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Geisterkrieg

Geisterkrieg

Titel: Geisterkrieg
Autoren: Michael A. Stackpole
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ja bereits. Sie hat sich freiwillig gemeldet, Sie umzubringen, sollte sich das als notwendig erweisen. Sie wissen, wer wir sind.«
    Ich nickte. »Allerdings, und Ihr Mädchen hier weiß, dass mich der Flecklemur oder irgendwas sonst nicht interessiert. Ich habe für ARU gearbeitet, weil ich dafür bezahlt wurde. Ich interessiere mich weder für Politik noch für sonst etwas. Ich will nur in Ruhe leben können.«
    Der Anführer trug schwarz, und seine langfingrigen Hände wirkten wie weiße Spinnen, als er vor der Brust die Fingerspitzen aufeinander legte. »Wieder falsch, Mister Donelly. Sie interessieren sich sehr wohl für etwas anderes als Ihre Ruhe. Sie wollen, dass Ichabod Reis bekommt, was er verdient. Korrekt?«
    Ich runzelte die Stirn. »Okay, vielleicht. Ja.«
    »Ausgezeichnet. Und Sie sind sichtlich an Geld interessiert.«
    »Wer nicht?«
    »Ein Punkt, über den man streiten könnte, aber dafür habe ich weder die Zeit noch das Interesse.« Die Hände öffneten sich. »Meine Mitstreiter und ich handeln aus tiefer Besorgnis um den Schutz der Umwelt. Wir glauben fest an die Heiligkeit des Lebens in all seinen Formen.«
    Ich sah die Leiche der Gendarmin vor mir, die durch die Nadeln rollte. »Das Feuergefecht auf dem Berg war die Hölle.«
    »Unglückseligerweise, ja, und durchaus unbeabsichtigt. Die Schweber sollten unseren Rückzug decken, nachdem Ihr Mech ausgeschaltet war. Es kam zu einem Debakel, zu dem Sie beigetragen haben, auch wenn ich Ihnen die Schlachtopfer nicht nachtrage. Sie haben in Selbstverteidigung gehandelt, ebenso wie bei der Auseinandersetzung mit Letitia. Hätte das Einsatzteam sich an seine Befehle gehalten, wären sie fort gewesen, bevor ihr Angriff Opfer hätte fordern können.«
    Ich nickte. »Das hier sind die Überlebenden der Zelle?«
    »Oh, sehr gut, Mister Donelly. Sie kennen sich mit Zellensystemen aus?«
    »Ich habe historische Berichte über Blakes Wort gelesen. Sie neigen alle dazu, sich geradezu endlos darüber auszulassen, wie ausgedehnt deren System war. Ein paar der Bücher könnten als Lehrbücher für angehende Revolutionäre durchgehen.«
    »In der Tat, und so sät eine Gesellschaft, die Wert auf die Freiheit der Information legt, die Saat ihres eigenen Untergangs.«
    »Und muss einem System weichen, das keinen Wert auf persönliche Freiheit legt?«
    »Wohl kaum, Mister Donelly. Im Gegenteil, wir würden versuchen, sie über ihre derzeitigen humanozentrischen Beschränkungen hinaus auszuweiten.« Er verschränkte die Finger. »Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie es kommt, dass die Menschheit in den Jahrhunderten der Ausdehnung ins Weltall noch nie auf eine andere intelligente Spezies gestoßen ist?«
    »Das Universum ist groß und alt. Keine Fremdwesen? Was soll's?«
    »Sehen Sie, selbst Sie werden zu einem Opfer der subtilen Fallen der Sprache. Warum wären sie Fremdwesen? Wenn wir auf ihrem Planeten landen und sie dort finden würden, wären dann nicht wir die Fremdwesen? Natürlich wären wir das, aber alles, was wir denken und sagen, ist aus menschlicher Sicht definiert. Tatsächlich sind wir vermutlich schon Dutzenden intelligenter Spezies wie dem Flecklemur begegnet, doch weil sie nicht auf eine Messlatte passen, die der Mensch entwickelt hat, um sich von seinen biologischen Ursprüngen abzuheben, werden diese Wesen als bloßer Rohstoff abgetan, der dazu existiert, ausgebeutet zu werden.«
    An diesem Punkt war mir klar, dass sich die Unterhaltung in verschiedene Richtungen entwickeln konnte. Daran, wie Letitia und die anderen bei seinen Worten nickten, erkannte ich, dass sie überzeugt waren. Beinahe hätte ich widersprochen, nur, um sie zu verwirren. Da sie jedoch bereit war, mich abzumurksen, und meine Hände noch immer gefesselt waren, legte ich diesen Plan auf Eis.
    »Okay, ich sehe, worauf Sie hinauswollen, und das ist toll, aber ich bin geldzentrisch und hatte den Eindruck, Sie wären bereit, auf meine Hingabe zu vertrauen, Stones auf meinem Konto anzuhäufen.«
    »Ohne die Kombination mit Ihrem pathologischen Hass auf Reis wäre ich das keineswegs. Aber die Tatsache bleibt bestehen, dass Ihr Hass auf diese Kröte und Ihre einzigartigen Fähigkeiten Sie zu jemandem machen, den zu rekrutieren für uns Sinn ergibt. Falls wir hinsichtlich Ihrer Bezahlung zu einer Übereinkunft kommen können .«
    »Sparen Sie es sich. So dumm bin ich nicht. Sollte ich mich weigern, mit Ihnen zusammenzuarbeiten, werde ich als Dünger für eine neue Baumernte enden. Meine
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