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Geheimnis des Verlangens

Geheimnis des Verlangens

Titel: Geheimnis des Verlangens
Autoren: Johanna Lindsey
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mit Entsetzen, als sie spürte, wie ihre Haut unter der scharfen Klinge aufriss . »Nicht... bitte!«
    »Nennt mir einen guten Grund, warum ich es nicht tun sollte«, zischte Tanya drohend.
    »Ich war völlig außer mir vor Zorn, weil er mir gesagt hatte, dass es vorüber sei mit uns, endgültig vorüber. Ich hatte ihm zwei Jahre geschenkt und darauf gewartet, dass er König wurde. Und als es endlich soweit ist, lässt er mich fallen. Ja, ich hatte erraten, dass er sich in Euch verliebt hatte. Er war es auch, den ich auf dem Umweg über Euch wehtun wollte. Aber nachdem ich mich beruhigt und darüber nachgedacht hatte, war ich entsetzt über das, was ich da getan hatte. Ich schwöre bei Gott, ich bin keine Mörderin. Ich war einfach so wütend — Tatiana, wenn ich wirklich und wahrhaftig Euren Tod gewollt hätte, dann hätte ich die echten Rubine benutzt.«
    Diese Erklärung entsprach wahrscheinlich der Wahrheit, aber sie stimmte Tanya keineswegs versöhnlich. »Glaubt Ihr, dass das für Stefan eine Rolle spielen wird, wenn er davon erfährt?«
    Was auch immer an Farbe wieder in Alicias Wangen zurückgekehrt war, weil Tanya ihr wenigstens zuhörte, verschwand jetzt auf der Stelle wieder. »O Gott, bitte sagt es ihm nicht. Obwohl Ihr noch am Leben seid, würde er mich exekutieren lassen. Er könnte gar nicht anders. Jede Drohung gegen das Königshaus wird als Hochverrat betrachtet, und er würde es auch nicht anders sehen.«
    »Ich würde mir seinetwegen im Augenblick keine Sorgen machen, nachdem ich noch nicht entschieden habe, ob ich Euch nicht vielleicht die Kehle durchschneide«, sagte Tanya und drückte gerade fest genug zu, um ihre Worte zu unterstreichen.
    Alicias Augen flackerten. »Ich schwöre es, Tanya, bei meinem Leben, ich werde nie wieder etwas so Törichtes tun. Ich werde das Land verlassen, ich werde ...«
    »Ich habe begriffen, verdammt noch mal!« brauste Tanya ungeduldig auf. »Ich werde Euer Wort für den Augenblick akzeptieren, obwohl Gott allein weiß, warum ich dermaßen verrückt bin, aber ich werde Maximilian Daneff eine Nachricht hinterlassen — wenn es wieder einen Anschlag auf mein Leben gibt, dann wird er nicht lange suchen müssen, um zu wissen, wer die Verantwortung dafür trägt. Und jetzt raus, Alicia, und seht zu, dass Ihr wirklich das Land verlasst .«
    Nachdem sich die Tür hinter Alicia Schloss , schüttelte Tanya den Kopf und fragte sich, ob es nicht das Dümmste war, was sie je getan hatte. Diese Frau einfach so gehen zu lassen, mit einem dünnen Kratzer an ihrem Hals als einziger Strafe für all die Schwierigkeiten, Angst und Aufregungen, die sie verursacht hatte. Und was sollte sie Maximilians Sicherheitsbeamten erzählen, die sogar jetzt noch draußen nach ihrem Möchtegern-Attentäter suchten? Sollte sie einfach zusehen, wie sie ihre Zeit verschwendeten?
    »Ihr versteht es wirklich ausgezeichnet, mit Euren Feinden fertigzuwerden, Janacek — bis auf die, von denen Ihr nichts wisst . Vielleicht lasse ich Euch diese kleine Nachricht für Daneff schreiben, bevor ich Euch töte. Es wird amüsant sein zu sehen, wie ein anderer für meine Taten bezahlt.«
    Tanya war beim ersten Wort herumgewirbelt und entdeckte ihn an der Tür zu ihrem Wohnzimmer, wo sie die ganze Woche über Unterricht gehabt hatte. Und zu den Lektionen über ihre eigenen Vorfahren hatte auch ein Miniaturporträt von Janos Stamboloff und einigen Mitgliedern seiner Familie gehört. Daher wusste sie, dass sie just in diesem Augenblick einem von diesen Leuten gegenüberstand. Stefan hatte so recht gehabt. Ein dunkler Teint mit blonden Haaren und blauen Augen, der Mann war eine jüngere Ausgabe von Janos selbst. Und er hielt ein Gewehr, das direkt auf ihre Brust gerichtet war.
    »Ivan Stamboloff?« riet sie.
    »Sehr klug, Prinzessin.« Er äffte eine formelle Verbeugung nach.
    »Wie habt Ihr diesen Schiffbruch überlebt?«
    Er lächelte gewinnend. Er war tatsächlich ein gutaussehender Mann. Und da war ganz gewiss nichts Finsteres oder Böses um ihn, das ihn als kaltblütigen Mörder verraten hätte. Vielleicht war das der Grund, warum ihr das Herz noch nicht in die Kehle gerutscht war.
    »Ich bin ein guter Schwimmer«, war seine großspurige Antwort auf ihre Frage.
    »Ihr seid quer über den ganzen Ozean geschwommen?«
    »Ich bin von dem Wrack weggeschwommen. Der Tod erwartete mich dort, nicht die Rettung. Es war meine einzige Chance, mich aus dieser Gegend zu entfernen.«
    »Aber das war doch Selbstmord!«
    Er
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