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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd
Autoren: Jo Clayton
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TREIBJAGD
    Die Stimme eines Mannes im Lautsprecher; vom Boden kommend.
    „Der Energiedom ist desaktiviert. Alle Portale stehen offen.”
    Eine Pause. Stimmen, gemurmelte Flüche. „Überall liegen Menschen.” Pause. Eine gerufene Frage. „Nicht tot. Durch Gas betäubt.
    Die Medo hat das Gas noch nicht identifiziert, behauptet aber, sie würden mindestens noch eine Stunde lang ohnmächtig bleiben.”
    Eine weitere Pause. Weitere Rufe - Fragen und Antworten. „Die Aghir sind verschwunden. Wir haben einen der draußen postierten Wächter genügend aufputschen und wach bekommen können - er hat uns ein paar Fragen beantwortet. Behauptet, daß etwas, das er weder sehen noch hören konnte, aus dem Nichts gekommen sei und ihn ausgeschaltet habe. Sagte, dies sei noch nicht allzu lange her, soweit er das feststellen könne, etwa dreizehnte Stunde plus zwanzig, auf keinen Fall früher. Gab an, der Flitzer, in dem sein Tej angekommen war, sei weg. Wahrscheinlich hat ihn der Geist gestohlen, hatte fünf Mann zu transportieren. Cenzai hat seine Außenkreis-Wachen vor zehn Minuten hierherbeordert. Sie haben mit einem auf die Halle zentrierten Gittersuchmuster angefangen. Hoffen, den Flitzer aufzuspüren. Bisher noch keine Resultate. Es ist ein zerklüftetes Land. Eine Menge Bäume, genug Erze vorhanden, um die Magnetmesser zu bluffen. Das wär’s vorläufig.” Der Sprecher verstummte; aus dem Lautsprecher rieselte ein leises Zischen.
    Intaril runzelte die Stirn. „Um eine halbe Stunde verpaßt. Vielleicht weniger.”
    Aleytys zuckte mit den Schultern. „Ich habe Ihnen die Daten innerhalb von fünf Minuten gegeben - fünf Minuten nachdem wir den Ausdruck hatten. Was bleibt, ist Hoffnung. Hoffnung, daß ich ihn aufspüre und fangen kann, bevor er Teegahs Grenze erreicht und in den Inter-raum überwechselt. Hoffe, er wird nicht nervös und versucht, mich wegzupusten … Wenn er in den Interraum kommt, dann adieu.” Sie zückte erneut mit den Schultern. „Wenn Sie bezahlen und die Aghir damit zurückkaufen, verliert Wolff den größten Teil seines Honorars.”
    „Sie wissen nicht zufällig, wo Sie nach ihm suchen müssen? Ich meine, weil Sie ihn doch so gut kennen?”
    „Nein, das weiß ich zufällig nicht.”
    „Das würden Sie auch an einen Lügendetektor angeschlossen beschwören?”
    Aleytys schüttelte den Kopf und lachte. Jetzt, da der größte Teil ihrer Besorgnis von ihr genommen war, war ihr mehr nach Lachen zumute. Es funktionierte - sie konnte loyal sein, in gewissem Maße jedenfalls; loyal ihren beiden Bindungen gegenüber. Wenn sie es richtig anstellte’ wenn sie ihn im Raum schnappen konnte. Intaril begann, gereizt auf ihr Knie zu klopfen. Aleytys wurde ganz ruhig.
    „Despin’ Intaril, Sie sind sehr viel überzeugender als ich, wenn Sie das Komitee auf Helvetia dazu bringen wollen, mich auch nur in die Nähe ihres Beglaubigers zu lassen. Sie haben es nur einmal versucht
    - und da hatte er seine Launen, und nein, ich habe nicht damit her-umgespielt, ich habe wirklich versucht, kooperativ zu sein.” Sie rieb mit dem Daumen über ihr Kinn. „Ausschlaggebend ist jetzt nur, ihn hier zu fassen. Mein Schiff kann es mit dem seinen nicht aufnehmen, aber er wird dadurch behindert, daß er sich unter voller Abschirmung bewegen muß - das hält ihn auf, und . er weiß, was für Möglichkeiten ich habe, wenn ich in seine Reichweite komme.”
    „Die Tikh’asfour.”
    „Sie sagen es.”
    „Darf ich Sie daran erinnern, daß fünf unserer Kunden an Bord sind?”
    „Das ist mir bewußt. Wenn er mir die Chance gibt, mit ihm zu reden, werde ich ihm im Austausch für die Rückkehr der Aghir höchstwahrscheinlich sicheres Geleit aus dem System hinaus anbieten müssen.” Sie betrachtete die schweigende Direktorin. „Sie stimmen dem zu?”
    Intaril blieb einen langen Moment still, dann nickte sie. „Wir müssen die Aghir zurückbekommen.”
    Die Pilotin erschien in der Türöffnung. „Die Transfer-Röhre ist eingeklinkt. Wenn die Jägerin ihre Schleuse öffnet, können wir den Wechsel vollziehen.”
    Intaril erhob sich. „Ich komme mit Ihnen.”
    Aleytys stand ebenfalls auf. „Das liegt an Ihnen. Mischen Sie sich nicht ein - mehr verlange ich nicht.”
    „Ich bin kein Dummkopf, Jägerin.”
    „Wir werden sehen.” Aleytys ging zur Schleuse, Tamris dicht hinter sich, und Intaril folgte ihnen.
    Der Junge und der Dieb
    Dritte Stunde plus fünf Minuten ZUFALL
    Vierte Stunde plus fünf Minuten TREIBJAGD
    Erste Stunde
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