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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft
Autoren: Heather Graham
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Robert.«
    »Bedenkt bitte - wir ziehen nicht in den Krieg, wir besuchen nur englische Ländereien, die in der Nähe meiner eigenen liegen.« Oft genug hatte man Bruce einen Verräter genannt. Und oft genug hätte er Schottlands Schicksal zum Guten wenden können. Stattdessen war ihm sein eigenes Wohl wichtiger gewesen. Aber an diesem Tag setzte er sich für einen Schotten ein, der ihn um Hilfe gebeten hatte. Und er versteckte die Farben seiner Standarte nicht. Hoch aufgerichtet saß er im Sattel, etwa so alt wie William Wallace, aber ein Anführer von anderer Art - ein Aristokrat vom Scheitel bis zur Sohle. Ein geborener König?
    »Aye, Bruce, so haben wir's geplant«, stimmte Brendan zu.
    »Ich habe Euren Wunsch erfüllt und den König brieflich über die mörderische Intrige informiert, Graham. Auch der Königin habe ich geschrieben. Hoffentlich wird sie eingreifen. Sie ist sehr jung, doch sie nimmt ihre Pflichten ernst. Und sie weiß, wie viel ihr Bruder, der französische König, von Euch hält.«
    »Was immer sie unternehmen wird, um den Verdacht gegen meine Gemahlin zu entkräften - ich werde ihr von ganzem Herzen danken.«
    »Nachdem die Countess of Clarin einen schottischen Gesetzlosen geheiratet hat, wird ihr der König die Festung aberkennen.«
    »Darauf kommt es nicht an - nur auf den Sieg der Gerechtigkeit.«
    »Und diese Maskerade habt Ihr Euch ausgedacht? Sehr amüsant ... Wollt Ihr meine Farben schon jetzt anlegen oder erst später, wenn wir uns Clarin nähern?«
    Am frühen Morgen erreichten sie Clarin. Eine Hörnerfanfare kündigte die Ankunft eines reichen, mächtigen Mannes an der Spitze seiner Truppe an. Wenig später galoppierte ihm ein Wachtposten aus der Festung entgegen, um ihn zu begrüßen. Die Farben Robert de Bruces, der in England ebenso wie in Schottland ausgedehnte Ländereien besaß, waren ihm wohlbekannt -ebenso sein neues Bündnis mit König Edward, das er geschlossen hatte, um seinen Anspruch auf den Thron zu unterstreichen.
    Einladend öffnete sich das Tor und die Pferde sprengten in den Hof. Isobel erschien im Eingang des Turms, eine schöne, majestätische Erscheinung. Lächelnd eilte sie zu Robert Bruce und knickste anmutig. »Lord Bruce ...«
    »Kennt Ihr mich, Madam?«
    »Natürlich. Ich bin Isobel of Clarin. Seid willkommen! Reist Ihr nach London? Bitte, tretet ein und stillt
    Euren Durst.« Sie wies auf die offene Tür und führte ihn in die Halle. Gefolgt von Corbin, Brendan und Eric -alle in Rüstungen und in den Farben von Carrick -durchquerte er den großen Raum.
    Vor dem Kamin blieb er stehen und verschwendete keine Zeit. Während Isobel den Dienern bedeutete, eine kleine Mahlzeit und Wein zu servieren, fragte er: »Wo ist der Herr diese Festung?«
    »Der Herr dieser Festung?«, wiederholte Isobel in wehmütigem Ton. »Wisst Ihr nicht, welch schwerer Schicksalsschlag uns traf, Lord Bruce? Die Schlossherrin hat ihren armen Gemahl vergiftet.
    Wenig später sollte sie nach London gebracht und vor Gericht gestellt werden. Aber der Grafschaftsrichter, der sie eskortierte, wurde ...« Nach kurzem Zögern fuhr sie fort: »... von schottischen Rebellen überfallen und Lady Eleanor floh mit ihrem Liebhaber nach Norden. Jetzt folgt ihr der Grafschaftsrichter. Mein Ehemann ...« Ausdrucksvoll untermalte ein leises Schluchzen ihren Bericht. »Auch er wurde von den Schotten festgenommen und sein Bruder Alfred erlitt einen schrecklichen Unfall. Als er ausritt, riss sein Sattelgurt. Jetzt liegt er oben im Bett. Ah, der Wein und die Mahlzeit ...«
    In aller Eile hatte die Dienerschaft ein Festessen zubereitet. Eine tüchtige Schlossherrin, dachte Brendan. Sobald sie die Farben Robert de Bruces erkannt hatte, musste sie in die Küche geeilt sein, um ihre Anweisungen zu geben.
    »Die Mahlzeit kann warten«, entschied der Besucher.
    » Pardon , Lord Bruce? Seid versichert - Ihr seid mir herzlich willkommen. Ich weiß, Ihr habt Euren Frieden mit König Edward geschlossen. Das freut mich. Und ich bitte Euch - leistet mir ein wenig Gesellschaft in meiner Trauer. Ich fürchte, mein Mann Corbin wurde von den schottischen Rebellen ermordet. Wenn mir Sir Miles Fitzgerald auch gewisse Hoffnungen gemacht hat -Corbin ist seiner Kusine treu ergeben. Zweifellos hat er versucht, sie zu verteidigen, obwohl sie ihren Gemahl umgebracht hat. Und den Kampf mit der schottischen Übermacht hat er wohl kaum überlebt.«
    »Wo finde ich Alfred of Clarin?«
    »In seinem Zimmer. Wenn Ihr mir folgen wollt
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