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Geheimnisvolle Palmblätter: Ist unser Leben Schicksal oder Zufall, Karma oder Chaos? (German Edition)

Geheimnisvolle Palmblätter: Ist unser Leben Schicksal oder Zufall, Karma oder Chaos? (German Edition)

Titel: Geheimnisvolle Palmblätter: Ist unser Leben Schicksal oder Zufall, Karma oder Chaos? (German Edition)
Autoren: Wulfing von Rohr
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geht über alles, was man in Worte fassen kann. Lausche auf das Wunder! Wie wunderbar: draußen zu stehen sowie drinnen, begreifen und umgriffen werden, schauen und (gleichzeitig) das Geschaute selbst zu sein, zu halten und gehalten zu werden – das ist das Ziel, wo der Geist in Ruhe verharrt, der lieben Ewigkeit vereint.“
    Das Wort Gottes enthüllt Licht – wir finden hier erneut eine übereinstimmung zwischen den Erfahrungen und Lehren aller Mystiker aller Zeiten und aller Kulturräume: es gibt eine „Energie“ oder „Urkraft“, die aus dem Göttlichen kommt und uns Menschen unter anderem als Licht erfahrbar wird. Wenn wir uns der Verbindung mit dieser Kraft öffnen, erkennen wir, daß das Göttliche und wir selbst eins sind!
    Für Meister Eckehart heißt dieser hohe Flug in die zeit- und raumlose Transzendenz nicht, daß er die „Bodenhaftung“ verloren hätte. Vielmehr weist er für das tägliche Leben sehr erdnahe Verhaltensweisen an: „Auf drei Punkte sollen wir in unserem Wirken achten: daß man ordentlich, einsichtsvoll und bewußt wirke. Das nenne ich ordentlich, was in allen Dingen dem Höchsten entspricht (alternativ: was in allen Dingen dem Nächstliegenden entspricht!). Das aber nenne ich einsichtsvoll, über das hinaus man zur Zeit nichts Besseres kennt. Und bewußtes Wirken nenne ich das, wenn man (in guten Werken) die lebensvolle Wahrheit mit ihrer beglückenden Gegenwart verspürt (verbindet).“ (Aus der Predigt zum tätigen und schauenden Leben.)
    Zu Meister Eckeharts verbotenen Aussagen gehören: „Alles, was Gott Vater seinem eingeborenen Sohn in der menschlichen Natur gegeben hat, das hat er völlig auch mir gegeben. Hiervon nehme ich nichts aus, weder die Einung noch die Heiligkeit, sondern er hat mir alles ebenso gegeben wie ihm.“
    „Es sei denn, daß Christus in mir geboren wird, es wäre, als ob er nie geboren wäre.“
    „Alles, was der göttlichen Natur eigen ist, das ist auch ganz dem gerechten und göttlichen Menschen eigen. Darum wirkt solch ein Mensch auch alles, was Gott wirkt: Er hat zusammen mit Gott HImmel und Erde geschaffen; er ist Zeuger des ewigen Wortes und Gott wüßte ohne einen solchen Menschen nichts zu tun.“
    Das sind völlig eindeutige Aussagen darüber, daß der Mensch seinem Wesen nach göttlich ist. Nach diesen Worten istes jedem Menschen gegeben, das Apostelwort von „Seid vollkommen wie euer Vater im Himmel vollkommen ist“ auf sich als individuelle Seele zu beziehen. Meister Eckehart legt zwischen den Zeilen nahe, daß all das sogar noch hier und heute, in diesem Leben, erfahrbar ist. Wann und wo hören wir davon in den heutigen christlichen Kirchen?
    Angelus Silesius, der „schlesische Engelsbote“, wurde 1624 als Johannes Scheffler geboren. Zunächst Lutheraner, trat der zur katholischen Kirche über, da es in der protestantischen Kirche an Verständnis für seine mystischen Offenbarungen und Schriften fehlte. Angelus Silesius begriff Gott und Seele letztlich als eine Einheit ohne wesensmößige Unterschiede. Man berichtet von ihm, daß er für mildtätige Zwecke ein beträchtliches Vermögen hergab.
    Aus seinem mystischen Hauptwerk, dem Cherubinischen Wandersmann, stelle ich Ihnen an dieser Stelle jene Verse vor, die eindeutig nachvollziehen lassen, daß er einen praktischen Weg der Innenschau mit konkreten „Methoden“ beschreibt, und die nicht nur symbolisch zu verstehen sind.
    Ich bin nicht außer Gott und Gott nicht außer mir;
    Ich bin sein Glanz und Licht, und er ist meine Zier.
    Hiermit wird eine Grundtatsache allen mystischen Erlebens beschrieben: Gott ist nicht dort „oben“ im Himmel, und wir Menschen sind nicht hier „unten“ auf der Erde, sondern Gott und Mensch durchdringen einander.
    Ich bin Gotts ander Er, in mir find't er allein,
    Was ihm in Ewigkeit wird gleich und ähnlich sein.
    Demnach sind wir ein Spiegelbild Gottes, das ewigen Bestand hat.
    Es ist erstaunungsvoll, daß ich, Staub, Asch' und Kot,
    So freundlich und gemein mich machen darf mit Gott.
    Angelus Silesius wundert sich aus der Perspektive des normal-üblichen Denkens, daß etwas an oder in der vergänglichen Körperform des Menschen zu sein scheint, daß mit Gott auf einer Stufe stehen darf.
    Ich selbst bin Ewigkeit, wenn ich die Zeit verlasse
    Und mich in Gott und Gott in mich zusammenfasse.
    Je mehr du dich aus dir kannst austun und entgießen,
    Je mehr muß Gott in dich mit seiner Gottheit fließen.
    Allerdings kann der Mensch seine eigene
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