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Geheimcode Schreckenstein

Geheimcode Schreckenstein

Titel: Geheimcode Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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noch Arabisch auf unsere alten Tage!“ rief Klaus der Witzbold.
    „Meint ihr, der kommt im Kaftan?“ fragte Armin.
    „Depp! Der Kaftan heißt Burnus!“ schrie Oskar.
    „Endlich Heizöl umsonst!“ freute sich Schnellrechner Olf.
    Das meiste ging unter, denn einer überschrie den andern.
    Dampfwalze hielt sich die Ohren zu und brüllte: „Man versteht ja sein eigenes Wort nicht mehr bei dem Tohumabolu!“
    „Das ist in deinem Fall auch besser so“, schrie Strehlau zurück. „Das heißt nämlich Tohuwabohu!“
    Ottokar hatte sich allen Fragen durch Flucht entzogen.
    Er rannte dem Rex nach, der den Eßsaal wie immer als erster verließ.
    Mußte ein Ritter zum Zahnarzt nach Neustadt oder zum Friseur nach Wampoldsreuthe, meldete er sich beim Schulkapitän ab. Wollte Ottokar selber weg, ging er zum Rex.
    „Ich muß heute nach Rosenfels rüber. Dringende Internatsangelegenheit“, sagte er.

    Direktor Meyer schmunzelte. „Na dann… viel Erfolg!“ Keine Frage, was Ottokar dort vorhabe. Bei der freiwilligen Selbstverwaltung auf der Burg, die die Ritter sich ausgedacht hatten, bedurfte es keiner Kontrolle. Er konnte sich auf Ottokar verlassen, auf jeden Ritter.
    „Übrigens…“, fügte er noch hinzu, als der Schulkapitän gerade abschwirren wollte, „gut, daß du das heute schon angekündigt hast!“
    Ottokar grinste. „War nötig. Sonst drehen einige noch durch wegen Schalt… äh… mit Herrn Schaja.“
    Wortlos nickte der Rex.
    Inzwischen hatte sich die Ritterschaft zur Verdauungspause in ihre Zimmer verzogen. Unbemerkt gelangte Ottokar in die Telefonzelle bei der kleinen Treppe und verständigte Sophie.
    „Ich freu mich irrsinnig!“ sagte sie.
    Er ging in sein Zimmer im Südflügel. Alle lagen auf ihren Betten und lasen. Ein Nicken zu Stephan genügte, der Freund verstand sofort. Fritz, auch Seltenfröhlich genannt, und der stille Walter nahmen keine Notiz von ihm. Auch nicht, als sie sich zur Arbeit aufmachten und er im Zimmer blieb. Ein Schulkapitän hat oft abweichende Pflichten.
    Dann wurde es Zeit. An allen Ecken werkelten Ritter. Ottokar ging an ihnen vorbei, durch West- und Nordflügel, über die Freitreppe hinunter durch den Hof. Rückwärts zog er sein Rad aus dem Radstall, da fragte eine Stimme von hinten: „Wo willst du denn hin? Du solltest doch hier arbeiten. Ich denke, ein Schulkapitän muß Vorbild sein!“
    „Herr Schalt…“ Ottokar verschluckte sich wirklich. „Das geht in Ordnung. Ich hab mich beim Rex… bei Direktor Meyer abgemeldet.“ Verärgert darüber, dem Einschalter Rechenschaft geben zu müssen, hatte er nur einen Gedanken: Ich muß den Kerl schnellstens loswerden!
    „Wohin soll’s denn gehen? Nach Wampoldsreuthe?“ Schaltuhrs Neugier lief wieder auf vollen Touren.
    „Weiter.“ Ottokar biß sich auf die Zunge. Ich Idiot! Oder soll ich’s ihm sagen? Daß er sich drüben unbeliebt gemacht hat, kann ihm ja nicht entgangen sein! Und er sprach’s aus: „Nach Rosenfels.“
    „Oho!“ Schaltuhr hob die Brauen. „Hast du das Direktor Meyer gesagt?“
    „Wir lügen bekanntlich nicht“, gab Ottokar barsch zurück.
    „Entschuldige“, lenkte Schaltuhr ein. „Weißt du was? Ich wollte zwar nur nach Wampoldsreuthe, aber stell dein Fahrrad wieder rein. Ich bring dich hin!“
    Ottokar wand sich. „Das… das geht nicht.“
    „Im Gegenteil. Das geht viel schneller.“
    „Ich hab drüben eine Besprechung…“
    „Um so besser. Ich wollt’ mir Rosenfels sowieso mal in Ruhe ansehen. Und so hab ich einen Grund.“
    Ottokar hielt sich an seinem Rad fest. – Gib’s auf! sagte seine innere Stimme, laß dich rüberfahren! Vielleicht kommt was Nützliches dabei heraus!
    Das Auto war ein Mini, brummte aber wie Dampfwalze. Schon in der Spitzkehre hinauf zu Drei Tannen stand fest: Auto fahren konnte Schaltuhr.
    „Aha, Ideallinie!“ lobte Ottokar, um etwas zu sagen.
    „Jawoll. Du verstehst anscheinend was.“ Er öffnete das Schiebedach.
    Ottokar atmete auf: Das bleibt mein Thema! Sonst will er mich doch nur ausquetschen!
    In Wampoldsreuthe waren sie bereits bei Querlenkern, Achslastverteilung und Breitreifen. Dann wurde Schaltuhr einsilbig, umständehalber. In dem Geschlängel hinauf durch den Wald hatte er alle Hände und Füße voll zu tun. Nicht schlecht, der Junge! dachte Ottokar. Er will mir imponieren, riskiert aber trotzdem nichts. Könnte ein brauchbarer Lehrer aus ihm werden. Was wohl die Hühner sagen, wenn wir…?
    An der Abzweigung nach Rosenfels verschaltete
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