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Gegenschlag Kopernikus

Gegenschlag Kopernikus

Titel: Gegenschlag Kopernikus
Autoren: K. H. Scheer
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drei Stun­den fal­len. Be­son­de­re An­wei­sun­gen, Sir?«
    »Be­fehl von Sei­ner Ver­klärt­heit, Tu­madschin Khan: Der sechs­te Pla­net der Son­ne Ka­tabt ist zu ver­nich­ten. Sei­ne Ver­klärt­heit ist der Auf­fas­sung, es müß­te ein ab­schre­cken­des Bei­spiel ge­ge­ben wer­den.«
    »Ver­stan­den, Sir.«
    »Noch et­was, Ad­mi­ral Um­ir­ga. Sor­gen Sie da­für, daß die Be­stra­fungs­ak­ti­on von Ih­ren Ka­me­ra­schif­fen in al­len Pha­sen auf­ge­nom­men und an die Ver­tei­ler­zen­tra­len der kos­mi­schen Sa­tel­li­ten­rin­ge ab­ge­strahlt wird. Wir wün­schen von Ih­nen einen Di­rek­t­emp­fang. Die Ga­la­xis soll mit­er­le­ben, wie Ka­tabt VI un­ter­geht.«
    »Ja­wohl, Sir, ich ha­be ver­stan­den. Mei­nen er­ge­bens­ten Gruß an Sei­ne Ver­klärt­heit, Tu­madschin Khan.«
    »En­de, wir blei­ben auf Emp­fang.«
    Ad­mi­ral Um­ir­gas Bild ver­schwand. An­de­re Bild­schir­me leuch­te­ten auf. Ei­ne Flot­te, mehr als drei­tau­send Schif­fe stark, ver­nich­te­te die letz­ten Ein­hei­ten des Fein­des.
    Sze­nen aus den Zen­tra­len der ein­zel­nen Schif­fe wur­den ein­ge­blen­det. Die Be­sat­zun­gen ar­bei­te­ten schnell, aber kon­zen­triert. Die Be­fehl­ser­tei­lung war prä­zi­se.
    Das Ge­sche­hen en­de­te mit der Zer­stö­rung der Welt Ka­tabt VI. Von licht­schnel­len Su­per­bom­ben­trä­gern in glu­ten­de Bruch­stücke auf­ge­spal­ten, ras­te sie un­ter dem Druck un­ge­heu­rer Hy­per­gra­vi­ta­ti­ons­fel­der auf ih­re Son­ne zu.
    Da­mit en­de­te der Film.
    »Groß­ar­tig!« sag­te je­mand mit tiefer Stim­me. »Das ist der bes­te Strei­fen, der je­mals fa­bri­ziert wur­de. Wenn es Ih­nen ge­lingt, den Hyp­nos das vor­zu­füh­ren, stu­fen sie uns kei­nes­falls als leich­te Beu­te ein. – Ha­ben Sie einen Geist ge­se­hen, Kon­nat?«
    Es schi­en an die­sem kal­ten Mars­ta­ge mein Schick­sal zu sein, lau­fend aus mei­nen Grü­belei­en auf­ge­schreckt zu wer­den. Ich dreh­te mich um.
    Die Of­fi­zie­re und Tech­ni­ker der Funk- und Or­tungs­zen­tra­le wa­ren auf­ge­stan­den und hat­ten Hal­tung an­ge­nom­men.
    Ich er­kann­te jetzt erst, daß der Be­fehls­ha­ber des größ­ten Ge­heim­diens­tes der Er­de per­sön­lich auf dem Ro­ten Pla­ne­ten an­ge­kom­men war.
    Vier-Ster­ne-Ge­ne­ral Ar­nold G. Re­ling, Chef der GWA und gleich­zei­tig Ober­kom­man­die­ren­der der In­ter­na­tio­na­len Ab­wehr­ko­ali­ti­on, sah mich prü­fend an.
    Sein Ge­sicht mit dem eis­grau­en Schnurr­bart wies tie­fe Fal­ten auf. Re­ling war äl­ter ge­wor­den – und här­ter, viel här­ter als frü­her.
    Der Ku­ri­er, von dem Cap­tain Bot­cher ge­spro­chen hat­te, war al­so der Al­te per­sön­lich. Na­tür­lich hat­te Bot­cher den Be­fehl er­hal­ten, mich nicht vor­zei­tig auf­zu­klä­ren.
    Ich sah Re­ling mit dem »be­rühmt-be­rüch­tig­ten« Lä­cheln des Tu­madschin Khan an. Es ge­hör­te zu mei­ner Rol­le, im­mer dann be­son­ders höf­lich und sanft­mü­tig zu wir­ken, wenn ich wie­der ein­mal je­mand in die Are­na wer­fen, oder einen Pla­ne­ten ver­nich­ten las­sen woll­te.
    Re­ling mus­ter­te mich et­was fas­sungs­los. Ich sag­te da­ge­gen mit ge­fähr­lich er­schei­nen­der Ru­he:
    »Cap­tain Do­gen­dal, warum ist die­ses un­ter­ent­wi­ckel­te Ko­lo­ni­al­ge­schöpf nicht dar­über be­lehrt wor­den, daß es bei mei­nem Er­schei­nen ei­ne de­mü­ti­ge Hal­tung ein­zu­neh­men hat?«
    Jim Do­gen­dal, Cap­tain im GWA-Raum­korps, spiel­te so­fort mit. Er warf sich auf den Bo­den und rief angst­zit­ternd:
    »Es ist dar­über be­lehrt wor­den, Eu­er Ver­klärt­heit. Gna­de, Eu­er Ver­klärt­heit.«
    »Ka­ko, bei­ße ihm den Kopf ab.«
    Pe­tron­ko han­del­te au­gen­blick­lich. Er klapp­te sei­nen Un­ge­heu­er­kopf nach vorn und stürm­te brül­lend auf mei­nen höchs­ten Vor­ge­setz­ten zu. Re­ling schrie auf, als er von dem Rie­sen an­ge­ho­ben wur­de. Dann ver­schwand sein Ge­sicht im Ra­chen des Zy­klo­pen.
    Als Pe­tron­ko den Al­ten auf den Bo­den zu­rück­stell­te, war das »Op­fer« lei­chen­blaß.
    Ich sa­lu­tier­te und sag­te: »Will­kom­men auf dem Mars, Herr Ge­ne­ral.«
    »Ihr – ihr
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