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Geheimagentin Nikki Price

Geheimagentin Nikki Price

Titel: Geheimagentin Nikki Price
Autoren: Linda Randall Wisdom
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Verrats zu bezichtigen."
    Sie hielt seinem Blick stand. "So wie die Beweise lagen, hatten wir keine andere Wahl. Der Fall war eindeutig."
    Scott wandte sich von ihr ab, so als könnte er ihren Anblick nicht länger ertragen. "Ich gebe zu, daß Renee eitel und teilweise selbstsüchtig war, und sie hat meine Arbeit gehaßt.
    Aber sie hätte niemals meine Notizen gestohlen und verkauft.
    Ich verstehe nicht, wie man sie für schuldig halten konnte, da sie nie lernen wollte, einen Computer zu bedienen."
    Nikki starrte auf seinen breiten Rücken in dem hellgrünen Baumwollhemd. Ihr fiel auf, daß sich seine Haare über den Kragen lockten. Früher hatte er einen militärisch kurzen Schnitt getragen. Nun wirkte das, Haar weich und seidig. Sie fragte sich unwillkürlich, ob es sich auch so anfühle.
    Sie war kurz davor, ihm einzugestehen, daß sie ihren Rücktritt wegen der Befürchtung eingereicht habe, an Renees Tod mitschuldig zu sein. Doch sie fand nicht die richtigen Worte. "Einigen wir uns doch darauf, daß wir in diesem Punkt unterschiedlicher Meinung sind, und machen wir von da aus weiter."
    Er drehte sich zu ihr um. "Was soll das heißen?"
    "Daß Sie mich brauchen, selbst wenn Sie künftig auf Teilzeitbasis arbeiten. Heather ist nicht rund um die Uhr in der Schule. Jemand muß in ihrer Nähe bleiben. Vielleicht sollten Sie sie sogar fortschicken, bis der Übeltäter geschnappt wird."
    "Nein. Nach dem Überfall auf unsere letzte Haushälterin habe ich vorgeschlagen, Heather zu ihren Großeltern zu schicken, und sie ist prompt hysterisch geworden. Sie will nicht weg von mir. Nach Ansicht des Therapeuten befürchtet sie, ich könnte fortgehen und nicht zurückkommen, so wie ihre Mutter."
    "Wenn ich hier bin, brauchen Sie sich nicht zu sorgen."
    "Dasselbe wurde mir gesagt, als Renee verhaftet wurde.
    Angeblich handelte es sich nur um ein Routineverfahren. Ich will, daß Sie gehen."
    Dir lag auf der Zunge, ihm zu bekennen, daß sie selbst an den Beweisen gegen Renee zweifele, daß sie Sich inzwischen sogar fragte, ob es sich wirklich um einen Selbstmord gehandelt habe.
    Doch es war besser zu schweigen, bis sie ihre Vermutungen durch einige Nachforschungen untermauern konnte.
    "Ich bin zurückgekommen, weil ich der Meinung bin, daß Heather jemanden braucht, der ihr zur Seite steht. Jemanden, der bereitest, sich für ihren Schutz einzusetzen. Solange ich hier bin, brauchen Sie sich um ihre Sicherheit nicht zu sorgen. Ich gehe sogar noch weiter. Ich garantiere Ihnen, daß Sie mit dem Leben davonkommen."

3. KAPITEL
    Es war dunkel im Raum. Nur eine Lampe warf einen
    winzigen Lichtkegel auf den Schreibtisch. Daß die polierte Kirschholzplatte völlig leer war, lag nicht etwa an der Ordnungsliebe seines Besitzers, sondern vielmehr an der Notwendigkeit, kein belastendes Material herumliegen zu lassen.
    Der Mann am Schreibtisch starrte seit einer Weile auf das Foto in seiner Hand. Er blickte nicht auf, als der Wecker seiner Armbanduhr piepste.
    Er griff zum Telefon und gab eine Reihe von Zahlen ein. Er wartete, lauschte dem Klicken und Knacken, während der Ruf durch mehrere Zentralen ging, bis er sein Ziel erreichte, ohne zurückverfolgt werden zu können.
    "Ja?"
    "Sie hat sich im Haus installiert." Kein einziger Name wurde genannt. Es war auch nicht nötig. Die beiden Männer waren in vielerlei Hinsicht Partner.
    "Warum wurde sie zurückgeholt?"
    "Damit die Kleine jemanden um sich hat, dem sie vertraut.
    Auf diese Weise wird er weniger auf der Hut sein, weil er sich nicht um seine Tochter sorgen muß."
    Der Mann schmunzelte. "Nach allem, was damals passiert ist, kann ich mir nicht vorstellen, daß er sie in seinem Haus haben möchte", sagte er.
    "Die da oben wollen es aber so, ob es ihm paßt oder nicht", lautete die Antwort.
    "Glaubst du wirklich, daß sie uns einfach hereinspazieren und seine neuesten Ergebnisse holen läßt?"
    "Nein. Sie soll sehr gut in ihrem Job sein, aber ich habe einige Nachforschungen über sie angestellt und herausgefunden, daß sie ein paar Schwachstellen hat. Wenn wir uns die zunutze machen, kommen wir spielend an die Unterlagen. Und dank des Computer-Zeitalters ist es kein Problem, eine falsche Fährte zu legen. Es werden plötzlich Beweise auftauchen, daß sie seine Frau vor fünf Jahren hereingelegt hat. Sie wird sich über ihre Schandtat zu Tode grämen. Wegen des Skandals wird ihr Vater natürlich seinen Abschied von der Marine nehmen müssen. Die Karriere ihrer Brüder wird ebenfalls leiden.
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