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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit
Autoren: Cathy Kelly
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Frauenstimme. Es war ein sanfter Südstaatenakzent, der an eiskalte Mint Juleps, reife Pfirsiche und lange, schwüle Tage in der Sonne Atlantas erinnerte. Es war Mia Koens Stimme. »Max, bist du es, Liebling? Ich kann kein Wort verstehen. Dein Handy scheint wieder einmal nicht zu funktionieren. Du bist in einem schlechten Funkbereich, Liebling! Ruf mich doch gleich noch einmal an.«
    Leise legte Evie den Hörer zurück. Gott sei Dank hatte sie ihren Mund nicht aufgemacht. Man stelle sich nur vor, wie Mia die Nachricht abhörte und lachte, lachte angesichts der Tatsache, dass eine grobschlächtige Irin sich in ihren Max verliebt hatte. Max, der mit ihr zusammen in einer Luxuswohnung mit Parkett und klassischem Fachwerk wohnte. Oder anders: Max hörte die Nachricht mit ihr zusammen ab und beide brachen in hysterisches Lachen aus!
    Evie ging in den Garten, zog sich die Handschuhe über und begann, das Blumenbeet im hinteren Teil zu traktieren. Als die Tränen unablässig auf die schwarze Erde fielen, sah sie sie spurlos darin versickern.

16
    Phoebe betrachtete sich seitlich im Flurspiegel. Im fünften Monat schwanger, war ihr Bauch zwar zu sehen, aber immer noch nicht richtig vorstehend. Sie hatte Glück, denn so konnte sie einfach eine etwas größere Nummer normaler Kleidung an Stelle von Umstandsmode tragen. Als Cara mit ihr durch die Läden gebummelt war, stellte sich diese als geradezu unerschwinglich heraus.
    »Vielleicht möchte ich ja doch wissen, ob es ein Mädchen oder ein Junge wird«, meinte sie nachdenklich und ging zurück ins Wohnzimmer, wo überall Einkaufstüten und Weihnachtspapier herumlagen.
    Zoë stöhnte auf ihrem Stuhl mit der gesprungenen Feder, wo sie Kartoffelchips verzehrend ihr Horoskop las. »Phoebe, jeden zweiten Tag willst du das Geschlecht des Babys wissen, und an den Tagen dazwischen willst du es nicht wissen. Entscheide dich doch endlich!«
    »Es ist wichtig«, grübelte Phoebe. »Wenn es ein Mädchen ist, sollte ich vielleicht andere Dinge tun, als wenn es ein Junge ist.«
    »Wenn es ein Junge wäre, würdest du ständig nach Bier und Pizza gieren«, spann Zoë den Faden weiter. »Und wenn es ein Mädchen wird, würdest du immer Appetit auf Schokolade haben und die Wiederholungen von Dynasty sehen wollen.«
    »Dann ist es eher ein Mädchen«, ließ Cara sich vernehmen, die von einem Noteinkauf bei einem Lebensmittelhändler in Rathmine mit wieder einem ganzen Karton voller Mars-Eiskrem und mehreren Schokoriegeln zurückgekehrt war. »In dem Laden hält man uns für vollkommen durchgedreht«, meinte sie. »Die Frau hinter dem Tresen kann einfach nicht begreifen, weshalb man im Dezember Eiskrem kauft.«
    »Hast du ihr denn nicht erklärt, dass es für eine Schwangere bestimmt ist?« Grinsend riss Phoebe den Karton bereits auf, ehe Cara ihn aus der Tüte gepackt hatte.
    »Phoebe, letzten Dezember haben wir genauso viel Eiskrem gegessen, und da warst du nicht schwanger.«
    »Wohl wahr!«
    Ein paar Minuten lang genossen sie schweigend ihr Eis und sahen mit halbem Auge und heruntergedrehtem Ton The Sound of Music. Phoebe liebte alte Filme, aber Zoë weigerte sich, noch ein einziges Mal »Edelweiß« zu hören und hatte darum gebeten, den Ton etwas zu dämpfen.
    Nachdem sie das Eis gegessen hatte, kehrte Zoë wieder zu ihrem Horoskop zurück. »Hört euch das mal an«, verkündete sie. »Dieses Weihnachten werden Löwen außerhalb von zu Hause ihr Glück finden, aber denken Sie erst nach, ehe Sie etwas sagen. Ich bin froh, dass ich über Weihnachten mit zu deinem Vater kommen kann, Cara. Noch einmal die Feiertage Brüder und Vater im Clinch miteinander - das ertrage ich nicht.«
    »Bist du dir auch wirklich sicher, dass dein Vater und Vida sich über unser Kommen freuen?«, erkundigte sich Phoebe ängstlich.
    »Vida meint, schließlich sei das ja Sinn und Zweck des Anbaus, dass Gäste kommen und auch mal für sich sein können«, erläuterte Cara geduldig. »Es gibt nur zwei Schlafzimmer dort. Ihr werdet also eines miteinander teilen müssen, weil Ewan bei mir im Zimmer schläft. Die arme Rosie ist untröstlich, weil es im Anbau keinen Platz mehr für sie gibt. Das wiederum kann Evie nicht begreifen, denn Vida hat ein wunderschönes Gästezimmer für Rosie.«
    »Die Kleine glaubt vermutlich, dass wir jede Nacht bis in die Puppen saufen und feiern«, meinte Zoë. »Da irrt sie sich aber. Phoebe wird den ganzen Tag alte Filme angucken, ich werde vollkommen erleichtert herumrennen, dass ich dem
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