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Geht das denn schon wieder los?

Geht das denn schon wieder los?

Titel: Geht das denn schon wieder los?
Autoren: Evelyn Sanders
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sechzig Besuchern wird gerechnet, es können aber auch mehr werden, und dieser Rainer hat wohl irgendwas mit Musik zu tun, jedenfalls wird morgen früh eine große Musikanlage installiert und abends kommt eine richtige Kapelle …«
    »… das heißt nicht mehr Kapelle, so eine spielt bei uns sonntags auf der Kurhausterrasse; was du meinst, nennt man Bääänd!«, warf ich ein, aber so etwas überhört er grundsätzlich.
    »… getanzt wird natürlich auch, und ab zwei Uhr morgens gibt es einen Taxi-Shuttle zum Selbstkostenpreis, aber nur für jene, die später nicht auf einer mitzubringenden Luftmatratze im Zelt schlafen wollen.« Er schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Für solchen Rummel bin ich nicht mehr jung genug! Außerdem wird morgen Abend das Länderspiel übertragen, und Klaus hat schon gefragt …«
    »Du wirst tatsächlich alt!«
    »Wieso? Weil ich Fußball gucken will?«
    »Nein, weil du mit zwei Möglichkeiten konfrontiert wirst und dich für die entscheidest, bei der du um zehn im Bett liegen kannst!«
    Die restlichen elf Kilometer bis nach Hause legten wir schweigend zurück.

[home]
    Kapitel 25
    D ie Salate und die Brötchen könnt ihr in der ersten Garage abladen, die Desserts in der zweiten! – Schön, dass ihr doch mitgekommen seid!«, sagte Katja und signalisierte jemand Unsichtbarem irgendwo weiter hinten, dass der oder die Betreffende etwas hochzuziehen habe.
    »Nur zur Erinnerung: Ich bin deine Mutter!«
    »Weiß ich, hab im Moment aber keinen Kopf dafür! Hier läuft zurzeit alles schief! Die Zapfanlage funktioniert nicht so, wie sie soll, Tom ist verschwunden, dabei muss er dringend noch mehr Grillkohlen auftreiben, die vorhandenen reichen garantiert nicht, außerdem soll er Oma abholen und bis spätestens sieben Uhr die Roggenbrötchen.«
    »Also die Oma und die Brötchen könnte ich ja übernehmen«, schlug ich vor, obwohl ich nicht die geringste Ahnung hatte, wo denn Oma und danach die Brötchen einzusammeln wären, mein Orientierungssinn in fremden Gegenden ist nicht gerade ausgeprägt, doch da hatte Katja schon abgewinkt. »Lieber nicht, du findest in Stuttgart doch nicht mal den Fernsehturm!«
    »Das ist überhaupt nicht wahr! Ich habe immer gewusst, wo er ist, ich hatte nur keine Ahnung, wie man dort hinkommt!«
    In diesem Moment dröhnte die Musik los, Katja hielt sich die Ohren zu, bewegte die Lippen, schüttelte den Kopf, und was Anne sagte, war zwar nicht zu verstehen, ließ sich aber unschwer ihrem Gesicht ablesen: Wenn ich nicht endlich den Krempel hier irgendwo abstellen kann, dann lasse ich ihn einfach fallen! Immerhin hielt sie im linken Arm zwei Kannen mit Vanillesoße, in der Hand noch einen Teller mit belegten Brötchen und in der anderen die Platte mit der Käsetorte – mit einem schon beängstigenden Neigungswinkel.
    Karen schleppte mit beiden Händen die Oma-Schüssel samt etlichen Kilo Kartoffelsalat, und ich hatte mich mit dem Wackelpudding bewaffnet, rechts grün, links rot. Alles andere stand noch im Kofferraum. Zumindest hoffte ich, dass es stand, denn den Höhenunterschied zwischen Straße und der zum Parkplatz ernannten Wiese mit dem schönen grünen Gras drauf hatte ich etwas unterschätzt, folglich hatte es hinten im Kofferraum recht laut geklappert, aber reingeguckt hatten wir noch nicht. Das, was wir gerade hundert Meter weit durch die Pampa schleppten, hatten wir nämlich im Fond verteilt, wo Anne und Karen unter vollem Körpereinsatz und nahezu akrobatischen Verrenkungen das Umkippen oder Wegrutschen während der Fahrt verhinderten.
    »Wenn dein Erdbeerquark unterwegs tatsächlich eine Verbindung mit dem Bienenstich eingegangen sein sollte, dann ernennen wir ihn zu Biscuit rosé und stellen ihn dort auf den Tisch, wo am wenigsten Licht hinfällt«, hatte Karen gemeint, ein mögliches Auslaufen in ihren Heringsalat allerdings heftig bestritten. »Kann gar nicht sein, da ist ein Deckel drauf!«
    »Auf meinem Quark auch!«
    »Ja, aber der hat nicht gepasst!«
    Karen ist eine jener Nachbarinnen, die dreißig Jahre jünger sind als man selbst, die man aber trotzdem kennt, weil sie schon mit den eigenen Kindern zusammen in die Schule gegangen sind. Gewohnt hatte sie damals zwar in einem drei Kilometer entfernten Ortsteil unserer Großen Kreisstadt, doch es gab ja außer der Schule noch den Sportverein, das Freibad und die gemeinsamen Übungsstunden auf der Blockflöte zwecks vorweihnachtlicher Auftritte im Seniorenheim und bei den Adventnachmittagen vom
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