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Geheimnisvolle Palmblätter: Ist unser Leben Schicksal oder Zufall, Karma oder Chaos? (German Edition)

Geheimnisvolle Palmblätter: Ist unser Leben Schicksal oder Zufall, Karma oder Chaos? (German Edition)

Titel: Geheimnisvolle Palmblätter: Ist unser Leben Schicksal oder Zufall, Karma oder Chaos? (German Edition)
Autoren: Wulfing von Rohr
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Ratsuchenden sind jedoch Inder. Oft dauert es etliche Wochen oder gar Monate, bis man eine Auskunft erhält, ob eine persönliche Schicksalsinformation vorliegt. Manchmal passiert es nach Auskunft von Mr. Murthy auch, daß beim ersten Besuch nichts zu finden ist, beim zweiten Versuch jedoch das entsprechende Palmblatt „auftaucht“. Denn meistens ist hier in Bangalore nicht nur das Geburtsdatum vermerkt, sondern auch der Tag, an dem die Information dem Fragesteller eröffnet wird. Wenn man also „zu früh“ ankommt, steht die Information eben leider noch nicht zur Verfügung.
    Wir wurden besonders herzlich verabschiedet, Mr. Murthy schenkte uns rot-orangefarbene Meditationstücher, auf denen die heilige Mantrasilbe „OM“ und andere Sanskritmantras aufgedruckt waren. Jeder erhielt dazu eine gesegnete Sandelholzkette und der bescheiden-freundliche Palmblattleser markierte mit roter Farbe auf Johannes' Stirn den Sitz des „dritten Auges“ zwischen den Augenbrauen.
    Ich hinterließ meine Geburtsdaten und verabredete, zu einem späteren Zeitpunkt für eine persönliche Lesung wiederzukommen.
Eigene Erlebnisse in Hoshiarpur
    Die ohne übertreibung mörderisch zu nennende Fahrt von Delhi nach Hoshiarpur im Mietwagen mit Chauffeur zur „Brighu Samhita“, zu einer der größten indischen Schicksalsbibliotheken, wird wohl solange eine erste und sehr ernste Schicksalsprüfung für alle Palmblattsucher bleiben, wie Indien Indien ist und bleibt. Die alte „Great Trunk Road“ der englischen Kolonialmacht von Delhi über Lahore nach Rawalpindi und über den Khyberpaß bis nach Kabul ist eine meist anderthalbspurige, manchmal zweispurige Teerstraße zwischen weiträumigen Baumalleen, die Mensch und Vieh dringend benötigten Schatten spenden. Menschen und Tiere bevölkern diese Straße auch auf die immer wieder überraschendste Weisen, welche den Notwendigkeiten eines einigermaßen sicheren Straßenverkehrs Hohn sprechen. Es ist alles vertreten: kleine Jungs, die eine unüberschaubare und träge Wasserbüffelherde quer über die Straße treiben, so daß der abenteuerliche Lastwagen mit den phantasievoll mit Figuren und Stoßgebeten an alle Heiligen bemalten Holzaufbauten unversehens und aufs Geratewohl auf die Gegenfahrbahn ausschert; hölzerne einachsige Bauerkarren mit zwei riesigen holprigen Rädern, einer überquellenden Ladung von Baumwolle, Gras oder Stroh unter gewölbten Juteplanen, fast unsichtbar irgendwo mittendrin ein Bäuerlein, der sein klappriges Pferd oder seine eingefallene Kuh mit gutem Zureden zur weiteren Zugarbeit animieren will, damit ein überladener Fernreisebus, bei dem auch auf den Trittbrettern die Menschen eine Strecke mitfahren, passieren kann; eine Bauernmagd in farbenfrohen, aber vom Straßenstaub arg verschmutzten Gewändern, die ihren Lastesel mit enormen Packsäcken links und rechts antreibt, noch schnell vor dem heranbrausenden Motorradtaxi mit sechs Insassen auf dem hinteren Sitzgestell das Weite zu gewinnen.
    Fußgänger, Radfahrer, Motorroller, Motorräder, Einzelvieh, Viehherden, Busse, LKWs, mehr oder weniger fahrtüchtige PKWs und manche Polizei- und Militärfahrzeuge scheinen sich eine Art ständiges „indisches Roulett“ zu liefern, wer wohl die besseren Nerven hat, bevor er sogar seine eigene Straßenseite freigibt und auf die Böschung neben der Straße ausweicht, wer schneller an einer engen Brücke ist, wer einen stärkeren Pakt mit seinen Schutzengeln geschlossen hat.
    Auf der ersten Fahrt mit dem indischen Fernsehteam sahen wir mindestens sieben gerade eben verunglückte und praktisch völlig zerstörte LKWs, drei teilweise ausgebrannte beziehungsweise eine steile Böschung hinuntergestürzte Busse, bei denen sicher viele Menschenleben jäh ein Ende fanden, bestimmt fast zwanzig PKWs und Dreiradlieferwagen, die an einem Baum hingen, sich ineinander verkeilt hatten oder in eine vorherige Unfallsituation geprallt waren.
    Nicht umsonst scheinen in den Ortschaften immer wieder direkt neben der Straße kleine weiße Fahnen mit einem roten Kreuz auf medizinische Versorgungsmöglichkeiten hinzuweisen.
    Wir mußten unseren Fahrer, der bei diesem indischen Roulett nicht nachstehen wollte, mehrfach ermahnen, nicht schneller als achtzig Stundenkilometer zu fahren und ihm schließlich, als das nichts fruchtete, damit drohen, sofort auszusteigen und mit einem anderen Wagen nach Delhi zurückzufahren. Mindestens drei Mal hatten wir aus unserer Sicht pures Glück – was ist
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