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Geheimnis um ein blaues Boot

Geheimnis um ein blaues Boot

Titel: Geheimnis um ein blaues Boot
Autoren: Enid Blyton
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ihn fallen, so daß er zerbrach. Böse starrte der Polizist Ern an, als hätte der den Deckel fallen lassen.
    Ern mußte unwillkürlich lachen. „Heb die Scherben auf!” befahl ihm der Onkel wütend. „Und nimm das Grinsen von deinem Gesicht!”
    „Das geht nicht, es sitzt dort fest”, erwiderte Ern frech.
    Sein Onkel erhob sich drohend. Ern floh aus dem Zimmer und dann aus dem Haus. Herr Grimm folgte ihm dicht auf den Fersen. Als die beiden durch den Vorgarten rannten, kamen gerade die Spürnasen mit Purzel und Bingo durch die Gartenpforte.
    Der Polizist stolperte über die Hunde, die zum Haus rasten, und fiel lang hin. Bingo sprang an Ern hoch und begrüßte ihn mit freudigem Gebell.
    „Bingo, da bist du ja!” rief Ern, hob seinen Hund hoch und drückte ihn an sich.

    Purzel stürzte sich unterdessen auf seinen alten Feind, der hilflos am Boden lag. Herr Grimm stieß mit dem Fuß nach ihm. „Weg da, weg da!” schrie er wütend. „Dietrich, ruf gefälligst deinen Hund zurück! Eines Tages werde ich dich einsperren und den Köter dazu. Ern, so hilf mir doch auf!”
    Dicki rief Purzel zur Ordnung. Dann kam er dem Polizisten zu Hilfe und sprach ihm dabei beruhigend zu, als wäre er ein Kind, was Herrn Grimms Wut nur noch steigerte.
    Inzwischen hatte sich eine Menge Neugieriger vor dem Haus versammelt. Ein paar Leute lachten. Empört über diese Respektlosigkeit schritt Herr Grimm auf sie zu und blickte streng umher. „Was soll das?” schrie er. „Weg da! Weitergehen, weitergehen!”
    Nur ein paar Menschen gingen fort. Dicki tat der Polizist auf einmal leid. „Vielleicht sollten Sie ihnen lieber befehlen fortzugehen anstatt weiterzugehen. Warten Sie, ich helfe Ihnen.” Er trat vor, streckte gebieterisch den Arm aus und rief mit lauter Stimme: „Fortgehen, fortgehen! Bitte machen Sie den Eingang frei!”
    Die Menschen zerstreuten sich etwas erstaunt. Auch Dicki war erstaunt; er hatte nicht geglaubt, daß es so leicht sein würde. Noch erstaunter aber war Herr Grimm.
    „Was fällt dir ein?” rief er gereizt. „Du denkst wohl, du gehörst zur Polizei. Jetzt könntest du einmal weitergehen – oder fortgehen, beides ist mir gleich recht, wenn ich dich nur nicht mehr zu sehen brauche. Immer, wenn du auftauchst, gibt es Unruhe. Ich will jetzt endlich in Frieden meinen Tee trinken. Weg da, Kinder! Und du sperrst deinen Hund in den Schuppen, Ern. Er ist mir vor die Füße gelaufen, so daß ich stolperte. Dafür muß er jetzt Tag und Nacht eingesperrt bleiben.”
    „Aber Onkel, das wäre ja grausam!” rief Ern. „Einen Hund kann man doch nicht Tag und Nacht einsperren.”
    „Dann geh mit ihm nach Hause. Ich nehme dich hier bei mir auf und deinen Hund dazu, und dann passiert so etwas! Geh nach Hause und hol dir die Masern!”
    Ern wußte nicht, was er tun sollte, und sah ratlos auf Bingo hinunter. Dicki flüsterte ihm etwas zu. Da leuchtete Erns Gesicht auf, und er sprudelte hervor: „Du bist ein wahrer Freund, Dicki, ja das bist du. Ich hole sofort meine Sachen. Bitte paß unterdessen auf Bingo auf, sonst schlägt Onkel ihn womöglich noch.”
    Er lief ins Haus und kam nach ein paar Minuten mit einer Reisetasche zurück. Die beiden Mädchen hatten sich bei dem Aufruhr ängstlich zurückgezogen. Nun kamen sie herbei, und alle Kinder gingen zusammen auf die Straße.
    Herr Grimm starrte ihnen verdattert nach. Er bereute es schon, daß er die Beherrschung verloren hatte.
    „Komm zurück, Ern!” rief er. „Wenn du dich bei mir entschuldigst, darfst du bei mir bleiben.”
    „Tut mir leid, Onkel”, erwiderte Ern, „aber ich kann nicht in einem Haus bleiben, wo mein Hund Tag und Nacht eingesperrt wird. Auf Wiedersehen, Onkel!”
    „Wo willst du denn bleiben?” fragte ihn Flipp erstaunt.
    „Er wird vorläufig in meinem Schuppen wohnen”, erklärte Dicki. „Und Bingo bleibt auch dort. Er ist ein netter Kerl und kann Purzel ein wenig Gesellschaft leisten. In meinem Schuppen ist genug Platz. Ich werde für Ern ein Feldbett darin aufstellen. Aber niemand darf etwas davon erfahren, hört ihr? Ihr dürft es keinem Menschen erzählen. Ern ist unser Freund, und wir müssen ihm helfen, weil er in Not ist.”
    Betti drückte Dickis Arm. „Wie lieb von dir, Dicki! Du weißt doch immer einen Ausweg. Freust du dich, Ern?”
    „Und ob ich mich freue! Ich fühle mich wie ein Schwanz mit zwei Hunden – nein, wie ein Hund mit zwei Schwänzen. Alle Wetter, war Onkel Theophil wütend, und nur, weil er über Bingo
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