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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft
Autoren: Heather Graham
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glaubte, er hätte geweint - obwohl er niemals weinte. Trotzdem war seine Wange feucht gewesen und sie fürchtete, er würde schreckliche seelische Qualen erleiden.
    Am Fluss blieb sie stehen, beobachtete die Wellen, die im Sonnenlicht funkelten, betrachtete die Hügel, die hohen Berge dahinter.
    Als sie Hufschläge hörte, drehte sie sich um.
    Brendan schenkte ihr ein schmerzliches Lächeln. »Ich reite zu unserem Nachbarn Bruce. Zweifellos hast du Recht, Lady. William ist zum Märtyrer geworden, sein Tod wird vieles ändern, ebenso wie sein Leben. Einmal sagte er mir, falls er sterben würde, müsste ich mich an Bruce wenden. Das will ich tun. Wenn er Wallace die Treue hält...«
    »Und auf den schottischen Thron steigt...«
    »Vielleicht...«
    »Dann sollten wir unseren Nachbarn besuchen.«
    Da vertiefte sich sein Lächeln. Er stieg ab und umarmte seine Frau. Dann half er ihr in den Sattel. Seite an Seite ritten sie nach Südwesten.
    Noch war der Traum nicht verloren.

Anmerkung der Autorin
    Laut Blind Harry, einem Spielmann, der während der Regentschaft James' IV. (1488-1513) The Life and Acts of Sir William Wallace of Ellerslie verfasste, führte Wallace ein sehr abenteuerliches Leben. Harry wird oft beschuldigt, er habe übertrieben und das Bild eines geradezu legendären Helden gezeichnet. Aber viele seiner Behauptungen beruhen auf historischen Dokumenten aus jener Zeit. Und es ist verständlich, warum er Wallace für einen Helden hielt. Unumstößlich blieb William seiner Überzeugung treu, dem Traum von der Freiheit seines Landes. Von niemandem verlangte er, mehr zu wagen, als er selbst zu opfern bereit war. Obwohl er in Norwegen oder Frankreich einen sicheren Hafen gefunden hätte, kehrte er stets nach Schottland zurück, um den Kampf fortzusetzen - wenn er auch wusste, dass König Edward ihm den Tod wünschte.
    Nach der Schlacht bei Falkirk traf er tatsächlich mit dem Piraten Thomas de Longueville zusammen. Das berichten mehrere Chronisten. Was einzelne Daten und Orte betrifft, erlaubte ich mir einige dichterische Freiheiten, die mir die Leser und Leserinnen hoffentlich verzeihen werden. Die tiefere Wahrheit hinter dem Mythos faszinierte mich so sehr, dass ich sie nicht ignorieren konnte. So wie Harry sehe ich in Wallace einen großen Helden, der die Bewunderung der Nachwelt verdient.

Zeittafel
    1249 Nach dem Tod Alexanders II. besteigt der siebenjährige Alexander III. den schottischen Thron. (Er wird Margaret heiraten, die Schwester des englischen Königs. Zu seinen Lebzeiten herrscht Frieden zwischen England und Schottland.)
    1263 Alexander III. will ebenso wie sein Vater die Inseln im Norden erobern, deren Herrscher Norwegen die Treue geschworen haben. König Haakon bekämpft ihn mit einer Flotte, doch Alexander wehrt ihn ab, bis ein heftiger Sturm im Oktober die norwegischen Schiffe in der Schlacht bei Largs zerstört. Haakons Nachfolger Magnus unterzeichnet einen Vertrag, nach dem die Inseln unter die Herrschaft des schottischen Königs kommen. Die Orkneys und Shetlands bleiben bei Norwegen.
    1270 William Wallaces mutmaßliches Geburtsjahr.
    1272 Edward I. (Plantagenet) wird König von England.
    1277-1284 Edward greift Wales an. Fürst Llywelyn wird getötet, sein Bruder Dafyd gefangen genommen und wegen Hochverrats hingerichtet. 1284 wird Wales von England annektiert.
    1283    Alexanders Tochter Margaret heiratet den König von Norwegen.
    1284    Die Magnaten sichern Alexander zu, seine Enkelin Margaret, die Maid von Norwegen, als seine Thronerbin zu akzeptieren.
    1286 Alexander III. stirbt. Bald danach strebt Edward einen Ehevertrag zwischen seinem Sohn und der Maid von Norwegen an.
    1290 Margaret stirbt. Zahlreiche Thronanwärter kämpfen um die Krone und der Bischof von St. Andrews bittet Edward um Rat.
    1291    Edward erklärt seinem Kronrat, er werde sich Schottland aneignen.
    1292    Im November bestimmt er in der Halle von Berwick John Baliol zum schottischen König und zu seinem Vasallen.
    1294    Die Waliser, angeführt von Madog ap Llywelyn, erheben sich ein letztes Mal gegen Edward.
    1295    Edward besiegt die Waliser und beherrscht fortan das Land.
    1296    Baliol weigert sich, Edwards Krieg gegen die Franzosen (alte Verbündete der Schotten) mit zu finanzieren, und bekämpft ihn in Nordengland. Dafür rächt sich der englische König mit dem Blutbad von Berwick. Baliol wird zur Abdankung gezwungen und gefangen genommen. Edward fordert die schottischen Freiherren
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