.« Ich sah Darius an. »Ich bin bereit. Sag, wann’s losgehen soll.«
    »Zuerst schneide ich das gefiederte Ende ab, das ihr noch aus der Brust ragt. Du nimmst das hier«, er reichte mir einen alkoholgetränkten Tupfer, »und legst es über das abgeschnittene Ende. Sobald ich vorn einen guten Griff um den Pfeil habe, musst du drücken. Drück, so fest du kannst, während ich ziehe. Er müsste dann eigentlich recht leicht herauskommen.«
    »Aber es wird ’n bisschen weh tun?«, fragte Stevie Rae mit schwacher Stimme.
    Darius legte ihr seine große Hand auf die Schulter. »Es wird nicht nur ein bisschen weh tun, Priesterin.«
    »Deshalb bin ich da«, sagte Aphrodite. »Ich halte dich fest, damit du nicht vor Schmerzen um dich schlägst und zappelst und Darius’ Plan vermasselst.« Sie zögerte und fügte hinzu: »Aber nur dass du’s weißt: wenn du vor Schmerz durchdrehst und mich
noch mal
beißt, dann setzt’s was.«
    »Ich beiß dich ganz bestimmt nicht noch mal, Aphrodite«, sagte Stevie Rae.
    »Los, bringen wir’s hinter uns«, bat ich.
    Bevor Darius Stevie Rae vom kläglichen Rest ihrer Bluse befreite, warnte er: »Ich muss dich entblößen, Priesterin.«
    »Ja, das hab ich mir schon gedacht, als du hinten damit angefangen hast. Du bist ja so ’ne Art Arzt, oder?«
    »Alle Söhne des Erebos sind medizinisch geschult, damit wir die Wunden unserer Brüder versorgen können.« Sein strenger Gesichtsausdruck verwandelte sich für einen Augenblick in ein Lächeln. »Ja, du kannst mich als eine Art Wundarzt betrachten.«
    »Dann isses okay, wenn du meinen Busen siehst. Als Arzt lernt man ja, auf so was nich zu achten.«
    »Na,
so
gründlich sollte er’s nicht gelernt haben«, murmelte Aphrodite.
    Darius zwinkerte ihr flüchtig zu. Ich machte ein demonstratives Würgegeräusch, woraufhin Stevie Rae kichern musste und im nächsten Moment vor Schmerz aufkeuchte. Sie versuchte, mir beruhigend zuzulächeln, aber sie war viel zu bleich und zittrig, als dass das überzeugend rübergekommen wäre.
    Ungefähr in dem Moment fing ich an, mir wirklich Sorgen zu machen. Als der tote untote Stark im House of Night auf Neferets blöden Befehl hin auf Stevie Rae geschossen hatte, hatte sie mit atemberaubender Geschwindigkeit so viel Blut verloren, dass es so ausgesehen hatte, als würde der Boden um sie herum bluten, womit sich die blöde Prophezeiung erfüllt hatte, durch die der blöde gefallene Engel Kalona aus seiner abermillionenjährigen Gefangenschaft unter der Erde befreit worden war. Stevie Rae sah aus, als wäre all ihr Blut dort auf dem Rasen geblieben, und bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie zwar echt gut durchgehalten, hatte geredet, war bei Bewusstsein gewesen und hatte sich sogar noch teilweise selbst auf den Beinen gehalten, aber jetzt verfiel sie vor unseren Augen zunehmend zu einem weißen Nichts.
    Da ließ mich Darius’ Frage zusammenzucken. »Kann es losgehen, Zoey?«
    Vor Furcht klapperten mir die Zähne, und ich war kaum in der Lage, ein »J-ja« zu stottern.
    »Stevie Rae?«, fragte er sanft. »Bist du bereit?«
    »Ich würd sagen, bereiter geht nich. Aber ich sag euch, so ’n Mist
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