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Gegenschlag Kopernikus

Gegenschlag Kopernikus

Titel: Gegenschlag Kopernikus
Autoren: K. H. Scheer
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ge­lä­chelt. Der Dienst­grad spiel­te bei uns oh­ne­hin ei­ne un­ter­ge­ord­ne­te Rol­le. Wich­tig war al­lein die zwölf- bis fünf­zehn­jäh­ri­ge wis­sen­schaft­li­che Spe­zi­al­aus­bil­dung, die ei­nem Agen­ten »ZBV« das Recht ver­lieh, sich »Schat­ten« nen­nen zu dür­fen.
    Ich leg­te mei­nen Spe­zia­lum­hang ab. Er wirk­te nicht nur ein­drucks­voll und re­spekt­ge­bie­tend, son­dern ent­hielt auch ei­ne tech­ni­sche Raf­fi­nes­se. Der Um­hang ver­wan­del­te sich bei Be­darf durch einen Mi­kro­me­cha­nis­mus in einen »Ener­gie­schirm«, der an­geb­lich für je­de Waf­fen­wir­kung un­durch­läs­sig war.
    Wir wuß­ten, daß die Mar­sia­ner sol­che Kör­per­pro­jek­to­ren ent­wi­ckelt hat­ten, aber wir hat­ten kei­ne Ah­nung, wie ein Ab­wehr­schirm funk­tio­nier­te. Trotz­dem hat­ten die GWA-Ex­per­ten wel­che »kon­stru­iert«.
    Wenn ich auf den Schal­ter der Ent­fal­tungs­au­to­ma­tik drück­te, ver­wan­del­te sich die Ober­flä­chen­struk­tur des Kunst­fa­ser­ma­te­ri­als. Schil­lern­de Licht­re­fle­xe ent­stan­den. Es sah ver­blüf­fend echt aus.
    Als wir die Are­na ver­lie­ßen, lief be­reits die nächs­te Pro­be an. Das Ar­tis­ten­kom­man­do be­gann mit groß­ar­ti­gen Kampf­spie­len. Das Brül­len des Moo­lo war noch zu ver­neh­men, als wir auf den nächs­ten An­ti­grav­lift zu­gin­gen und in das leuch­ten­de Feld spran­gen.
    Ich wur­de so­fort schwe­re­los. Ein ge­üb­ter Druck mit dem Fuß – und schon schweb­te ich nach oben. Wir hat­ten die­sen Teil der un­ter­mar­sia­ni­schen Stadt mit größ­ter Sorg­falt aus­ge­sucht. Hier funk­tio­nier­ten noch sämt­li­che An­la­gen.
    Am be­ste­chends­ten war ei­ne Rei­he von Kraft­werks­sä­len, in de­nen Leis­tungs­re­ak­to­ren stan­den, von de­nen drei bis vier die ge­sam­te ir­di­sche In­dus­trie mit Ar­beitss­trom hät­te ver­sor­gen kön­nen. Wir hat­ten ge­tan, was wir konn­ten, um die Ein­rich­tun­gen in Be­trieb zu hal­ten. Hier und da wuß­ten un­se­re Wis­sen­schaft­ler be­reits, auf wel­che Knöp­fe man drücken muß­te.
    Die »He­bel­druck-Ex­pe­ri­men­te« hat­ten da­zu ge­führt, daß ein Teil der au­to­ma­ti­schen Stadt wie­der zum Le­ben er­wacht war.
    Drei Eta­gen hö­her ver­ließ ich den Lift. Hier la­gen die ver­schie­de­nen Zen­tra­len, die wir eben­falls re­no­viert oder neu ein­ge­baut hat­ten.
    Die »ga­lak­ti­sche Groß­funk­sta­ti­on« war ein Wun­der­werk aus un­ver­stan­de­nen Mars­an­la­gen und ter­ra­ni­schen Trickin­stal­la­tio­nen. Die Mars­sen­der hat­ten wir nicht an­ge­rührt. Nie­mand wuß­te, was sonst ge­sche­hen wä­re.
    Da­für aber lie­fen un­se­re Stu­dio­pro­gram­me. Als ich ein­trat, un­ter­hielt sich der Dienst­ha­ben­de so­eben mit ei­nem Kom­man­die­ren­den Flot­te­nad­mi­ral, der »den Auf­trag er­hal­ten hat­te«, die auf­stän­di­schen Ein­ge­bo­re­nen von Ka­tabt VI zu un­ter­wer­fen.
    Ich blieb ste­hen, um die Ge­ne­ral­pro­be nicht zu un­ter­bre­chen. Die Bild­schir­me zeig­ten einen Aus­schnitt der stern­fun­keln­den Milch­stra­ße. Ein Ku­gel­raum­schiff, we­nigs­tens drei­tau­send Me­ter durch­mes­send, schweb­te im Vor­der­grund ei­ner zwei­ten Pro­jek­ti­ons­flä­che.
    Ein großes Nah­ver­bin­dungs­schiff, das den Ver­kehr zwi­schen ei­ner Raum­sta­ti­on und dem Flot­ten­flagg­schiff her­stell­te, wirk­te ne­ben der Rie­sen­ku­gel wie ei­ne Steck­na­del.
    Ein drit­ter Bild­schirm zeig­te die Zen­tra­le des Super­rie­sen. Die Sze­nen wa­ren von ge­nia­len Künst­lern ent­wor­fen, ge­zeich­net und ge­filmt wor­den. Es war be­ein­dru­ckend.
    Der vier­te Bild­schirm wur­de von ei­nem bär­ti­gen Mann mit mar­kan­ten Ge­sichts­zü­gen und fun­keln­den Rang­ab­zei­chen aus­ge­füllt. Das war Ad­mi­ral Um­ir­ga, Ober­be­fehls­ha­ber im ga­lak­ti­schen Dun­kel­wol­ken­sek­tor ZWYG-1726047-ADD-225.
    »… drit­ter Trä­ger­schiffs­ver­band ver­nich­tet«, teil­te Ad­mi­ral Um­ir­ga mit. »Ste­he kurz vor der Bahn des sieb­ten Pla­ne­ten. Äu­ße­rer Fes­tungs­ring wird so­eben um­faßt und auf­ge­rollt. Kaum Ver­lus­te. Ka­tabt VI wird in
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