Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geisterstunde in Los Angeles

Geisterstunde in Los Angeles

Titel: Geisterstunde in Los Angeles
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
noch einmal ersticken. Und zwar sehr bald.« Er deutete auf den Tümpel. »Das ist er«, flüsterte Giesen, »das genau ist der Weg nach Aibon, der Weg in die Veränderung, verstehst du?«
    »Ein wenig.«
    »Wenn ich meinen Dienern den Befehl gebe, stoßen sie dich in das magische Wasser. Ich warte schon darauf, wie du wieder erscheinen wirst. Als lebende Wasserleiche, als Teil dieses gewaltigen Landes.«
    Er nickte sich selbst zu und machte einen ungemein zufriedenen Eindruck. Ihm konnte nichts passieren. Er hatte bisher nur gesiegt, und ich, sein größter Feind, befand sich in seiner Hand. »Dabei brauche ich nicht einmal das Feuer aus Aibon. Die Zeit der Zwerge, Sinclair, gehört der Vergangenheit an. Jetzt muß ich mich um andere Dinge kümmern. Um die große Macht.«
    Er schaute mich aus seinen großen Augen an. Auf der hohen Stirn hatten sich kleine Faltenmuster gebildet. Seine Haare waren straff nach hinten gekämmt. Von der Körpergröße her reichte er mir nur mehr bis zur Schulter, aber er war gefährlich. In ihm steckten eine ungeheure Kraft und ein immenser Wille.
    Ich schaute auf die Hände mit den langen Fingern, die sich bewegten, als wollte er jemand würgen. In seinem Gesicht zeichneten sich hochstehende Wangenknochen ab, sein Hals war unnatürlich lang, deshalb wirkte auch der Kopf verhältnismäßig groß. Von ihm ging etwas Böses aus, das Menschen angst machen konnte. Ich hatte es beim Publikum in New York erlebt, das sich »Dwarfs«, das Grusical, angeschaut hatte. Auf der Bühne war er von Nebelschwaden umhüllt gewesen, hier stand er frei vor mir und tastete mich mit seinen kalten Blicken ab. »Möchtest du noch etwas wissen?« fragte er.
    »Eigentlich ist alles gesagt.«
    »Ja, das stimmt. Vielleicht reihe ich dich in die Armada meiner Diener ein. Ich weiß es noch nicht. Eigentlich solltest du erleben, wie ich der König von Hollywood werde. Du glaubst gar nicht, wie mir die medial begabten Stars und Schauspieler folgen werden. Sie sind ja so satt, so übersättigt. Sie wollen immer wieder etwas Neues erleben, das kann ich ihnen bieten.«
    »Ja, schon gut.«
    Er ballte plötzlich die rechte Hand, kam vor und wollte mir in einem Anfall von Haß die Faust ins Gesicht schmettern.
    Die Arme konnte ich zwar nicht bewegen, dafür die Beine. Bevor mich Giesens Faust erreichte, schnellte ihm mein rechter Fuß entgegen und bohrte sich in seine Figur.
    Giesen sackte zusammen. Er kam keinen Schritt mehr weiter. Sein Gesicht verzerrte sich, bevor er sich langsam in die Knie drückte. Weit hielt er die Augen offen. Ein scharfes Ächzen drang über seine Lippen.
    »Du Hund!« keuchte er. »Du verfluchter Hund! Los, in den Tümpel mit ihm! Er muß sterben!«
    Die beiden Veränderten zogen an den Lianen, während Giesen in die Dunkelheit zurücktaumelte…
    Ich hatte gewußt, was kommen würde, und es war mir gelungen, mich darauf einzustellen.
    Als die beiden zur gleichen Zeit an den Lianen zogen, warf ich mich mit aller Kraft nach hinten, so daß ich diesen ruckartigen Vorwärtsschwung egalisieren konnte.
    Es sah irgendwie lächerlich aus, denn wir gerieten praktisch zu dritt in tanzende Bewegungen. Die beiden Veränderten hatten ebenso große Mühe, sich auf den Beinen zu halten wie ich. Sie griffen aber sofort nach und waren diesmal schneller.
    Wuchtig rissen sie mich nach vorn. Dabei zogen sich die Lianen noch enger um meinen Körper, schnitten fast durch die Kleidung und auch in die Haut.
    Ich stöhnte vor Wut und Anstrengung, duckte mich, drehte mich dabei und setzte abermals meine Kräfte ein, um die beiden Aibon-Diener zur Seite zu schleudern.
    Einer fiel hin, der andere blieb stehen, das war schlecht für mich, denn der Fallende ließ die Liane nicht los und zog mich zur Seite. Mit einem großen Spreizschritt gelang es mir noch, mich auf den Beinen zu halten, auch den nächsten Zug glich ich mit einem Kraftakt aus, dann aber hatte ich Pech, denn ich rutschte auf dem doch glatten Boden mit dem linken Bein nach vorn und geriet so in einen Spagat.
    Der warf mich um.
    Als ich fiel, wußte ich, daß die beiden gewonnen hatten. Dennoch versuchte ich, wieder auf die Beine zu kommen. Es blieb beim Versuch, weil ich Prestons Fuß nicht ausweichen konnte. Er traf mich an der Schulter und drückte mich wieder zurück.
    Gleichzeitig zog Baker.
    Ich rutschte über den glatten Boden genau auf den Tümpel zu. Beide Hacken wollte ich in den Boden rammen, auch das gelang mir nicht, die anderen waren brutaler untl
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher