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Geisterblues

Geisterblues

Titel: Geisterblues
Autoren: Katie MacAlister
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meinte, dass ich aufhöre, das hier mit dir zu teilen
. Seine Stimme klang warm und beruhigend in meinem Kopf, trotzdem versetzte sie irgendetwas tief in meinem Inneren in Aufruhr.
    Meine Mutter kam mit Davide auf den Fersen in den Wohnwagen. »Bist du schon fertig? Du hast ja nicht sehr lange gebraucht.«
    Nur, weil ich keinen Sex mit dir möchte, bedeutet das nicht, dass ich nicht … äh …
    Dass du nicht neugierig bist?
    Ja.
    »Fran? Ist alles in Ordnung? Du machst so ein komisches Gesicht.«
    Das Gefühl, wie das warme Wasser über seinen Körper strömte, war in meinem Bewusstsein so lebendig wie in seinem.
Es gibt ein paar Dinge, die ich nicht mit dir teilen kann, Fran. Aber alles andere gehört dir, mein Körper mit eingeschlossen. Wann immer du dafür bereit bist
.
    »Schätzchen? Was ist los?«
    Ich blinzelte mehrmals, um das Bild des nassen, nackten Ben zu verscheuchen. Meine Mutter stand direkt vor mir und schaute mich forschend an. »Fehlt dir etwas? Du keuchst ja. Wenn du den Mund nicht zuklappst, wirst du noch Fliegen fangen.«
    »Ich habe nur … über etwas nachgedacht.«
    »Hmmm.« Sie musterte mich misstrauisch, ging dann aber an mir vorbei. »Bitte räum diese Sachen weg. Ich möchte mit dir reden.«
    Ich verstaute das restliche Putzzeug unter der Spüle und setzte mich auf die Couch, während sie ihre Beschwörungsutensilien auspackte. Sie erzählte mir, wie der heutige Zirkel gelaufen war, also grob gesagt denselben alten Quatsch, den ich schon hundertmal gehört hatte. Im Kopf stellte ich ihre Stimme ein paar Nuancen leiser.
    Wie wäre es in zwei Stunden?
Ich bemühte mich um einen lockeren, gleichmütigen Ton, obwohl ich argwöhnte, dass Ben haargenau wusste, wie angetörnt ich mich fühlte.
    Du sprichst von unserem Date?
    Ja. Und zwar ausschließlich. Für mehr bin ich noch nicht bereit.
    Ich weiß, Süße. Und du weißt, dass ich dich zu nichts drängen werde. Ich habe mehr als dreihundert Jahre auf dich gewartet. Ich kann mich noch ein wenig länger gedulden, bis du dich wohlfühlst bei dem Gedanken an körperliche Intimität
.
    Ich hatte nie zuvor mit jemandem ein solches Gespräch geführt, und obwohl mir mein Instinkt sagte, dass es mir peinlich sein müsste, über Sex zu reden – ganz zu schweigen davon, dass ich Ben beim Duschen zusah –, war es das nicht. Er war anders als jeder Junge, den ich kannte, und das nicht nur, weil er ein Vampir war. Ben war … der Richtige.
    Danke.
    Wofür?
    Ich denke, du bist auch die Richtige für mich.
    Hör auf, meine Gedanken zu belauschen!
, rief ich peinlich berührt.
    Er lachte.
Das habe ich gar nicht. Du projizierst sie auf mich. Wenn du nicht willst, dass ich sie höre, musst du sie abschotten
.
    Na super, jetzt bin ich auch noch ein Radiosender. Tja, Antenne Fran stellt die Übertragung jetzt ein. Wir sehen uns später
.
    »Fran? Was ist heute nur los mit dir?«
    Ich koppelte mein Bewusstsein von Ben ab und stellte fest, dass meine Mutter wieder vor mir stand, offensichtlich darauf wartend, dass ich eine Frage beantwortete, die ich nicht gehört hatte. »Entschuldige, mir gehen nur ein paar Dinge durch den Kopf.«
    Ihre Lippen wurden schmal. »Du meinst Ben, stimmt’s? Du hast an ihn gedacht.«
    Ich beschloss, es mit Bens Methode zu versuchen und sagte nichts.
    Ihre Lippen wurden noch schmaler. Ich schwor mir im Stillen, mich nicht auf ein weiteres Wortgefecht mit ihr einzulassen, ganz gleich, wie sehr sie auf Ben oder mir herumhackte. Unser Verhältnis war seit unserem letzten Streit unterkühlt und verkrampft, und obwohl ich wusste, dass sie sich in Ben täuschte, wusste ich mir keinen Rat, wie ich sie davon überzeugen sollte. Sie würde einfach selbst herausfinden müssen, dass man ihm vertrauen konnte.
    »Wie du willst«, sagte sie und nahm mir gegenüber an dem kleinen Tisch Platz. »Dieser Zeitpunkt ist ebenso gut wie jeder andere, um über dein Date mit ihm heute Abend zu sprechen.«
    Ich bewahrte noch immer Schweigen, obwohl ich eine Menge zu sagen gehabt hätte. Mir gingen so viele Sätze durch den Kopf, begleitet von mentalem Händeringen und Gezeter, dass ich mich doppelt vergewissern musste, nichts davon an Ben zu übermitteln.
    Meine Mutter holte tief Luft und ließ sie langsam entweichen. »Ich werde unsere Auseinandersetzung von neulich nicht wieder aufwärmen, und zwar in erster Linie deswegen nicht, weil ich nicht der Ansicht bin, mich bei dir dafür entschuldigen zu müssen, dass ich mir Sorgen mache. Außerdem sagt mir
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