Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geisterblues

Geisterblues

Titel: Geisterblues
Autoren: Katie MacAlister
Vom Netzwerk:
den Warägern zu verbünden, um Loki in eine Falle zu locken, aber sobald sie damit fertig sind –«
    »Sie wollen Loki in eine Falle locken?«, wiederholte Gunn ungläubig.
    »Wie kann ich euch zu Diensten sein?«, fragte hinter mir eine tiefe, samtweiche Stimme.
    »Ben!« Ich wirbelte zu ihm herum und lächelte vor Erleichterung bei seinem Anblick. »Im Moment gar nicht. Imogen hat die Walküren geholt, damit sie sich um die Geister kümmern.«
    Er zog eine dunkle Augenbraue hoch und richtete den Blick auf seine Schwester. »Ich hatte keine Ahnung, dass du weißt, wie man sie ruft.«
    Sie grinste ihn zwinkernd an. »Oft weiß man erst, wozu man imstande ist, wenn man es versucht. Tatsächlich hat Fran mich auf die Idee gebracht, als sie Freya beschworen hat. Ich habe mit ein paar Freunden in Italien telefoniert und konnte Freya auf diese Weise aufspüren. Sie hat mir Gunns Handynummer gegeben. Ich habe sie angerufen und ihr gesagt, dass Fran Hilfe braucht. Und voilà – schon waren sie zur Stelle!«
    Mir lag auf der Zunge, sie zu fragen, wie sie darauf gekommen war, dass eine Walküre ein Handy haben könnte, unterließ es dann aber. Wenn meine Wikinger süchtig nach
McDonald’s
sein konnten und wussten, wie man mithilfe eines Computers eine Kampfstrategie entwickelt, warum sollte es dann so abwegig sein, die Walküren mithilfe eines Handys anstatt durch eine Beschwörung zu kontaktieren?
    »Meine Wikinger sind dort unten am Strand, hinter dem Hauptzelt«, sagte ich zu Gunn und zeigte in die Richtung, wo ich Eirik zuletzt gesehen hatte.
    »Prima. Dann wollen wir sie mal einfangen.« Sie lehnte ihr Motorrad gegen einen Lichtmast, streifte ihre Lederhandschuhe ab und zog mit Imogen im Schlepptau von dannen. Absinthe blinzelte mehrmals, dann musterte sie mich kühl und eilte in die entgegengesetzte Richtung davon.
    Ben schaute mich verdutzt an. »Willst du denn nicht mitgehen?«
    »Doch, schon … Es ist nur …« Ich biss mir auf die Unterlippe. Ben befreite sie mit einer sanften Daumenbewegung aus meinen Zähnen.
    »Es ist nur was?«
    »Fast tut es mir leid, die Wikinger gehen zu lassen. Sie sind nett. Und sie haben versucht, mir zu helfen.«
    Lachend legte Ben die Hand an meinen Rücken und gab mir einen kleinen Schubs. »Du hast ein solch weiches Herz. Das schätze ich mit am meisten an dir.«
    Ich seufzte, als wir uns unseren Weg durch die Menge und hinunter zum Strand bahnten. Mir war klar, dass ich mich albern benahm – Eirik und seine Jungs
wollten
nach Walhall. Darum war es das einzig Richtige, sie ziehen zu lassen. »Es freut mich, dass du mein weiches Herz schätzt, aber die meiste Zeit nervt es. Dadurch wird vieles so übermäßig wichtig … Oh nein, was ist das?«
    Ben und ich rannten los, als drei Wikinger-Hörner gleichzeitig ertönten. Wir brauchten mehrere Minuten, um zu dem Strandabschnitt zu gelangen, wo ich Eirik zuletzt gesehen hatte. Als wir über ein paar Baumstämme hinwegsetzten, die die Bucht säumten, schossen die restlichen Walküren im Eiltempo an uns vorbei, bevor sie mitten im Sand abrupt stehen blieben.
    »Verdammter Ochsenfrosch!«, fluchte ich beim Anblick der unzähligen nicht geerdeten Geister, die sich dort tummelten. Dicht an dicht hatten Wikinger-Langboote an dem schmalen Uferstreifen angelegt, und mindestens hundert Waräger sausten dort herum. Mittendrin hatten einige von Eiriks Männern einen Kreis gebildet und starrten alle zu einem rothaarigen Mann, der Gunn mit lauten Schmähungen bombardierte.
    »Ich werde mich nicht auf diese Weise beschwören lassen! Du hattest kein Recht, mich einfach hierher zu rufen! Dafür wirst du büßen!«
    »Ach, leck mich doch am Arsch«, konterte Gunn.
    Loki fiel die Kinnlade runter.
    Gunn wandte sich an Imogen und erklärte mit ruhigerer Stimme: »Das wollte ich ihm immer schon mal sagen, diesem eingebildeten Fatzke.«
    Loki brüllte vor Zorn.
    »Jetzt krieg dich wieder ein, Alter«, sagte die Walküre. »Damit beeindruckst du niemanden. Eirik hat mich gebeten, dich zu beschwören, darum nimm jetzt Vernunft an und tu, was er sagt, damit ich und meine Mädels es rechtzeitig zu dem Wet-T-Shirt-Contest schaffen.«
    »Wow. Die hat echt Haare auf den Zähnen«, raunte ich Ben zu.
    »Die braucht sie auch. Sie ist immerhin eine Kriegerin.«
    »Trotzdem wünschte ich, sie würde Loki nicht so provozieren. Es wird auch so schon schwierig genug für mich, ihn dazu zu bringen, mir Tesla zurückzugeben.«
    Ich bin bei dir
. Als er das sagte, fühlte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher