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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft
Autoren: Heather Graham
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...«
    Mit den Bruce-Helmen getarnt, stiegen Brendan, Eric und Corbin hinter Bruce und Isobel die Treppe hinauf.
    Leichenblass und sichtlich geschwächt, lag Alfred in seinem Bett.
    »Als er vom Pferd fiel, brach er sich ein Bein«, erklärte Isobel. »Nie zuvor war sein Pferd durchgegangen. Aber an jenem Tag ...«
    »Betreut Ihr ihn?«, fragte Bruce.
    »Niemand anderem würde ich gestatten, meinen lieben Schwager zu pflegen. Und nachdem mein Gemahl gestorben ist...«
    »Dein Mann ist nicht tot, Isobel«, fiel Corbin ihr ins Wort, trat vor und nahm seinen Helm ab. »Und wenn du meinen Bruder noch ein einziges Mal anrührst, ziehe ich dir bei lebendigem Leib die Haut ab!«
    Entsetzt starrte sie ihn an. Jetzt nahmen auch Brendan und Eric die Helme ab und Isobel schnappte entgeistert nach Luft. Dann bezwang sie ihr Entsetzen und straffte die Schultern. »Was geht hier vor? Soll die Gerechtigkeit schändlich verhöhnt werden?«
    »Keineswegs, Madam«, entgegnete Bruce. »Ich kam hierher, um Euch nach London zu geleiten - zusammen mit Sir Miles, der uns in allen Einzelheiten erklärt hat, mit welchen Mitteln Ihr Euch diese Ländereien aneignen wolltet.«
    »Aye, teure Gemahlin«, ergänzte Corbin. »Fitzgerald hat uns sehr viel erzählt. Über euch beide.«
    »Was immer er gesagt haben mag, um sich vor heidnischen Barbaren zu retten - es war eine Lüge!«, zischte sie. »Niemals wird Edward einer Verräterin glauben, die ihr Land mit einem schottischen Rebellen verließ, und einem Grafschaftsrichter in königlichen Diensten misstrauen.«
    »Vielleicht doch«, erwiderte Brendan. »Fünf seiner Männer werden beschwören, Fitzgerald sei gut von uns behandelt worden. Außerdem können sie bezeugen, welch schreckliches Ende er Lady Eleanor zudachte.«
    Plötzlich stürmte Isobel zum Fenster, aber Brendan holte sie ein, bevor sie sich in den Hof hinabstürzen konnte. Wütend versuchte sie sich loszureißen.
    »O nein, Madam, Ihr werdet Euch in London für den Mord an Alain de Lacville verantworten.«
    »Ah, jetzt erkenne ich Euch! Ihr seid es - der falsche Priester, der betrügerische schottische Bastard!«
    Vor Zorn halb von Sinnen, versuchte sie ihm das Gesicht zu zerkratzen. Corbin zerrte sie von Brendan weg, drehte ihr unsanft die Arme auf den Rücken und fesselte ihre Hände.
    Dann trat Eric an ihre Seite. »Ich bringe sie zu den anderen Gefangenen. In absehbarer Zeit brechen wir auf.«
    Corbin nickte. »Vorher will ich noch mit meinem Bruder reden. Lord Bruce, würden Eure Ärzte ihn untersuchen?«
    Am Nachmittag führte Robert de Bruce seine Männer nach Süden. Bevor Brendans Truppe nach Hause ritt, setzten sie sich in der Halle von Clarin an die Tafel und verspeisten die Mahlzeit, die Isobel vorbereitet hatte.
    Brendan hatte geglaubt, Corbin würde in Clarin bleiben. Aber da sich Alfred in guten Händen befand, wollte er zu seiner Kusine zurückkehren. »Diese Festung hat mir niemals etwas bedeutet. Nun soll sie meinem Bruder gehören. Ich werde in Schottland leben.«
    »Und Isobel?«, fragte Brendan.
    »Vermutlich wird mir der König eine Scheidung gewähren.«
    Zwei Tage später erreichte Brendan mit seinen Gefährten das heimische Schloss und wappnete sich gegen den Empfang, den ihm seine erboste Gemahlin bereiten würde. Es wäre zu gefährlich gewesen, Eleanor nach England mitzunehmen. Hätte Robert de Bruce ihm nicht beigestanden, wäre es womöglich zu blutigen Kämpfen gekommen. Dieser Gefahr hatte er sie nicht aussetzen wollen. An der Spitze seines Trupps ritt er in den Hof, ein stolzer Krieger, ein würdevoller Schlossherr. Hoch aufgerichtet und unerschrocken.
    Aber in diesem Augenblick schwitzten seine Hände.
    Und da stand sie. Auf den Eingangsstufen. Als er sich aus dem Sattel schwang, winkte sie ihm lächelnd zu, rannte durch den Hof und warf sich in seine Arme.
    Erleichtert drückte er sie an seine Brust. Dann schob er sie ein wenig von sich und las in ihren Augen, wie qualvoll sie sich gesorgt hatte.
    »Keine Bange, Alfred wird genesen. Das haben mir Bruces Ärzte versichert. Er war schwer verletzt. Aber sobald er vor Isobels >Betreuung< gerettet wurde, begann er sich zu erholen. Vor unserer Abreise führte er ein langes Gespräch mit Corbin.«
    Erst jetzt entdeckte sie ihren Vetter und hob verwundert die Brauen. »Du bist hier?«
    Grinsend zuckte Brendan die Schultern. »Er hat beschlossen, ein Schotte zu werden.«
    »Und Alfred weiß ...«
    »Dass du nicht nach Hause zurückkehren wirst? Aye. Allzu
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