Geheimnisvolle Palmblätter: Ist unser Leben Schicksal oder Zufall, Karma oder Chaos? (German Edition)

natürlich werden wir lange Zeit ständig von einer wahren Flut von Gedanken und Gefühlen überschwemmt – aber dennoch können wir jeden Tag aufs Neue einige Minuten lang in die Stille gehen. Wir können unserer Seele einige Minuten lang Zeit und Raum gönnen, ihre Flügel zu entfalten und sich in andere Gefilde zu schwingen.
Die rechte Verwirklichung im Alltag
    In Abwandlung des berühmten Kennedy-Wortes, „Fragt nicht, was der Staat für euch tun kann, sondern fragt, was ihr für den Staat tun könnt“, möchte ich uns ermutigen: „Fragen wir nicht danach, was uns trennt, sondern suchen und fördern wir aktiv das, was uns gemeinsam ist und uns zusammenführt – menschlich, wirtschaftlich, sozial, kulturell, religiös, spirituell.“
    Von diesem Ansatz handelt das nächste Kapitel, in dem vier führende Humanisten unserer Zeit mit ganz praktischen Vorschlägen zur Verwirklichung des freien und guten Willens im Alltag zu Wort kommen.

7. Es steht geschrieben ...
Das Leben ist kein Rätsel, das gelöst werden kann, sondern ein Geheimnis, das gelebt werden muß.
    „Das neue Zeitalter wird durch einen Wandel der Herzen kommen. So, wie der Tag heraufdämmert, die Nacht zögernd weicht und sich viele graue Schatten bilden, bis die Sonne in ihrem vollen Glanz erstrahlt, so gibt es auch viele Phasen, bis das neue Bewußtsein durchbricht und die Welt in spirituelles Licht taucht.
    Da sich mehr und mehr Menschen der Meditation zuwenden und lernen, sich über ihr begrenztes physisches Bewußtsein zu erheben, werden sie allmählich erkennen, daß alle Menschen Kinder desselben Vaters, des einen Gottes sind. Die Mauern, die den Menschen vom Menschen trennen, werden nach und nach zerbröckeln, und wir werden eine Welt erschaffen, in der jedes Individuum – ganz gleich wie gering – geachtet ist und für jeden gesorgt wird.
    Wir sind Zeugen des Heraufdämmerns einer spirituellen Revolution. Eine solche Revolution kann nicht wie politische, soziale oder ökonomische Revolutionen von außen erzwungen werden. Es ist eine innere Revolution, deren Mittelpunkt ein Wandel des Bewußtseins ist. Wir können andere nicht bekehren, wir können nur uns selbst wandeln. Gelingt es uns, diesen Wandel zu vollenden, werden wir nicht nur das Heraufdämmern des spirituellen Zeitalters beschleunigen, sondern wir werden uns selbst in seinem vollen Glanze sonnen.“
    Worte des Mystikers und Dichters Sant Darshan Singh aus seinem Buch Spirituelles Erwachen . An den Schluß dieses Buches möchte ich eine Reihe von Aussprüchen großer Seelen stellen, die von Herz zu Herz gehen. Diese Sätze künden von einem geistigen Licht und sie weisen aus unterschiedlichen Richtungen auf die eine große Quelle des Lebens hin. Das Lesen dieser auf Papier niedergeschriebenen Worte mag uns als eine Hilfe dazu dienen, daß wir die Musik und das innere Wort der Seele zu hören beginnen.
    „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde ...
    und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. ...
    Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde,
    zum Bilde Gottes schuf er ihn ...
    Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben
    alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde,
    und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen,
    zu eurer Speise.“
    Schöpfungsgeschichte
    „Gott ist Geist, und die ihn anbeten,
    die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“
    Johannesevangelium
    „Gott schläft im Stein, atmet in der Pflanze,
    träumt im Tier, wacht auf im Menschen.
    Altindischer Spruch
    „Jede Seele ist ihrem Wesen und Vermögen nach göttlich.
    Das Ziel ist die Offenbarung dieses innewohnenden Göttlichen
    durch Beherrschung der äußeren und der inneren Natur.“
    Vivekananda; Vorwort zu Raja Yoga
    „Des Menschen Seele gleicht dem Wasser:
    Vom Himmel kommt es, zum Himmel steigt es,
    Und wieder nieder zur Erde muß es,
    Ewig wechselnd.“
    Johann Wolfgang von Goethe
    „Das Tao, das man zeigen kann, ist nicht das ewige Tao.
    Der Name, den man nennen kann, ist nicht der ewige Name.“
    Lao Tse
    „Doch, wem ist auszuforschen es gelungen,
    Wer hat, woher die Schöpfung stammt, vernommen?
    Die Götter sind diesseits von ihr entsprungen!
    Wer sagt es also, wo sie hergekommen?
    Er, der die Schöpfung hat hervorgebracht,
    Der auf sie schaut im höchsten Himmelslicht,
    Der sie gemacht hat oder nicht gemacht,
    Der weiß es! – oder weiß auch er es nicht?“
    Rigveda X, 129
    „Was der Mensch liebt, das ist der Mensch.
    Das ist so zu verstehen: Liebt er einen