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Gegenschlag Kopernikus

Gegenschlag Kopernikus

Titel: Gegenschlag Kopernikus
Autoren: K. H. Scheer
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Of­fi­zie­re in den Pro­gram­mie­rungs­saal ge­folgt. Ich saß wie­der in dem Ses­sel vor der mitt­le­ren Auf­nah­me­kup­pel des Ge­hirns.
    »NEW­TON an Ge­ne­ral Thor Kon­nat, Ter­ra«, sprach mich der Rie­sen­ro­bot an. »Die ge­stell­ten Fra­gen wur­den durch­ge­rech­net. Der un­be­kann­te Fak­tor im wei­te­ren Ver­hal­ten der Or­ghs liegt nicht hier, son­dern auf der Hei­mat­welt die­ser We­sen. Es kann nicht er­mit­telt wer­den, wie der Be­richt des Ex­pe­di­ti­ons­lei­ters von au­ßen­ste­hen­den Per­so­nen auf­ge­faßt und be­wer­tet wird. Der maß­geb­li­che op­ti­sche Ein­druck, der die Be­sat­zun­gen der bei­den Kreu­zer zwang, fehlt bei der vor­aus­sicht­li­chen Be­richt­er­stat­tung völ­lig. Er kann un­ter kei­nen Um­stän­den durch Er­klä­run­gen und Schil­de­run­gen er­setzt wer­den. Dar­aus re­sul­tie­ren wei­te­re un­be­kann­te Fak­to­ren. Es ist an­ge­bracht, auch den Be­fehls­ha­bern die­ses Vol­kes vor Au­gen zu füh­ren, wie stark Ter­ra ist. Ach­tung, Vor­schlag: Das Hei­mat­sys­tem der Or­ghs muß ge­fun­den wer­den. Wei­te­re Täu­schungs­ma­nö­ver sind zur Er­här­tung der Schil­de­rung er­for­der­lich. Ein end­gül­ti­ger Rück­zug die­ser In­tel­li­gen­zen ist nur dann zu er­war­ten, wenn die maß­geb­li­chen Per­so­nen da­von über­zeugt wer­den, daß die Ex­pe­di­ti­ons­mit­glie­der nicht über­trie­ben ha­ben. In ers­ter Li­nie ist die Un­emp­find­lich­keit der Ter­ra­ner ge­gen die Sug­ge­s­tiv­kraft der Hyp­nos zu de­mons­trie­ren.«
    »Wie kann sie de­mons­triert wer­den?« frag­te ich.
    »Ich wer­de die Tran­si­tio­nen der Hyp­nos an­mes­sen, ver­fol­gen und den End­punkt be­rech­nen«, lau­te­te NEW­TONS Ant­wort.
    »Was?« schrie ich fast. »Ist das tat­säch­lich mög­lich?«
    »Ist durch­führ­bar. Die Pro­gram­mie­run­gen mei­ner Er­bau­er wer­den ge­löscht. Mei­ne Son­der­schal­tun­gen be­rech­ti­gen mich da­zu. Ich ste­he zu Ih­rer Ver­fü­gung. Ich ra­te drin­gend zu ei­nem bal­di­gen Be­such im Sys­tem der Or­ghs. Ih­re Hin­wei­se, Sie wür­den die ers­te Di­rekt­ver­bin­dung her­stel­len, dür­fen nicht über­se­hen wer­den. Ich ru­fe Sie an, so­bald es fest­steht, wo­her die Hyp­nos kom­men. Dies setzt al­ler­dings vor­aus, daß sie di­rekt ih­re Hei­mat­welt an­flie­gen. Wenn die Or­ghs glau­ben, Sie hät­ten die tat­säch­li­che Po­si­ti­on oh­ne­hin be­reits ent­deckt, be­ste­hen kei­ne Schwie­rig­kei­ten. Ich wer­de Ih­nen ge­ge­be­nen­falls den er­for­der­li­chen Trans­por­traum zur Ver­fü­gung stel­len.«
    Das po­sitro­ni­sche Zen­tral­ge­hirn von Top­thar schwieg.
    Ich stell­te noch die For­de­rung, die Fes­sel­strah­lung auf­zu­he­ben, da­mit die Hyp­no-Kreu­zer auch wirk­lich star­ten konn­ten.
    Ein kur­z­es »Ja« war die Ant­wort.
    Wir ver­lie­ßen den Pro­gram­mie­rungs­saal. Im Vor­raum stell­te Pro­fes­sor Aich die Theo­rie auf, das Ge­hirn hät­te längst nicht al­les ge­sagt, wo­mit es sich au­gen­blick­lich be­schäf­ti­ge.
    Ich griff nicht mehr in die hef­ti­gen De­bat­ten ein. Mir war, als schlü­gen Trom­meln in mei­nem Kopf.
    Es dau­er­te lan­ge, bis wir wie­der in der Or­tungs­zen­tra­le an­ka­men. Die ro­sa­ro­ten Ener­gie­säu­len der Zug-Ro­ta­to­ren wa­ren ver­schwun­den. Trieb­wer­ke dröhn­ten. Die Ma­schi­nen der bei­den Por­cu­pa-Schif­fe wa­ren an­ge­lau­fen.
    Die Hyp­nos mel­de­ten sich noch­mals und ba­ten um Starter­laub­nis. Ich zog ein Mi­kro­phon der nor­mal licht­schnel­len Funk­sprech­ver­bin­dung vor die Lip­pen.
    »Ge­währt. Ich wün­sche Ih­nen ei­ne gu­te Rei­se. Ich wer­de mich bald bei Ih­nen mel­den. Un­ter Um­stän­den kom­me ich per­sön­lich.«
    »Wir wer­den einen wür­di­gen Emp­fang vor­be­rei­ten, Eu­er Ver­klärt­heit.«
    Wie war das ge­meint ge­we­sen? Ich raff­te mei­ne letz­ten Kräf­te zu­sam­men. Re­ling hielt sich au­ßer­halb der Reich­wei­te un­se­rer Auf­nah­me­op­tik auf.
    »Das ist selbst­ver­ständ­lich«, be­ton­te ich selbst­si­cher. »Ge­hen Sie mög­lichst schnell in Ih­re ers­te Tran­si­ti­on, da­mit Sie nicht doch noch von
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