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Geheimnis des Verlangens

Geheimnis des Verlangens

Titel: Geheimnis des Verlangens
Autoren: Johanna Lindsey
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aber sie konnte einfach nicht anders. Er war so ein sturer Dickkopf. »Na schön, dies ist eine gute Nacht für Geständnisse, also sollst du ruhig auch das große zu hören bekommen. Als wir in Danzig ankamen, war ich noch Jungfrau. Und da du dich kaum noch an diese Nacht erinnerst, sollten wir eines klarstellen. Du hast meine Jungfräulichkeit nicht genommen, ich habe sie dir gegeben. Aber wenn du denkst, ich würde das jetzt tagein, tagaus wiederholen, bis du mir endlich glaubst, dann bist du auf dem Holzweg.«
    »Meinst du denn wirklich und wahrhaftig, dass ich den Unterschied nicht kenne?« fragte er ungläubig. »Was du da andeutest, ist unmöglich, Tanya.«
    »Natürlich ist es das«, fuhr sie ihn an. »Ich war ja schließlich jahrelang eine Hure.«
    Das trug ihr ein hartes Schütteln ein. »Genug Sarkasmus«, warnte er sie ernsthaft. »Deine Vergangenheit interessiert mich nicht mehr. Ich schere mich den Teufel um das, was du warst. Du gehörst jetzt mir... das ist alles, was zählt.«
    Tanya konnte ihn nur anstarren, zu überwältigt, um zu sprechen. Denn ihr Instinkt sagte ihr, dass er drauf und dran gewesen war, ihr eine Liebeserklärung zu machen. Was hatte ihn davon abgehalten? Diese verdammten Narben? War er immer noch unsicher, und das nach allem, was sie gesagt hatte? Natürlich war er das, und er würde es so lange sein, wie er glaubte, dass ihr Verlangen nach ihm einen Preis hatte. Nun, das war wirklich ein Witz und eine hoffnungslose Situation. Ihr Stolz hatte sie davon abgehalten, ihm jene Bettlaken zu zeigen, und ihr Stolz würde sie weiter davon abhalten, Serge zu bitten, ihm die Wahrheit zu sagen. Sie würde es ihm also beweisen müssen, wieder und wieder, dass sie ihn wollte und nur ihn. Das sollte keine allzu schwierige Aufgabe sein, sondern im Gegenteil ein großer Genuss ...
    Er interessierte sich nicht für ihre Vergangenheit ! O Gott, war das nicht genau das, was sie gewollt hatte, dass es keine Rolle mehr für ihn spielte, dass er sie wollte, ganz egal, was er von ihr dachte? Und das tat er. Und wenn sie sich nicht irrte, dann liebte auch er sie bereits. Nun, es musste so sein, wenn er in der Lage war, eine so üble Vergangenheit zu übersehen, wie er sie ihr andichtete.
    Sie schenkte ihm ein Lächeln voll betörender Wärme und warf sich in seine Arme, um seinen Kopf hinunterzuziehen, damit sie zur Abwechslung einmal das Küssen übernehmen konnte. Sie war so glücklich, dass sie dieses Gefühl kaum für sich behalten konnte. Dann war sie einen Augenblick lang außer Atem, so hart hatte er sie an sich gedrückt, und jetzt ergriff sein Mund die Initiative und küsste sie unersättlich, wieder und wieder. Aber dann hörte er auf und hielt sie einfach nur in seinen Armen, fest an sich gepresst . Sie konnte das Schlagen seines Herzens in seiner Brust hören und die sinnliche Erregung, die auf seinen Körper übergegriffen hatte, spüren. Daher war es eine ausgesprochen enttäuschende Überraschung für sie, als sie seine nächsten Worte hörte.
    »Ich werde dich heute nacht nicht lieben, weil es diesmal nämlich die ganze Nacht dauern würde, bis ich meinen Hunger gestillt hätte, und ich möchte nicht, dass du bei deiner eigenen Hochzeit müde bist.«
    »Stefan!«
    Er hob ihr Kinn hoch, um ihre Lippen ganz zart mit seinen zu streifen, und dann schenkte er ihr ein unglaubliches, hinreißendes Lächeln. »Am Tag nach der Hochzeit wird man Verständnis dafür h aben, wenn du lange schläfst. «
    Wie hätte sie da noch Einwände erheben können, bei einem solchen Versprechen?

Kapitel 49

    T anyas Hochzeitskleid war eine wunderbare Kreation aus weißer, mit Silberfäden durchwirkter Spitze über weißem Atlas, mit winzigen Staubperlen übersät. Die überlange Schleppe machte es ihr schwer, sich ohne fremde Hilfe darin zu bewegen. Eigentlich brauchte sie immer jemanden, der ihr ein wenig von dem Gewicht des schweren Stoffes abnahm. Einige Damen aus ihrem Gefolge würden diese Aufgabe übernehmen, selbst für den langen Gang durch das Kirchenschiff an Sandors Arm, der diktatorisch für sich die Ehre beansprucht hatte, sie der Obhut seines Sohnes zu übergeben.
    Sie müsste eigentlich müde sein, denn sie hatte eine ganze Weile gebraucht, bis sie in der vergangenen Nacht, nachdem Stefan sie allein gelassen hatte, einschlafen konnte. Überschäumendes Glück, unerfülltes Begehren und frohe Erwartung hatten ihr die Ruhe geraubt. Aber jetzt war sie zu aufgeregt, um müde zu sein. Und die Frauen
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