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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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kommst.«
    Dann hielt er Callin auf. »Hol diesen verwundeten Mimik von Dr. Dee und sag ihm, dass er bei mir bleiben soll.«
    »Was hast du vor?«
    »Ich habe eine Idee.«
    Eine verrückte Idee, eine verzweifelte Idee, aber wenn Okasan und Krek alles geben konnten, dann konnte er das zumindest auch riskieren.
    Als der riesige Mimik um die Ecke kam, packte Callin den verwundeten Bruder und rief: »Bleib bei Tristan, Dee.«
    Dr. Dee warf Tristan einen merkwürdigen Blick zu, als der ihm erklärte, was er tun sollte.
    Aber als Tristan sagte: »Die sind darauf programmiert, nicht auf andere Bots zu schießen«, nickte Dr. Dee und lächelte; er zeigte dabei einen Mund voll spitzer Zähne.
    Sie kauerten sich an der Ecke hin. Als die Bots in V-Formation angeflogen kamen, schlang Dr. Dee einen Tentakel um die Tragfläche eines der Bots. Er legte seine ganze Kraft und sein Gewicht hinein und schwang den Bot herum, benutzte ihn wie einen Knüppel gegen den in der Mitte und schmetterte ihn auf diese Weise gegen den Bot am Ende des Vs.
    Die Bots wirbelten durcheinander; ihre Sensoren sagten ihnen, dass sie angegriffen wurden, aber ihre Programmierung hinderte sie daran, ihresgleichen anzugreifen.
    Tristan hatte gehofft, dass sie in dem Durcheinander ihre verletzbaren Heckpartien seinem Pulser aussetzen würden, und das wäre wohl auch geschehen, wenn Dr. Dee aus dem Weg gegangen wäre. Aber der Riese war jetzt voller Kampfeslust und durch nichts mehr aufzuhalten.
    »Bots töten Bruder! Dee tötet Bots!«
    Er schwang den ersten Bot an der Tragfläche, hämmerte wild auf die anderen ein und gab bei jedem Treffer wilde Grunzlaute von sich, bis Tristan schließlich seinen freien Tentakel packen musste.
    »Das genügt jetzt, Dee. Beruhige dich. Die tun uns nichts mehr.«
    Endlich hörte Dr. Dee auf, und Tristan sah zu, wie die beiden Bots durch die Luft davontaumelten und dabei immer wieder an die Wände stießen, als sie wie Betrunkene durch den Korridor schwebten.
    Dee brüllte ein kaum verständliches »Proteus!« und warf ihnen den dritten Bot nach. Er fiel krachend zu Boden und kam nicht mehr in die Höhe, bewegte sich ziellos im Kreis.
    Und dann rannten Tristan und der Riese in entgegengesetzter Richtung davon. Dr. Dee lachte und schlug Tristan so heftig auf den Rücken, dass dieser beinahe zu Boden gegangen wäre.
    »Dee mag Tristan!«
    Tristan taumelte und hatte Mühe, das Gleichgewicht zu wahren.
    »Du bist auch in Ordnung«, sagte Tristan, entfernte sich aber vorsichtshalber ein paar Schritte von Dr. Dee. Noch ein solcher Beweis seiner Zuneigung, und man würde ihn durch die Tunnel tragen müssen.
    Vor dem Lagerraum lagen mehrere tote Wachen. Offenbar hatten die Mimiks eine kleine Gruppe der Uniformierten überrascht und ihnen den Garaus gemacht, ehe die überhaupt wussten, wie ihnen geschah.
    Tristan und Dr. Dee stiegen über die Leichen hinweg und gingen an den beiden Proteanern vorbei, die die Tür bewachten.
    Lani erwartete ihn, und die Erleichterung in ihren Augen tat ihm gut. Er half Lani durch die Öffnung in der Wand. Callin und Dr. Dee folgten ihnen.
    »Bots und Wachen im Korridor!«, hallte es aus der Tür, und die restlichen Mimiks beeilten sich, in den Tunnel zu kommen.
    Sie krochen durch die Öffnung über dem Schutthaufen und rutschten auf der anderen Seite hinunter.
    »Die Bots können uns nicht weiter als bis zu den abgeschirmten Wänden folgen«, sagte Tristan, »aber die Polizei schon. Sobald die sich mit Nachtsichtgeräten ausgerüstet haben, werden sie kommen.«
    »Ich weiß«, sagte Callin und griff nach einem Sack, den er an dem Schutthaufen abgelegt hatte.
    »Ein paar von uns werden hier bleiben müssen und kämpfen«, sagte Tristan. »Sonst verfolgen die uns bis nach Hause.«
    »Ich hoffe, dass das nicht notwendig sein wird«, sagte Callin. »Ich habe mir da eine kleine Überraschung ausgedacht.«
    »Was denn?«
    »Wirst schon sehen.«
    In dem Augenblick fingen die Mimiks, die oben auf dem Schutthaufen Wache hielten, an, in die Öffnung zu feuern.
    »Sie kommen!«, schrie jemand.
    Tristan packte Lanis Hand und führte sie in die Dunkelheit hinein.
    »Wohin?«, fragte sie.
    »Zurück in die Freizone – und die Freiheit.« Vielleicht.
    Einige der Mimiks hatten in menschenähnlichere Gestalten zurückgefluxt, aber Callin behielt seine Spinnenmasque. Und Tristan konnte auch erkennen, weshalb er das tat: Seine acht Beine erlaubten ihm, schnell und sicher durch die mit Trümmern und Steinbrocken
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