Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geisterblues

Geisterblues

Titel: Geisterblues
Autoren: Katie MacAlister
Vom Netzwerk:
schon getan. Es geht um die Wikinger-Geister! Sie laufen Amok!
    Ich werde mit Eirik reden.
    Nein, nicht diese Geister … ich spreche von ihren Freunden. Wahlweise ihren Feinden, das muss sich erst noch zeigen. Sie sind nicht geerdet, darum können sie physisch nichts anrichten, aber sie rasen wie die Irren auf dem Markt herum und versuchen, jeden, der ihnen in die Quere kommt, abzumurksen. Sie richten einen schrecklichen Tumult an, und jede Sekunde wird Absinthe es bemerken
–«
    »Francesca!«, bellte eine vertraute Stimme mit starkem deutschem Akzent. Ich zuckte zusammen.
    Zu spät. Wo steckst du? Was treibst du?
    Ich habe mir gerade mein Abendessen genehmigt
, antwortete er lakonisch. Mir wurde ein bisschen komisch zumute, als mir dämmerte, was das übersetzt hieß, aber seine Speisenwahl war momentan nebensächlich.
Ich bin schon auf dem Weg zu dir.
    Danke. Wir können deine Hilfe gut gebrauchen
.
    »Wieso sind deine Geister schon wieder außer Rand und Band?«, wetterte Absinthe, als sie auf mich zustürmte. »Hatte ich dir nicht befohlen, dafür zu sorgen, dass sie sich benehmen? Sie belästigen die Kundschaft!«
    »Entschuldige. Allerdings sind es nicht wirklich meine Geister. Es sind … äh … Freunde von ihnen. Wir versuchen, sie im Zaum zu halten, aber –«
    In diesem Moment kam eine Gruppe Frauen mit Motorrädern auf das Marktgelände gerast. Doch anstatt auf dem Parkplatz zu halten, fuhren sie einfach weiter und direkt in die Budengasse hinein.
    »Fran!« Eine Frau, die auf dem Sozius des ersten Motorrads saß, lehnte sich zur Seite und winkte mir zu. Obwohl Imogen einen Helm trug, erkannte ich sie durch das verdunkelte Visier. Sie zerrte ihn sich vom Kopf und grinste wie ein Honigkuchenpferd. »Sieh nur, wen ich dir mitgebracht habe!«
    Das Motorrad kam knapp vor Absinthe zum Stehen. Die Fahrerin nickte mir zu. »Imogen sagt, dass du Unterstützung bei ein paar verirrten Kriegern brauchst?«
    »Äh …« Ich schaute von der blonden Frau, die mit ihren geschätzten eins neunzig sogar mich überragte, zu Imogen.
    »Das ist Gunn«, stellte sie mir ihre Freundin vor. »Sie ist eine Walküre.«
    »Oh! Das trifft sich hervorragend! Ich habe mich schon gefragt, wie man zu euch Kontakt aufnimmt.«
    Gunn nickte wieder. »Wir haben uns einen kleinen Urlaub in einem Resort in Saint-Tropez gegönnt, aber Imogen konnte uns überzeugen, dass es sich hier um einen Notfall handelt. Wo sind die Krieger?«
    »Walküren?« Absinthe ließ entgeistert den Blick umherfliegen, als die anderen Motorradfahrerinnen vor uns bremsten. »Du bringst die Walküren auf meinen Markt?«
    Fünf Waräger jagten eine Gruppe Touristen an uns vorbei.
    Ich will nicht sagen, dass ich niemals im Leben etwas Seltsameres sehen werde als uralte nordische Göttinnen in Lederjacken und hochhackigen Stiefeln, die auf Motorrädern versuchen, ebenso uralte nordische Geister einzufangen, aber es war auf jeden Fall ein Anblick, den ich lange Zeit nicht vergessen werde. Für die Walküren war es ein Kinderspiel, sich die Waräger, die noch immer in der Menge umhersprangen, zu schnappen. Sie streckten einfach die Hände aus, packten sie der Reihe nach und schüttelten sie kurz, woraufhin sich die Geister in Luft auflösten. Die meisten Besucher standen in Gruppen zusammen und applaudierten johlend, sobald wieder einer verpufft war.
    »Was machen sie mit ihnen?«
    »Sie schicken sie nach Walhall«, antwortete Gunn.
    Imogen nahm Absinthe beiseite, erklärte ihr, was gerade passierte, und lächelte mich strahlend an. »War es nicht unglaublich clever von mir, Gunn und die anderen Walküren ausfindig zu machen, damit sie sich um unser Problem kümmern? Jetzt wirst du Lokis Hilfe nicht mehr brauchen.«
    Sie vergaß, dass ich Loki in meine Gewalt bringen wollte, um ihn zu zwingen, mir Tesla zurückzugeben.
    »Fantastisch«, murmelte ich und rang mir ein Lächeln ab, das nicht echt war. Aber ich würde Imogens Gefühle um nichts auf der Welt verletzen.
    »So«, setzte Gunn an. »Während meine Kolleginnen die Waräger einfangen, könntest du mich zu der Gruppe bringen, von der Imogen gesprochen hat. Wir möchten so bald wie möglich in unser Resort zurückkehren. Dort wird heute Abend ein Wet-T-Shirt-Contest veranstaltet, und ich gehe jede Wette ein, dass ich und meine Mädels gewinnen.«
    Gunn betrachtete einen Moment verzückt ihre Brüste.
    Ich blinzelte auf meine eigenen runter. »Ähm … ja. Meine Wikinger sind unten am Strand und versuchen, sich mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher