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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen
Autoren: J. Dankert
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und voll und so. Ich blicke hier überhaupt nicht durch.”
    Ryan lehnte sich an seinen Spind und musterte Leon einen Moment. „Also du bist schon mal kein Amerikaner. Soviel ist klar!”, stellte er trocken fest, denn allein schon der Akzent verriet Leon.
    „Gut erkannt. Ich komme aus England. London.”
    „Oh, ein Brite. Gut, lass mal sehen. Was hast du jetzt?” Ryan nahm ihm seinen Stundenplan aus der Hand. „Verfolge mich einfach. Ich habe jetzt auch Bio. Wir haben die meisten Fächer zusammen, stelle ich gerade fest. Für heute kannst du dich an meine Fersen heften … ähm, wenn du willst!” Ryan stieß sich von seinem Schrank ab und räusperte sich kurz.
    Leon lächelte erfreut und stimmte schnell zu, da er nicht die Absicht hatte, sich schon an seinem zweiten Tag gnadenlos zu verlaufen.
    Schweigend liefen sie nebeneinander her, wobei Ryan gedanklich eigentlich schon in seinem Lieblingsklassenraum angekommen war, als Leon ihn unvermutet ansprach.
    „Ich hab dich vorhin draußen auf der Bank sitzen sehen, kann das sein?”
    „Das ist möglich, wenn ich da saß”, gab Ryan zurück, grinste und bog nach rechts ab.
    Sie betraten den Biologieraum, wo Ryan sofort seinen Tisch ansteuerte und Leon ihm, noch immer stirnrunzelnd, folgte.
    „Oh, wen bringst du denn da mit?”, lächelte Lauren und heftete ihre Augen wieder auf Leon, als würden sie magnetisch angezogen werden.
    Ryan ließ seinen Rucksack unter den Tisch fallen und setzte sich neben Michelle.
    „Mädels, das ist Leon … Michelle und Lauren”, stellte er die drei vor. Sie gaben sich die Hand und Lauren klopfte auf den Platz neben sich, wo Leon sich grinsend setzte. Die Mädchen waren nun vollauf damit beschäftigt, Leon in den Wahnsinn zu starren, während Ryan schon wieder das Handbuch für Robins Computer in der Hand hatte.
    „Guten Morgen, Klasse!”
    Ryan sah auf, steckte das Buch in den Rucksack zurück und richtete seinen Blick auf Mr. Hageman, der soeben den Raum betreten hatte. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Leon unruhig auf seinem Platz hin und her rutschte.
    „Hey, jetzt hört auf, ihn anzustarren. Er ist schon ganz rot!”, murmelte Ryan leise.
    Die Mädchen kicherten und Leon warf Ryan einen dankbaren und zugleich amüsierten Blick zu.
    „Wie ich Ihnen angekündigt habe, schreiben wir heute einen kleinen Test. Die Bücher also weg und jetzt ist Ruhe.”
    Leon schaute sich verzweifelt und hilfesuchend um, als Mr. Hageman auch schon auf ihn zukam und ihm erklärte, dass er den Test wohl mitschreiben sollte, er allerdings nicht benotet werden würde. Erleichtert nahm Leon sich einen Testbogen und wartete ab, bis sie anfangen durften.
    Ryan, der zwischen den Mädchen saß, legte sein Blatt so hin, dass die beiden ungehinderten Ausblick darauf hatten, während er lässig seine Kreuze machte und nach wenigen Minuten mit dem Bogen fertig war. Zum Schluss fügte er noch eine kurze Erläuterung hinzu, die seine Lehrer von ihm schon gewohnt waren und legte dann seinen Bleistift beiseite.
    Fünfzehn Minuten waren vergangen und Mr. Hageman erhob sich.
    „Stifte beiseite, Tests bitte zu mir nach vorn.”
    Lauren stand auf und brachte ihre vier Blätter zum Lehrertisch.
    Leon saß gespannt auf seinem Stuhl und wartete darauf, dass es weitergehen würde.
    „Wie Ihnen bekannt ist, findet in diesem Jahr der Sexualkundeunterricht statt, an dem Sie nur mit schriftlichem Einverständnis Ihrer Eltern oder eines Erziehungsberechtigten teilnehmen dürfen.” Mr. Hageman stand auf und verteilte Formblätter.
    Leon hob erstaunt die Augenbrauen. Sexualkundeunterricht im Abschlussjahrgang? Na, wenn es da mal nicht bei einigen zu spät war.
    „Hey, Mackins, ich schätze, deine Mum lässt dich teilnehmen, nicht wahr? Nicht, dass du, genauso wie sie, im Autokino aktiv wirst und mehr mit nach Hause nimmst, als du vorher hattest!”, rief Corbin Abany quer durchs Klassenzimmer.
    „Halt’s Maul, Abany!”, sagte Ryan, ohne von seinem Formblatt auf zu sehen.
    Leon hob den Blick, musterte Ryan und Corbin, der den Dunkelhaarigen böse anfunkelte, sich jedoch erst einmal einen weiteren Kommentar verkniff.
    Michelle hingegen drehte sich um und streckte Corbin ihren Mittelfinger entgegen. „Darüber bräuchtest du dir ja keine Sorgen machen, nicht wahr, Abany? Mit dir will ja keine ins Autokino!”, gab sie schlagfertig zurück.
    Ryan ließ den Kopf sinken und lachte leise.
    „Mit dir ganz sicher nicht, Mackins. Du bist doch mit jedem zweiten da!”,
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