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Geheimnisvolle Botschaften

Geheimnisvolle Botschaften

Titel: Geheimnisvolle Botschaften
Autoren: Christoph Dittert
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ächzte und wurde zurückgerissen.
    »Hoch mit dir!«, verlangte ihr Gegner. »Und nimm deine Taschenlampe! Wir werden sie dort drinnen brauchen.« Kaum stand Bob, stieß Jones ihn in Richtung des Grabkammereingangs.
    Shu Liin zog wieder die Pistole. »Noch so ein jämmerlicher Versuch und es geht übel mit euch aus.«
    »Öffnet die Gruft!«, befahl Jones.
    Die Lampe in Peters Händen zitterte, als er den Strahl auf die Hebelvorrichtung richtete. Er stand leicht gebeugt, seine Rippen schmerzten fürchterlich, wo Shu Liin ihn mit ihrem Taekwondo-Tritt getroffen hatte. Das Luftholen fiel ihm schwer.
    »Na los!«
    Justus packte den Hebel und zog mit aller Kraft daran. Nichts tat sich. »Er ist zu lange nicht bewegt worden. Vielleicht funktioniert die Mechanik gar nicht mehr. Wir …«
    Jones deutete auf Bob. »Hilf ihm!«
    Nun zerrten sie zu zweit, während Peter die Lampe hielt. Es knirschte und knackte. Mit einem Mal rollte die Steinplatte in der steinernen Rinne zur Seite. Staub rieselte in die Tiefe.
    Ein schwarzes Loch gähnte in der Sandsteinmauer der Gruft. Durch die Scharten und den Eingang fiel kein nennenswertes Licht mehr ins Innere – es war inzwischen fast völlig dunkel. Muffige Luft schlug ihnen entgegen.
    Peter spürte einen gewaltigen Kloß im Hals. Er musste würgen, als er sich vorstellte, warum es so roch.
    »Rein mit euch!«, befahl Shu Liin. Jones packte Justus und stieß ihn ins Dunkel.
    Der Anführer der drei ??? stolperte in die Gruft. Peter folgte und richtete den Strahl der Taschenlampe in den Raum.
    »Gib mir deine Lampe«, herrschte Jones Bob an und riss sie ihm aus der Hand.
    Kurz darauf drängten sie sich alle in der Gruft. Neben Justus führten alte, abgetretene Steinstufen in die Tiefe.
    Direkt unter dem Schlitz, durch den Justus ins Innere geschaut hatte, stand ein Glaskasten, einer Vitrine nicht unähnlich, in dem eine alte Puppe in ausgeblichenen Kleidern und mit zottigen blonden Haaren lag. Justus hatte schon von diesem Brauch gehört, und tatsächlich stand direkt dahinter ein kleinerer Sarg in einer Nische; der einzige im oberirdischen Bereich. Darin lag ein Kind begraben, dem sein Lieblingsspielzeug mit in die Gruft gegeben worden war.
    Shu Liin schenkte dieser makabren Entdeckung keine Beachtung. »Die Särge sind unten«, sagte sie kalt. »Los, Jungs – ihr geht zuerst.«
    »Peter«, forderte Justus seinen Freund auf.
    »I…ich?«
    »Du hast die Lampe.«
    »Na los«, schnauzte Jones ungeduldig.
    Peter ging nach unten. Zehn unebene Stufen ohne eine Möglichkeit, sich festzuhalten, führten in eine gewölbeartige Katakombe. Die aus groben Steinen gemauerten Wände glänzten feucht. Spinnweben hingen von der Decke. Im Licht der Taschenlampe huschte eine fette Spinne davon. In ihrem Netz zappelte eine Schabe.
    Die untere Gruft war um einiges kleiner als der oberirdische Raum. Auf je zwei Steinsockeln, die in etwa einem Meter Entfernung voneinander standen, ruhten insgesamt acht Särge, zusätzlich gab es einige Nischen in der Felswand, in der weitere Tote lagen.
    »Sucht Ignacio Jaramagos letzte Ruhestätte!« Shu Liins Stimme hallte unheimlich in dem engen Raum.
    Die drei ??? drängten sich neben den Särgen. Peter versuchte, keinen zu berühren, doch es war kaum möglich. Jones und Shu Liin verharrten am unteren Ende der Treppenstufen. Die beiden Taschenlampen schufen mehr Schatten als Licht.
    Bob verzog angewidert das Gesicht, als er etwas zur Seite ging und sich eine Spinnwebe in seinen Haaren verklebte. Er versuchte sie wegzuwischen, doch sie verfing sich zwischen seinen Fingern.
    Peter richtete die Lampe auf einen der Särge. Ein Namensschild gab den Namen des Toten preis. Fernando Jaramago . Fehlanzeige. Der nächste Versuch. Das Schild hatte sich gelöst und lag auf dem Boden. Peter bückte sich, um es aufzuheben.
    Dabei fiel der Lichtschein zwischen die beiden Sockel, die diesen Sarg trugen. Dort blitzte etwas auf, ein Quieken folgte … und ein pelziger kleiner Körper prallte gegen Peters Fuß und trippelte davon. »Eine Ratte«, krächzte er angewidert.
    Shu Liin lachte. »Höchstens eine Maus. Na los, das Schild!«
    Er drehte es um. Ruben Jaramago , stand darauf.
    Erst beim sechsten Versuch wurde er fündig. Das also war sie, die letzte Ruhestätte des Mannes, der gemeinsam mit Alan Jones’ Ahne vor mehr als einem Jahrhundert einen spektakulären Juwelenraub begangen hatte.
    Jones richtete seine Taschenlampe auf den Sarg. »Sucht! Und seid euch sicher, dass wir
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