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Geisterblues

Geisterblues

Titel: Geisterblues
Autoren: Katie MacAlister
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oder angreifen, übernehme ich.
    Abgemacht
.
    Ich stellte mich neben ihn und strich mit dem Arm über seinen, einfach nur, weil es schön war, ihn zu spüren. »Loki Laufeyiarson«, begann ich mit lauter Stimme. Ich nahm die Kette mit dem Amulett ab und legte sie auf meinen Handteller. Die Qualität des Vibrierens veränderte sich; es nahm zu, bis der Valknut sirrte wie ein ganzer Bienenstock. Er wurde außerdem immer heißer, bis ich ihn fast nicht mehr festhalten konnte. »Gib mir das Pferd namens Tesla zurück, sonst werde ich deine eigene Macht gegen dich verwenden.«
    Loki ließ die Hand, mit der er mich erschlagen wollte, sinken und verengte die Augen zu Schlitzen.
    Gutes Mädchen. Jetzt hast du seine Aufmerksamkeit
.
    Ja, aber wie soll ich ihm beweisen, dass ich das verdammte Ding auch benutzen kann? Ich habe keine Ahnung, wie man mit Magie umgeht. Ich bin keine Wicca-Hexe, so wie meine Mutter.
    Modelliere es
, riet Ben mir.
Halte es fest und gestalte es um, bis es die Form hat, die dir vorschwebt, und wenn du bereit bist, feuerst du es auf Loki
.
    »Du weißt nicht, wie man es gebraucht«, sagte Loki und entspannte sich sichtlich.
    Ich betrachtete das Amulett, das auf meiner Handfläche flimmerte und dabei so viel Energie und Hitze abstrahlte, dass mein Arm zu brennen begann. Ich bündelte all diese Empfindungen, dann fügte ich meinen Zorn, meine Frustration und meine Sorge um Tesla hinzu und formte den Valknut zu einem gigantischen, glühenden Ball.
    »Ich will mein Pferd«, brüllte ich und schleuderte den Ball voll komprimierter Energie auf Loki. Zu meiner Verblüffung taumelte er zurück, und seine Erscheinung wurde für ein paar Sekunden ganz flimmrig. Er schien damit selbst nicht gerechnet zu haben, denn der Blick, mit dem er mich fixierte, war voller Hass.
    Ausgezeichnet, Fran. Das hast du toll gemacht
. Ben legte mir unter dem Saum meines Oberteils den Arm um die Taille, sodass ich seine warme, tröstliche Hand auf meiner Haut spürte.
    »Gib mir Tesla!« Ich machte mich bereit, ein weiteres Energiegeschoss auf ihn abzufeuern.
    Fauchend sprang er zur Seite. »Du denkst, du hättest gewonnen, kleine Sterbliche, aber da irrst du dich. Du kannst dein Pferd zurückhaben, allerdings zu dem Preis, vor dem ich dich letztes Mal gewarnt habe. Genieße deine Niederlage.«
    Die Luft neben Loki begann zu flirren und einen Strudel zu bilden, der schließlich die Gestalt eines vertrauten weißen Hengstes annahm.
    »Tesla!« Ich wollte zu ihm laufen und ihm die Arme um den Hals schlingen, doch Ben hielt mich fest.
    »Warte, bis Loki weg ist«, ermahnte er mich sanft. »Er ist ein Trickbetrüger. Womöglich ist es gar nicht Tesla.«
    »Ich habe deine Forderung erfüllt. Jetzt gib mir das
Vikingahärta

    Der Gedanke gefiel mir nicht, aber ich hatte zugestimmt, es ihm im Austausch gegen mein Pferd zu überlassen. Ich trat mehrere Schritte vor und streckte es ihm hin. »Danke. Ich verspreche, dass ich gut für Tesla sorgen werde.«
    Loki versuchte, mir den Valknut aus der Hand zu reißen, aber kaum dass seine Finger ihn berührten, ging er in Flammen auf.
    »
Häxa!
«, kreischte er und sprang zurück, als ich es in den Sand fallen ließ. »Du hast es verzaubert!«
    Will ich wirklich wissen, was er mich gerade genannt hat?
    Hexe.
    »Nein, das habe ich nicht getan. Ehrenwort. Das hat es ganz allein gemacht.« Die Flammen wurden schwächer, bis der Valknut sich nur noch matt glühend auf dem silbrigen Sand abhob.
    »Du hast irgendeine Magie gewirkt, um mich daran zu hindern, ihn zu nehmen.«
    »Das stimmt nicht! Ich schwöre!« Ich hielt die Hände hoch, um ihm zu beweisen, dass sie leer waren.
    »Wir werden uns wiedersehen«, drohte Loki mit dunkler, hasserfüllter Stimme. Sein Körper begann sich zu verlängern, als würde er gestreckt. »Und dann werde ich mich nicht annähernd so gnädig zeigen.«
    Noch beim Sprechen zoomte er sich so plötzlich weg, als würde ein Fernseher ausgeschaltet. Doch seine Worte hingen noch immer in der Luft und verursachten mir ein beklommenes Gefühl. Ich verscheuchte es und lief zu Tesla, um mich zu vergewissern, dass er nicht doch nur eine Illusion war.
    Das war er nicht. Leise wiehernd rieb Tesla seinen Kopf an mir, um nach Äpfeln zu suchen. Ich blinzelte ein paar Freudentränen weg, schlang die Arme um seinen Hals und vergrub das Gesicht in seiner Mähne, um mich zu überzeugen, dass er real war.
    »Ich danke euch«, sagte ich, als ich mich endlich zu den Wikingern, den
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