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Geheimnis des Verlangens

Geheimnis des Verlangens

Titel: Geheimnis des Verlangens
Autoren: Johanna Lindsey
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seine Stimme jetzt wieder anschwoll, hielt Tanya es für klüger, einen Schritt zurückzutreten. »Also, das wirst du mir wirklich erklären müssen, Stefan. Ich hatte immer den Eindruck, dass es dir mißfiel, dass ich keine tugendhafte Frau war.«
    »Du weißt ganz genau, was ich dachte! Und du hast nicht ein einziges Mal versucht, diesen Irrtum aufzuklären!«
    »Ich erlaube mir, da anderer Meinung zu sein. Ich glaube, ich habe dir an dem Morgen, als wir in New Orleans ankamen, gesagt, dass ich keine Erfahrungen mit Männern hätte — außer dir.«
    »Und du hast diese Bemerkung mit genug Sarkasmus durchtränkt, dass es mir unmöglich war, es zu glauben!«
    Sie runzelte die Stirn. Dies war nun ihr Hochzeitstag. Sollten sie vielleicht so durchs Kirchenschiff marschieren, zornig und mit wütenden Beschuldigungen? »Stefan, worüber bist du eigentlich so wütend? Darüber, dass ich noch Jungfrau war, oder darüber, dass du es nicht gewusst hast?«
    »Weder das eine noch das andere ... Beides ...« Er seufzte, fuhr sich mit der Hand durchs Haar und fuhr mit einem leisen Knurren fort: »Ich bin wütend auf mich selbst.«
    Sie grinste. »Es geschehen noch Zeichen und Wunder.«
    »Und auf dich.«
    »Das hatte ich bereits erraten.«
    »Jedesmal, wenn du auf mich reagiert hast, Tanya, dachte ich, es läge daran, dass du eine Hure warst und lange Zeit ohne einen Mann. Und jedes einzelne Mal hat es mich maßlos wütend gemacht, weil ich so verdammt eifersüchtig war auf all diese Männer, die du vor mir gekannt hast. Aber du hast es zugelassen, dass ich dir die schändlichsten Anschuldigungen an den Kopf warf. Und du hast niemals ein Wort gesagt, um dich zu verteidigen — jedenfalls kein Wort, das ich glauben konnte. Stattdessen hast du zugegeben, dass meine Annahmen der Wahrheit entsprachen. Das hast du bei jeder Gelegenheit getan ...«
    »Nein, nur dann, wenn du ganz besonders beleidigend warst.« Sie schüttelte den Kopf über ihn. »Du hast den Sarkasmus bemerkt, wenn ich sagte, ich sei unschuldig. Konntest du ihn nicht auch bemerken, wenn ich sagte, ich sei es nicht?«
    »Bei diesen Gelegenheiten war t ich immer wütend genug, um dir zu glauben. Aber wenn ich daran denke, wie leicht du mir meinen Seelenfrieden hättest wiedergeben können ...«
    »Wie denn? Wie hätte ich denn meine Unschuld beweisen sollen? Die einzige Möglichkeit hätte darin bestanden, mich dir hinzugeben. Und als ich es getan habe, hat es überhaupt nichts bewiesen, oder?«
    Er errötete bei der Erinnerung daran. »Ich muss dich dafür um Verzeihung bitten, und auch dafür, dass ich dir nicht einmal letzte Nacht geglaubt habe, als du endlich ernst warst.«
    »Nein, das muss t du nicht«, sagte sie liebevoll. Jetzt konnte sie es wohl wagen, sich ihm zu nähern. Und das tat sie auch. Sie legte ihm eine Hand auf seine vernarbte Wange. »Was du letzte Nacht gesagt hast, hat alles wieder gutgemacht, Stefan. Du hast gesagt, meine Vergangenheit spiele keine Rolle mehr, und das hat mir verraten, dass du mich liebst. Du liebst mich doch, oder?«
    »Mehr, als ich jemals geglaubt habe, jemanden lieben zu können«, sagte er mit Gefühl, aber in seinen sherry farbenen Augen lauerte immer noch eine Spur von Unsicherheit. Und sie wusste auch warum, als er hinzufügte: »Und meine Narben machen dir wirklich nichts aus?«
    »Natürlich tun sie das«, sagte sie schnodderig, bevor sie sich auf die Zehenspitzen stellte und jede einzelne von ihnen küsste . »Schließlich sind sie so ungeheuer grotesk.«
    Er grinste und schlang seine Arme um sie. »Ich nehme an, ich werde mich an deinen sarkastischen Humor gewöhnen.«
    »Das solltest du auch besser. Er wird wahrscheinlich immer dort sein, wo ich bin, und mich hast du ja jetzt für alle Zeiten am Hals.«
    »Wenn du mein hässliches Gesicht ertragen kannst, glaubst du dann, dass du mich ebenfalls lieben könntest, sogar mit meinem fürchterlichen Temperament und ...«
    »Zufälligerweise mag ich dein fürchterliches Temperament. Es befördert mich an die erfreulichsten Orte.« Er lachte, aber sie war noch nicht fertig. »Stefan, ich habe geschworen, dass ich niemals einen Mann heiraten würde, dass ich mich niemals freiwillig in eine Position bringen würde, wo ein Mann eine solche Kontrolle über mein Leben erlangen könnte. Dass ich nur allzu bereit bin, dich zu heiraten, sollte dir etwas verraten.«
    » Dass du mich bereits liebst?«
    »Ja, du verrückter Kerl.«
    Die Freude in dem Lächeln, das sich auf seinen
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