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Gejagt

Gejagt

Titel: Gejagt
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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ich die geisterhaften Silhouetten seiner Kinder, der Rabenspötter, sehen, die sich mit ihren menschlichen Händen und Füßen an den Ästen festklammerten und mich mit ihren menschlichen Augen in den Mutanten-Rabengesichtern anstarrten.
    »Behauptest du immer noch, mich nicht zu kennen?«
    Seine Augen waren pechschwarz, wie ein sternenloser Himmel. Sie waren das Wirklichste an ihm. Sie und seine samtene Stimme.
Okay, es ist vielleicht ein Albtraum, aber es ist immer noch meiner. Ich kann einfach aufwachen! Ich will aufwachen! Aufwachen!
    Aber ich wachte nicht auf. Es ging nicht. Nicht ich kontrollierte den Traum, sondern Kalona. Er hatte ihn erschaffen, diese dunkle Albtraumlichtung, hatte mich irgendwie hierhergebracht und die Tür zur Wirklichkeit hinter uns geschlossen.
    »Was willst du?« Ich sprach schnell, damit er nicht hörte, wie meine Stimme zitterte.
    »Du weißt, was ich will, Geliebte. Ich will dich.«
    »Ich bin
nicht
deine Geliebte.«
    »Oh doch, das bist du.«
Und jetzt bewegte er sich, trat so nahe an mich heran, dass ich die Kälte spürte, die von seinem substanzlosen Körper ausging.
»Meine A-ya.«
    A-ya. Der Name, den die Weisen Frauen der Cherokee dem Mädchen gegeben hatten, das sie vor Jahrhunderten erschaffen hatten, um ihn in die Falle zu locken. Panik stieg in mir auf. »Ich bin nicht A-ya!«
    »Du beherrschst die Elemente.«
Seine Stimme war eine Liebkosung – abstoßend und berückend, schrecklich und wundervoll zugleich.
    »Das sind Gaben meiner Göttin«, sagte ich.
    »Schon einmal, vor langer Zeit, hast du die Elemente beherrscht. Du bist aus ihnen gemacht – eigens dazu erschaffen, mich zu lieben.«
Seine massiven schwarzen Schwingen erzitterten und entfalteten sich. Mit einem weichen Schwung nach vorn umschloss er mich in einer geisterhaften Umarmung seiner Flügel, die kälter war als Frost.
    »Nein! Du verwechselst mich. Ich bin nicht A-ya.«
    »Du irrst dich, Geliebte. Ich kann sie in dir spüren.«
    Seine Flügel umschlangen meinen Körper, pressten mich gegen ihn. Obwohl seine physische Gestalt nur halbmateriell war, konnte ich ihn spüren. Seine Flügel waren weich und winterkalt gegen die Wärme meines Traum-Ichs. Sein Körper fühlte sich an wie eisiger Nebel. Meine Haut brannte, wo er mich berührte, mich durchzuckten Stromstöße, und in mir begann ein Verlangen zu schwelen, das ich nicht wollte und gegen das ich machtlos war.
    Er lachte, ein verführerisches Lachen, in dem ich am liebsten versunken wäre. Ich beugte mich vor, schloss die Augen und keuchte hörbar auf, als die Kälte seines Geistes über meine Brüste strich und ein Feuerwerk von Emotionen entfachte, die schmerzhaft, aber betörend erotisch an alle möglichen Stellen meines Körpers schossen und mich willenlos machten.
    »Du magst den Schmerz. Du empfindest Lust dabei.«
Seine Flügel drängten mich noch dichter an ihn, sein Körper wurde immer fester und kälter, und der betörende Schmerz wuchs mit jeder Sekunde der unentrinnbaren Umarmung.
»Ergib dich mir.«
Mit seiner zunehmenden Erregung wurde seine wunderschöne Stimme unvorstellbar verführerisch.
»Ich habe Jahrhunderte in deinen Armen verbracht. Diesmal werde ich die Kontrolle über unsere Vereinigung haben, und du wirst dich ganz der Lust hingeben können, die ich dir schenke. Wirf die Fesseln deiner unnahbaren Göttin ab und komm zu mir. Sei meine wahrhaftige Geliebte – in Körper und Seele –, und ich werde dir die Welt zu Füßen legen!«
    Die Bedeutung seiner Worte durchdrang den Nebel aus Schmerz und Lust, so wie Sonnenlicht den Tau der Nacht verdampfen lässt. Ich fand meinen Willen wieder und befreite mich aus der Umklammerung seiner Flügel. Schwaden schwarzen Rauchs umzogen meinen Körper, umschlangen mich … berührten … streichelten mich …
    Ich schüttelte mich wie eine wütende Katze, die in den Regen geraten ist. Die dunklen Schlieren glitten von mir ab. »Nein! Ich bin nicht deine Geliebte. Ich bin nicht A-ya. Und niemals werde ich Nyx den Rücken kehren!«
    Kaum hatte ich Nyx’ Namen ausgesprochen, verschwand der Traum.
    Zitternd und nach Atem ringend setzte ich mich kerzengerade im Bett auf. Stevie Rae neben mir schlief seelenruhig, aber Nala war hellwach. Ihr Fell war gesträubt, sie machte einen Buckel und grollte leise tief in der Kehle. Ihre Augen waren auf einen Punkt in der Luft über mir gerichtet.
    »Himmel!«, keuchte ich, sprang aus dem Bett und drehte mich einmal um dreihundertsechzig Grad in der
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