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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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dich jetzt bloß an seinem Hals festzuhalten, dann wird alles gut.«
    Tristan bemerkte, dass sie kurz zögerte, ehe sie die Arme um seinen schuppigen Hals schlang.
    »Keine Angst«, sagte er zu ihr. »Es wird nicht lange dauern.«
    »Hoffentlich«, sagte sie. »Schaffst du die ganze Strecke mit meinem zusätzlichen Gewicht?«
    »Das wird leicht sein. Das eigentliche Problem ist, dass die Polizisten uns verfolgen werden.«
    »Genug geredet«, sagte Krek. »Ihr beiden seid die Letzten. Geht jetzt, ich werde die -« Er hielt inne, neigte den Kopf leicht zur Seite und lauschte. »Was ist das? Es kommt aus dem Fallschacht.«
    Er glitt auf die Öffnung zu und streckte seinen Kopf in die Öffnung hinein. Er konnte ihn gerade noch rechtzeitig zurückziehen, als von oben ein Sperrfeuer roter Strahlen herabzuckte.
    »Bots!«, rief er. Er drehte sich zu Tristan um. »Los jetzt! Schnell!«
    Tristan spürte, wie Lanis Arme sich fester um seinen Hals legten, als er sich in den Schacht schwang. Der Gegenangriff hatte begonnen. Er hatte gehofft, noch ein wenig mehr Zeit zu haben, um den Abstand zwischen sich und den Sicherheitsbots zu vergrößern. Die Geflügelten flogen, die Kastenförmigen rollten, und beide Modelle waren massiv gepanzert, und sobald sie sich einmal in Bewegung gesetzt hatten, waren sie kaum noch aufzuhalten.
    Sobald die Lenker der Bots erkannt hatten, dass der Posten verlassen war, würden sie den Aufwärtsschacht wieder mit Energie versorgen und die Bots hinter ihnen herschicken.
    Als Tristan mit dem Aufstieg begann, stellte er fest, dass Krek zu der Polizeistation zurückkehrte.
    »Krek! Hier geht’s lang! Wo gehst du hin?«
    »Sieh zu, dass du weiterkommst!«, sagte er und bedeutete Tristan mit einer Handbewegung, dass er sich beeilen solle. »Ich lenke sie ab.«
    »Nein!«, schrie Tristan. »Die braten dich!«
    »Dazu müssen sie mich zuerst erwischen. Ich werde dafür sorgen, dass sie glauben, wir hätten uns ins Datencenter zurückgezogen. Bis die dann herausgefunden haben, dass da bloß ein einziger Mimik ist, seid ihr wieder im Tunnel. Und jetzt Beeilung! Wenn die euch sehen, dann reimen die sich zusammen, was wir vorhaben.« Er winkte. »Grüß mir die anderen, und sag ihnen, sie sollen keine Zeit mit Trauern vergeuden. Sag ihnen, sie sollen zusehen, dass sie frei werden. Das ist alles, worauf es jetzt ankommt.«
    Tristan wusste, dass Krek Recht hatte. Proteus’ einzige Hoffnung war ein Ablenkungsmanöver dieser Art. Trotzdem zerriss es ihm das Herz, Krek davongleiten zu sehen. Er wusste, dass dies das letzte Mal war, dass er diesen noblen Mimik zu Gesicht bekommen würde.
    Die Tränen behinderten Tristans Sicht, als er zu klettern begann. Noch vor wenigen Tagen hätte er Kreks Entscheidung völlig unbegreiflich gefunden. Aber jetzt … wenn Lani nicht hier gewesen wäre, hätte er sich vielleicht erboten, an Kreks Stelle hier zu bleiben, und hätte den Führer nach oben geschickt, damit er seine Mimiktruppen in Sicherheit bringen konnte.
    Er blinzelte ein paar Mal, um wieder besser sehen zu können, und konzentrierte sich dann darauf, in der Dunkelheit die Handgriffe an der Wand zu finden und so schnell und so lautlos wie nur möglich zu klettern.
    Als er die Öffnung für die Etage S-24 fand, war diese leer, nur schwach von einer Notbeleuchtung erhellt. Gut. Wenn alle unterirdischen Etagen so verlassen waren, würden sie es vielleicht schaffen.
    Plötzlich flüsterte Lani ihm ins Ohr: »Tristan, schau. Dort unten.«
    Tristan blickte in die Tiefe und sah einen geflügelten Sicherheitsbot in den Schacht gleiten. Sein Herz schlug wie wild. Hatten sie Verdacht geschöpft?
    Er schwang sich aus dem Schacht in den Vorraum im vierundzwanzigsten Stockwerk. Den Pulser schussbereit in der Hand, kauerte er dicht neben der Öffnung und betete, dass sie die Infrarotsensoren und Bewegungsmelder des Bots nicht alarmiert hatten. Aber er verließ sich nicht darauf. Zwei Körper, die so aneinander geschnallt waren, wie der seine und der von Lani, strahlten eine Menge Hitze ab. Nach einer Weile riskierte er einen Blick in den Schacht.
    Er fing an zu zählen.
    Er kam aber nicht weit, bis der schimmernde, schwarze Keil des Sicherheitsbots durch die Öffnung glitt, die linke Flügelspitze nur wenige Zentimeter von seiner Nase entfernt.
    Tristan zögerte nicht. Er packte die Tragfläche und drehte sie von sich weg, sodass der rückwärtige Bereich des Bots freigelegt war. Jedermann wusste, dass Bots im Heckbereich
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