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Gegenschatz

Gegenschatz

Titel: Gegenschatz
Autoren: Leah Moorfeld
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gelassen, daher drehe ich sie nun wie immer zu dem festen Dutt. Jetzt kann ich meine Frühschicht im Labor beginnen. Wie erwartet herrscht dort gähnende Leere. Ich packe mein Mikroskop aus und gehe zum Brutschrank hinüber. Plötzlich schrecke ich zusammen. Aus den Augenwinkeln habe ich eine Bewegung bemerkt. Ich fahre herum und starre in Simons Gesicht. Oh nein! Das hat mir noch gefehlt!
    «Ich… ich dachte, du wärst ab heute nicht mehr da?», stottere ich.
    «Ja, das hatte ich auch vor, Julia, wirklich!»
    «Und.. und was ist dazwischen gekommen?»
    Er macht eine Pause und tritt einen Schritt auf mich zu. Der Glanz in seinen Augen gefällt mir nicht.
    «Du, Julia!», seine leise Stimme hat etwas bedrohliches. Er rückt mir unangenehm nahe.
    «Was? Wieso?»
    Mein Puls rast. Ich muss sofort weg hier!
    «Es tut mir so leid, Julia! Bitte verzeih mir! Ich kann dich einfach nicht vergessen!»
    Er packt mich bei den Handgelenken und versucht mich zu küssen. Ich drehe den Kopf weg und winde mich in seiner Umklammerung.
    «Lass mich sofort los! Simon!», kreische ich panisch.
    «Ich kann nicht, Julia! Ich kann dich einfach nicht gehen lassen!»
    «Du bist doch total krank!», brülle ich ihn an.
    Sein Griff schmerzt. Ich hole aus und ramme ihm mein Knie in den Schoß. Er schreit auf und krümmt sich, dabei lockert sich sein Griff. Ich reiße mich los, drücke mich an ihm vorbei und renne davon, doch viel zu schnell ist er wieder hinter mir, packt mein Handgelenk, reißt mich zurück und umschlingt mich von hinten mit festem Griff.
    «Julia, ich brauche dich! Du darfst nicht gehen!»
    Sein steinharter Schwanz drückt gegen meinen Po. Ich schreie verzweifelt. Simon zieht meinen Arm schmerzhaft auf meinen Rücken. Mit der anderen Hand ergreift er meine Haare. Er zieht mich zu seinem Büro.
    «Nicht Simon! Bitte nicht!», jammere ich jetzt verzweifelt.
    Eine Hand lässt meine Haare los, während die andere meinen Arm noch immer schmerzhaft nach oben drückt. Ich höre, wie Simon mit der freien Hand an seiner Hose fummelt.
    «Es tut mir leid, Julia! Ich kann nicht anders!»
    «Natürlich kannst du! Lass mich einfach nur los!»
    Simon beugt mich über seinen Schreibtisch und hebt mein Kleid an.
    «NEIN!», schreie ich in wilder Panik.
    Plötzlich höre ich einen harten Schlag, Simon lässt von mir ab, fällt zur Seite und knallt auf den Boden. Marc steht mit geballten Fäusten über ihm, sein nackter Fuß steht auf Simons Brustkorb.
    «Ich breche dir alle Knochen du mieses Dreckschwein!», schreit er Simon an.
    Dieser reibt sich seine blutende Lippe und stöhnt. Marc zieht mich zu sich und ich bin so froh über seine Rettung, dass ich mich schluchzend in seine Arme fallen lasse. Er streichelt mir zärtlich übers Haar und ich fange schon wieder an zu weinen. Dann schaut Marc zu Simon, der noch immer jammernd am Boden liegt.
    «Du kannst froh sein, dass die Süße hier dabei ist, sonst hättest du das hier nicht überlebt! Du stellst dich noch heute wegen versuchter Vergewaltigung der Polizei, sonst kannst du gleich mal anfangen, dein eigenes Grab zu schaufeln! Kapiert?»
    Simon nickt.
    «Mach den Mund auf! Was wirst du gleich tun?»
    Simon schluckt angsterfüllt.
    «Ich zeige mich selbst an,… wegen… wegen versuchter Vergewaltigung!»
    «Und du wirst den Namen des Opfers nicht nennen, um Julia den Alptraum zu ersparen, sich nochmal an dich erinnern zu müssen, klar!»
    Simon nickt.
    «Hast du deine Stimme verloren, oder was? Sag es!»
    «Ich … ich nenne Julias Namen nicht!», stottert Simon.
    «Und wenn du dich ihr nochmals auf Sichtweite nähern solltest, breche ich dir sämtliche Knochen einzeln. Auf dieses Versprechen kannst du dich verlassen, mieses Schein!»
    Marc fasst mich um die Hüfte und zieht mich aus dem Büro. Ich blicke nicht zurück, sondern lehne meinen Kopf auf Marcs Schulter. In diesem Augenblick ist mir alles egal, was zwischen uns war. Marc hat mich gerettet. Ich schmiege mich an ihn und atme auf in seiner Nähe.
    «Alles OK, Süße?»
    Ich nicke stumm und er drückt mich fester an sich. Wir gehen die Treppen hinunter und langsam kehrt wieder Leben in mich ein. Nach und nach drängen sich die Bilder wieder in meinen Kopf, die mich so verletzt haben. Marc hat ein Kind mit einer anderen. Er hat mit einem Groupie gevögelt, als er dachte, ich sei nicht da! Er ist auch nicht viel besser als Simon! Wir sind an Marcs Auto angekommen und ich stoße ihn von mir. Er blickt mich verwundert an.
    «Alles in
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