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Geheimnis um ein blaues Boot

Geheimnis um ein blaues Boot

Titel: Geheimnis um ein blaues Boot
Autoren: Enid Blyton
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gefallen ist! Ich kann es noch gar nicht fassen, daß ich in deinem Schuppen schlafen darf, Dicki. Du bist wirklich ein guter Freund. Mehr kann ich nicht sagen.”
    „Das ist auch das Beste, was man von einem Menschen sagen kann”, meinte Dicki lächelnd.
    Ern glühte vor Stolz und Freude. Strahlend blickte er auf die fünf Kinder und die beiden Hunde. Ja, Freunde zu haben ging wirklich über alles in der Welt, ob sie nun zweibeinig oder vierbeinig waren.

Ern zieht um
    Die Spürnasen und Ern gingen durch die hintere Gartenpforte in Dickis Garten. Die beiden Hunde trotteten friedlich nebeneinander her. Hin und wieder leckte Bingo seinem neuen Freund liebevoll die Nase. Sein langer Schwanz wedelte unaufhörlich.
    „Du wirst deinen Schwanz überanstrengen, wenn du dauernd damit wedelst, Bingo”, sagte Ern.
    Betti lachte. Sie war froh, daß Ern nicht mehr bei seinem Onkel war und nun an allen Unternehmungen der Spürnasen teilnehmen konnte.
    Dicki hatte einen schmalen Pfad eingeschlagen, auf dem einer hinter dem anderen gehen mußte; er führte direkt zu seinem Schuppen. Als sie eintraten, war der Raum erfüllt von dem goldenen Licht der sinkenden Sonne.
    „So, da sind wir”, sagte Dicki. „Hol ein paar Bonbons aus dem Schrank, Betti. Ich gehe mal ins Haus und sehe nach, ob ich ein Feldbett finde – oder wenigstens eine Matratze.”
    Er ging fort, und Betti suchte nach den Bonbons. Dicki hatte immer etwas zum Kauen oder zum Lutschen oder zum Trinken, darauf konnte man sich verlassen.
    Als er in der Rumpelkammer im Hause herumkramte, kam zufällig seine Mutter dazu. „Was suchst du denn hier, Dietrich?” fragte sie erstaunt.
    „Ach, ich wollte nur mal nachsehen, ob hier vielleicht ein Feldbett ist”, antwortete Dicki etwas verlegen.
    „Ein Feldbett? Wozu denn? Ich erlaube es nicht, daß du in dieser Jahreszeit im Garten schläfst, hörst du? Du würdest dich zu Tode erkälten.”
    „Daran habe ich gar nicht gedacht”, erwiderte Dicki.
    „Ich liebe mein warmes Bett viel zu sehr und habe keine Sehnsucht danach, im Freien zu frieren, während Käfer und Ameisen auf mir herumkrabbeln. Nein, ich wollte nur wissen, ob wir ein Feldbett haben, das nicht gebraucht wird.”
    „Sei doch nicht so geheimnisvoll. Sieh mich an, Dietrich! Was willst du mit dem Feldbett?”
    „Ach, Mutter, warum mußt du immer alles so genau wissen?” Dicki ergriff ihre Hand. „Ich will nicht in dem Bett schlafen und will es auch nicht verkaufen, sondern nur ausleihen. Glaube mir, es ist besser, du weißt gar nicht, für wen es ist. Ich tue nur eine gute Tat – so wie die Pfadfinder es machen.”
    Die Mutter lachte. „Kein Mensch versteht es so gut wie du, einem etwas abzuschmeicheln. Also gut, ich werde keine Fragen weiter stellen. In der Kammer unter der Treppe steht ein Feldbett, das du nehmen kannst.”
    „Du bist ein Goldstück!” Dicki küßte seine Mutter auf die Backe. Dann holte er das Feldbett aus der Kammer und trug es unbemerkt zum Schuppen.
    „Hast du Schwierigkeiten gehabt, es zu bekommen?” fragte Rolf. „Wenn ich mir zu Hause ein Feldbett ausleihen wollte, müßte ich bestimmt tausend Fragen beantworten.”
    „Nein, es ging ganz leicht”, antwortete Dicki.
    „Meine Mutter vertraut mir, ebenso wie ich ihr vertraue. Gegenseitiges Vertrauen in der Familie geht über alles. Ich kann es nur empfehlen.”
    Ern starrte Dicki verwundert an. Was für sonderbare Sachen er manchmal sagte! Aber sie waren es wert, daß man sie sich merkte. „Gegenseitiges Vertrauen in der Familie!” Er wollte darüber nachdenken, wenn er im Bett lag. Froh und aufgeregt betrachtete er das Feldbett, das die Kinder gemeinsam in einer Ecke des Schuppens aufgestellt hatten.
    „Alle Wetter, daß ich hier ganz allein schlafen werde, und Onkel Theophil ahnt nichts davon! Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll, Dicki.”
    „Oh, spar dir den Dank! Wie ich sehe, hast du die Bonbons gefunden, Betti. Du hast eine dicke Backe, und die andern haben auch eine.”
    „Können wir nicht auch etwas für Ern tun?” fragte Betti. „Vielleicht ihm Essen bringen oder so was? Unsere Köchin gibt uns bestimmt ein paar Happen, wenn wir sie darum bitten.”
    „Wir werden alle herbringen, was möglich ist, ohne daß es auffällt”, antwortete Dicki. „Ern, du schreibst am besten eine Karte an deine Mutter, daß es dir gut geht. Es kann ja sein, daß dein Onkel mir ihr spricht. Ich glaube allerdings nicht, daß er es tun wird. Er denkt bestimmt, du
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