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Geheimnisvolle Botschaften

Geheimnisvolle Botschaften

Titel: Geheimnisvolle Botschaften
Autoren: Christoph Dittert
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und ein skelettierter Fuß …
    … der sich in diesem Augenblick, gerade als Shu Liin die Hand ausstreckte, bewegte!
    »Wer wagt es«, knarrte eine düstere Stimme aus dem Sarg, »meine Ruhe zu stören?!«
    Es hallte unheimlich in der Gruft. Peter wich unwillkürlich zurück und stieß mit dem Rücken gegen die Wand. Eiseskälte drang durch seine Kleider.
    Shu Liin schrie leise auf. Das Licht der Taschenlampe in ihrer Hand zitterte unruhig umher.
    Im selben Moment sprang Justus zwischen den Steinsockeln des Sarges hervor und stürzte sich auf sie. Sofort fing sie sich wieder. Dennoch hatte der makabre Trick des Ersten Detektivs sie für einen Moment erschreckt, sodass es ihm gelang, ihr die Waffe erneut aus der Hand zu schlagen.
    Auf der Treppe fluchte Jones und zielte in der Dunkelheit in den engen Katakombenraum. Vielleicht zögerte er nur zu schießen, weil er befürchtete, in dem ganzen Durcheinander seine Partnerin zu treffen.
    Peter stand noch immer an den untersten Stufen, duckte sich, packte Jones’ Beine und riss ihn die Treppe herunter. Dieser versuchte sich abzufangen und knallte hart auf. Peter erwischte mit einem Tritt Jones’ Waffenhand; der ließ die Pistole los.
    Gleichzeitig warf sich Bob gegen Shu Liins Beine und riss sie zu Boden. Sie stürzte, schlug mit der Linken im Fallen gegen einen Steinsockel.
    Ihre Taschenlampe ging zu Bruch. Die letzte Lichtquelle in der Gruft erlosch, und völlige Dunkelheit legte sich über alles.

Nach dem Tod
    Ein Fluchen, dann das Geräusch eines Aufpralls.
    Bob spürte den Schlag der Peitsche an seinem Oberkörper, doch er war kraftlos. Wahrscheinlich hatte Jones im Dunkeln hilflos ausgeholt und war irgendwo hängen geblieben. Der dritte Detektiv tastete nach dem Lederriemen und riss ihn an sich. Ein kurzer Widerstand, dann fiel ihm die Waffe entgegen. Er tastete nach dem Griff, obwohl er kaum in der Lage war, mit einer Peitsche umzugehen.
    Irgendwo in der Schwärze hörte er ein Ächzen, gefolgt vom Lärm einer Auseinandersetzung. Wahrscheinlich Justus und Shu Liin! Aber wie sollte er dem Ersten Detektiv beistehen? Er konnte nicht die Hand vor Augen erkennen.
    Vorsichtig wandte er sich zur Seite und stieß mit dem Fuß gegen etwas Hartes – wohl der Steinsockel einer der Särge.
    »Wir müssen hier raus!« Das war Shu Liin. Sie klang unruhig, fast panisch. Offenbar setzte ihr die Situation mehr zu als gedacht.
    Jones zeigte sich weniger empfindlich. »Ihr verdammten Gören!«, schrie er in die Dunkelheit.
    Die drei ??? jedoch verhielten sich still, bis Peter kurz »Hierher!« rief.
    Bob versuchte sich an der Stimme zu orientieren, tastete sich durch die Dunkelheit. Er stieß mit jemandem zusammen, zuckte unwillkürlich zurück.
    In diesem Augenblick erklang von oben erneut das donnernde Schaben, mit dem sich die Steinplatte vor dem Eingang bewegte. Schwaches Licht fiel über die Treppe nach unten, die spukhaften Ausläufer der Helligkeit einer weit entfernten Taschenlampe.
    Bob erkannte Justus, der direkt vor ihm stand.
    Oben wurde Lärm laut. Schritte! Jemand betrat die Gruft.
    Im nächsten Moment eilten zwei Gestalten die Treppe herab in die Gruft, in der es aussah wie nach einer Schlacht. Zwei zertrümmerte Särge, bleiche Knochen, die im Licht der Lampen aufblitzten …
    Lampen, die von Inspektor Cotta und einem weiteren Polizisten gehalten wurden!
    Und hinter den beiden spazierte in einer verdreckten Latzhose und mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht Barbara die Stufen herab. »Nun, Doktor Jones«, sagte sie, »vielleicht sind Sie ja doch nicht so superschlau, wie Sie denken.«
     
    Das Geräusch der zuklickenden Handschellen war Musik in Justus’ Ohren. Sowohl Jones als auch Shu Liin hatten nach dem Auftauchen der Polizisten jede Gegenwehr aufgegeben – aus der Gruft gab es für sie kein Entkommen mehr.
    Barbara thronte auf der obersten Treppenstufe wie eine Königin. Am linken Oberschenkel war ihre Hose zerrissen, die dunklen Flecken rundum sahen nach Blut aus.
    »Was ist mit dir?«, fragte Peter.
    Sie sah an sich hinab. »Oh. Bin noch gar nicht dazu gekommen, mich umzuziehen. Musste euch dreien ja den Hals retten.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Im Museum hat mich ein Splitter der Vitrine erwischt. Ich hab es zuerst gar nicht bemerkt. Ist kein tiefer Schnitt, also keine Angst, Peter.«
    »Ich habe keine Angst! Wie kommst du …«
    »Ich habe den Wachposten im Museum die Lage erklärt. Er wollte mir zwar ein paar Mal den Mund
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