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Geheimagentin Nikki Price

Geheimagentin Nikki Price

Titel: Geheimagentin Nikki Price
Autoren: Linda Randall Wisdom
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Ganze bereits erlebt zu haben. Wie oft hatte er morgens die Küche betreten und Nikki angetroffen, die das Frühstück zubereitete? Nur diesmal sah das Bild anders aus.
    Zuerst fiel ihm ihre Frisur auf, Ihr Haar war länger, lockig.
    Sie war wesentlich schlanker und farbenfroher gekleidet. Und ihre Fingernägel, die er kurz und unlackiert in Erinnerung hatte, glänzten nun in demselben Korallenrot wie ihre Lippen.
    Stand ein Mann hinter all diesen Veränderungen? Nicht, daß es ihn kümmerte. Er wappnete sich gegen derartige Gedanken.
    Er durfte nicht vergessen, wer sie war. "Verschwinden Sie!"
    stieß er zwischen zusammengebissene n Zähnen hervor.
    Nikki schaltete die Kaffeemaschine ein, drehte sich um und lehnte sich an den Schrank. Mit dem Kopf deutete sie zu den blau-grün gemusterten Gardinen, die im Morgenwind flatterten.
    "Mir gefällt das Dekor."
    "Zum Teufel mit der Küche! Verschwinden Sie!"
    Ungerührt fuhr sie fort: "Eigentlich warte ich erst morgen eingetroffen. Aber wie ich hörte, haben Sie heute eine wichtige Konferenz. Also bin ich einen Tag früher abgefahren." Sie blickte zur Uhr. "Sie haben keine Zeit mehr für Kaffee, oder?
    Keine Sorge, ich kann meine Sachen allein einräumen. Ich weiß noch, wo alles ist."
    Scott konnte sich kaum noch beherrschen. "Wir brauchen Sie nicht. Es ist bereits alles arrangiert. Heather wird bei einer Nachbarin bleiben, Während ich weg bin, und Sie werden gehen. Sofort."
    "Das ist leider nicht möglich. Ich bleibe, ob es Ihnen nun paßt oder nicht." Sie warf ihm einen kühlen Blick zu. "Vielleicht ist es Ihnen egal, ob Sie in die Luft gesprengt werden, aber Sie sollten an Heathers Sicherheit denken. Wer ist Ihnen zum Schutz Ihrer Tochter lieber, Dr. Carter? Jemand, der nicht zögert abzudrücken, oder jemand, der beim ersten Knall davonläuft und ein wehrloses Mädchen allein zurückläßt?"
    Ein Muskel zuckte an seinem Kiefer.
    "Ich nehme an, das Zimmer neben Heathers dient noch immer als Gästezimmer", fuhr sie in belanglosem Ton fort. "Ich werde mich dort einrichten. Es ist besser, wenn ich in Heathers Nähe bin." Sie nahm einen Becher aus dem Schrank und neigte den Kopf, als ein Klopfen an der Haustür ertönte. "Ich nehme an, das ist Ihr Fahrer, oder?" Sie durchquerte die Küche. "Ich fange lieber mit der Arbeit an und vergewissere mich."
    Scott hielt eine Hand hoch. "Das ist nicht nötig. Es ist sein Klopfzeichen." Er zögerte unschlüssig. Heather brauchte jemanden zu ihrem Schutz, aber er wollte nicht, daß Nikki dieser Jemand war. "Wir reden weiter, wenn ich zurück bin", sagte er schroff.
    "Machen Sie sich keine Sorgen", erwiderte sie fröhlich.
    "Sagen Sie mir Bescheid, wann Sie zurückkommen. Dann bereite ich das Dinner vor. Meine Kochkünste haben sich zwar in den vergangenen fünf Jahren nicht wesentlich gebessert, aber ich verspreche Ihnen, daß ich Sie nicht vergiften werde."
    Scott richtete den Blick zur Decke und murmelte einige Ausdrücke, die er in Heathers Gegenwart niemals
    ausgesprochen hätte, bevor er aus der Küche stürmte.
    "Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag!" rief Nikki ihm nach.
    "Ach, übrigens, möchten Sie etwas Bestimmtes zum Dinner?"
    Als Antwort knallte er die Haustür zu.
    Nikki sank auf den nächstbesten Stuhl und hielt den heißen Kaffeebecher zwischen eiskalten Händen. Sie spürte
    Schweißperlen über ihren Rücken rieseln.
    Sie hatte erwartet, daß Scott ihr mit Haß und Abscheu begegnen würde. Es wäre nur allzu verständlich, da er sie für den Tod seiner Frau verantwortlich machte. Sie hatte jedoch nicht erwartet, daß der einst steife, zugeknöpfte Wissenschaftler sich in den vergangenen fünf Jahren ebenso verändert haben würde wie sie seit ihrem Ausscheiden aus dem Militär. Und anscheinend hatten sich beide zum Vorteil verwandelt.
    Sie fragte sich, warum sie zurückgekehrt war. Sie hatte ein neues Leben in Louisiana begonnen und war sogar des öfteren ausgegangen. Doch bisher war sie keinem Mann begegnet, mit dem sie sich vorstellen konnte, die nächsten fünfzig Jahre zu verbringen. Warum also vermittelte Scott ihr das Gefühl, nach Hause gekommen zu sein?
    "Nikki?"
    Sie blickte auf und sah Heather zögernd in der Küchentür stehen. Sie zwäng sich zu einem Lächeln und breitete die Arme aus.
    Heather lief zu ihr und setzte sich auf ihren Schoß. "Du bleibst doch bei uns, oder? Zuerst ist Mommy weggegangen und dann du. Hattest du mich nicht mehr lieb? Daddy war furchtbar wütend. Er hat gesagt, du kommst nie
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