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Geheime Versuchung

Geheime Versuchung

Titel: Geheime Versuchung
Autoren: Nalini Singh
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Cover des Readers sah man schwarze Schatten vor leuchtend orangefarbenem Hintergrund.
    Walker setzte sich auf das Bett. »Bist du denn schon alt genug für so etwas?«
    Toby grinste nur.
    Dann sprachen sie eine Weile über alles Mögliche. Toby erzählte, dass man ihm die Führung der jüngeren Fußballmannschaft anvertraut hatte. »Die Jungen glauben, Regeln hätten nur Empfehlungscharakter.« Er verdrehte die Augen, doch Walker wusste, dass Toby die Verantwortung gefiel.
    Er zauste ihm das Haar und erhob sich. »Du machst das gut.« Worte konnten nicht ausdrücken, wie stolz er auf den Jungen war.
    Ein fester Blick. »Weiß ich. Ich mache es einfach so wie du, denn ich möchte wie du sein.«
    Walkers Herz zog sich zusammen, er umarmte den schlaksigen Körper des Jungen, der auch die Arme um ihn schlang. Er konnte viel von Toby lernen. Solch ein offenes, mutiges Herz besaß nicht jeder. »Bleib nicht zu lange wach«, sagte er, als er sich aus der Umarmung löste. Toby lachte, er wusste genau, welchen Platz er im Herzen der Familie hatte.
    »Gute Nacht, Onkel Walker.«
    »Gute Nacht, Toby.«
    Lara las ebenfalls noch im Bett, als Walker ins Schlafzimmer trat.
    Eigentlich neigte er nicht zum Zögern, doch jetzt ertappte er sich dabei, denn er wusste nicht, wie er ihr Schweigen deuten sollte. Sie sprach sonst immer mit ihm, selbst wenn sie wütend auf ihn war. Ohne etwas von sich aus zu sagen, kleidete er sich im Bad aus und stellte sich unter die heiße Dusche. Wollte nicht daran denken, wie sie sich am Nachmittag getrennt hatten, sondern an ihre unerschütterliche Liebe.
    Erschauernd legte er die Hände auf die Wandkacheln und ließ sich das Wasser auf den Kopf prasseln.
    Doch er wusste nicht, ob er der schlichten und unbedingten Gewissheit ihrer Liebe noch sicher sein konnte. Er trocknete sich ab, schlang sich ein Handtuch um die Hüften und ging zurück ins Schlafzimmer. Lara hatte das Lesegerät weggelegt und die Nachttischlampe auf ihrer Seite gelöscht. Sie lag auf dem Rücken, einen Arm über dem Kopf nach hinten gelegt … und nun sah er auch, was ihm vorher nicht aufgefallen war.
    Sie trug das Nachthemd, das ihm am besten gefiel.
    Und er erwachte wieder zum Leben, denn sie hatte doch mit ihm gesprochen. Er hatte nur nicht gut genug hingehört. Den Fehler würde er nicht noch einmal machen.
    Er warf das Handtuch auf einen Stuhl und schlüpfte zu ihr unter die Decke, löschte auch auf seiner Seite das Licht und zog sie an sich. Sie ließ es zu, so warm und weich und ganz sein. »Hatten wir gerade unseren ersten Streit als Gefährten?«, fragte er.
    Bei der leisen Frage wich auch die letzte Anspannung von Lara. Als Walker schweigend unter die Dusche gegangen war, wäre sie fast in Tränen ausgebrochen. Nun schmiegte sie sich an ihn, sog den sauberen Männerduft ein. Die Wölfin rieb sich an ihrer Haut. »Ja, und das hier ist die Versöhnung.«
    Er schob sich zwischen ihre Schenkel. »Wenn das so ist, freue ich mich schon auf den nächsten Streit.«
    »Tut mir leid, dass ich dich erst angeschrien habe und dann fortgelaufen bin«, sagte sie. Sie fühlte sich ganz schlecht, weil sie sich nicht hatte anfassen lassen. Unbewusst hatte sie Schmerz vermeiden wollen, doch sobald sie wieder klar denken konnte, hatte sie begriffen, dass sie damit ihren Gefährten verletzt hatte. Und war darüber fast verzweifelt. »Ich wollte mich dir nicht verweigern.«
    Er rieb den Kopf an ihr, küsste ihre Schläfe. »Weiß ich doch.« Bartstoppeln rieben über ihr Haar. »Vergibst du mir auch?«
    Ihre Augen brannten, weil er sie so unumwunden darum bat. »Aber ja, das weißt du doch.«
    Heiße Lippen auf ihrem Mund, ein leidenschaftlicher Kuss, das zärtliche Gewicht auf ihrer Haut. Sie gab sich hin, gab sich ihm ganz, liebte ihn, wie er sie liebte, so vollkommen miteinander verschlungen, dass sie nicht mehr wusste, wo sie aufhörte und wo Walker anfing. Und dann schlugen Wellen der Lust über ihnen zusammen, und sie fielen gemeinsam.
    Als Lara wieder zu sich kam, lag ihre Wange auf der Brust des Gefährten, ihr Bein auf seinem Leib, und er hielt sie fest im Arm. Ihre Herzen schlugen wild, und die Haut war schweißbedeckt. »Du wirst noch einmal duschen müssen.«
    Er brauchte so lange, um zu antworten, dass sie fast schon eingeschlafen war, als seine Stimme zu ihr drang.
    »Die Schilde fahren instinktiv hoch.« Eine leise abgegebene Erklärung. »Ich musste sie schon als junger Mann entwickeln, nachdem ich begriffen hatte, dass mein
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