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Geisterstadt

Geisterstadt

Titel: Geisterstadt
Autoren: Stacia Kane
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zwar noch jede Menge Zeit, ein paar Stunden bestimmt, aber es konnte nie schaden, auf der Hut zu sein.
    Die Tür öffnete sich, und der Älteste Griffin kehrte zurück, gefolgt vom Ältesten Thomas und einer rothaarigen Frau, die ('liess noch nie zuvor gesehen hatte.
    Nicht, dass es eine Rolle gespielt hätte, denn die Frau war ganz c >1 lensichtlich eine Kirchenangestellte. Ihre nackten Arme waren genau wie die von Chess und Dana geschmückt, allerdings mit einer auffälligen Ausnahme: der schwarzen Schlange, die sich vom Handgelenk bis zur Schulter den gesamten Arm hinaufzog, wobei jede einzelne Schuppe perfekt mit silberner magischer Tinte gestochen war, die im Dämmerlicht schwach schimmerte.
    Eine Angehörige des Black Squad. Die Gesetzeshüter der Kirche - ein Teil der Kirchenhierarchie, im Gegensatz zu De-bunkem wie Chess und Dana, die einfache Angestellte waren.
    Ihr gefror das Blut in den Adern. War die Frau ihretwegen hier - war man ihr auf die Schliche gekommen? Die ganze Zeit über war sie so vorsichtig gewesen, all die Jahre hatte sie niemanden zu nahe an sich rangelassen, hatte immer darauf geachtet, in Gegenwart anderer nicht mal ein lausiges Aspirin zu nehmen und jetzt - hier, ausgerechnet vor Dana? Man würde sie hopsnehmen, genau vor der Nase von ... nein. Nein. Sie benahm sich total bescheuert, wie der letzte paranoide Idiot, und das musste aufhören.
    Am besten auf der Stelle, denn die Rothaarige guckte sie schon ziemlich schräg an. Musterte sie durchdringend, als könnte sie ihr das schlechte Gewissen an der Nasenspitze ansehen. Nicht gut. Chess verstärkte den Griff um die eigenen Finger, um sich zu beruhigen, und erwiderte den Blick der Rothaarigen. Die Frau wollte hier Spielchen spielen und so ein blödes, kleines Blickduell anfangen? Ihr Pech.
    Die Frau lächelte, unterbrach den Blickkontakt dann sehr bedächtig und sah zu Boden. Ohhhkay. Was war das denn jetzt?
    »Dana«, sagte der Älteste Griffin und unterbrach damit, was auch immer sich gerade abgespielt hatte, »vielleicht solltest du dich in deine Kabine zurückziehen. Ruh dich ein bisschen aus.«
    Dana öffnete den Mund, bevor sie es sich anders überlegte. Der Älteste Griffin hatte sie zwar freundlich weggeschickt, aber weggeschickt hatte er sie ohne Zweifel, und Dana war nicht blöd.
    Sie verschwand mit einer Reihe hastig gemurmelter Abschiedsworte.
    Dann war Chess mit zwei Ältesten und einer Frau, die wahrscheinlich genug Macht hatte, um sie ins Gefängnis werfen zu lassen, wenn sie sie nur komisch ansah, allein im Zimmer. Die S tille hämmerte gegen ihren Schädel wie ein Irrer auf Speed mit einem Hammer.
    Der Älteste Griffin setzte sich. »Cesaria, darf ich dir Lauren Abrams vorstellen? Sie ist gerade heute Morgen aus New York angekommen.«
    Die Frau - Lauren - streckte eine schmale, blasse Hand aus. Ihre Tattoos zogen sich bis auf den Handrücken, wie ein Handschuh ohne Finger. An den Spitzen der nackten Finger saßen Nägel, die so kurz waren wie die eines Mannes und vor Sauberkeit glänzten. »Schön, dich kennenzulemen, Cesaria. Ich habe schon viel von dir gehört.«
    Als Chess Lauren die Hand schüttelte, lief ihr ein elektrisches Prickeln den Arm hinauf. Sie ignorierte es. Ebenso wie Laurens offensichtliche Erwartung, dass sie nachfragte, was sie denn alles gehört hätte, oder dass sie irgendeinen Witz machte. Es gehörte schließlich nicht zu ihrem Job, sich vor Freundlichkeit ein Bein auszureißen, und die ganze Sache gefiel ihr kein bisschen.
    Sie hatte schon früher manchmal mit dem Black Squad zusammengearbeitet, ein paar kleine Gelegenheitsaufträge, aber das hier war etwas anderes. Diesmal wurde sie nicht einfach in einen Trupp gesteckt und mit einem schnellen Briefing versehen. Sie hatte es auch nicht mit einem Haufen Fußsoldaten des Squad zu tun. Laurens magische Macht und die Befehlsgewohn-I heit, die sie ausstrahlte, verrieten Chess nur allzu deutlich, dass diese Frau von weiter oben kam. Von ganz oben. Oder sogar
    »Abrams«, sagte sie. »Irgendwie verwandt mit dem Großältesten?«
    Lauren ließ ein leises, fröhliches Lachen hören. »Er ist mein Vater.«
    Wäre Chess nicht schon im Begriff gewesen, sich zu setzen, wäre sie jetzt möglicherweise gestolpert. Unglaublich. Man wollte sie auf einen Fall ansetzen - hier ging es hundertprozentig um einen Fall, entweder das, oder man wollte sie einbuchten, und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass das jetzt langsam mal passiert wäre, wenn sie es vorgehabt
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