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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft
Autoren: Lynn Raye Harris
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Leo ihr bei und zog rasch ihre Hand an die Lippen. „Und zwar für zwei, wenn ich bitten darf!“
    Anna stand auf, schlüpfte in einen Bademantel und setzte sich mit klopfendem Herzen an den gedeckten Frühstückstisch vor dem Fenster. Das Erste, was ihr ins Auge stach, war die Morgenzeitung. Plötzlich war Leo neben ihr, schnappte sich das Blatt und wollte damit verschwinden.
    „Zu spät“, murmelte sie tonlos und hörte ihn leise fluchen.
    Die Worte der reißerischen Schlagzeile hatten sich bereits in ihr Hirn gebrannt: Ist es vorbei mit Randy Leos amouröser Glückssträhne? … Die sitzen gelassene Braut ist schwanger!

11. KAPITEL
    „Tut mir leid, Anna“, sagte Leo mit gepresster Stimme. „Ich hatte gehofft, wir hätten etwas länger Ruhe.“
    Anna versuchte immer noch, ihre Fassung zurückzugewinnen. „Hier ist ein Foto, wie wir uns vor Dr. Clemens’ Praxis küssen. Wie haben sie von dem Termin erfahren? Und warum haben sie so lange mit der Veröffentlichung gewartet?“
    Leo fluchte und wirkte unglaublich wütend, während sie nichts empfand. Alles war seltsam taub, angefangen von ihren Fingern bis zu ihrem Herzen. So hatte sich Anna nicht einmal an dem Tag gefühlt, als ihr das Foto von Alex und Allegra in die Hände gefallen war, zusammen mit der Schlagzeile, die sie als sitzen gelassene Braut ausgewiesen hatte.
    Keine Frage, dass sie das gedemütigt hatte, aber dies war eine … Ehrverletzung. Ein brutales Eindringen in ihre intimste Privatsphäre. In ihr Leben, das des Babys und in Leos.
    Plötzlich stand er vor ihr, zog sie an sich und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. „Es macht nichts, Anna. In fünf Tagen sind wir verheiratet. Früher oder später hätten wir uns ohnehin damit auseinandersetzen müssen.“
    Ihr wohldurchdachter Plan war einfach über den Haufen geworfen worden. Sie hatte auf eine schnelle Trauung gedrängt, um verheiratet zu sein, bevor man ihr die Schwangerschaft ansah, um etwaige Spekulationen so weit wie möglich zu entkräften oder wenigstens nach vorn zu verschieben. Irgendwann wäre sie dann einfach eine verheiratete Frau und glückliche Mutter gewesen.
    „Wie sind sie nur so schnell darauf gekommen?“, überlegte sie laut.
    „Keine Ahnung“, grollte Leo, „aber ich werde es herausfinden.“
    Anna hielt ihre Hand hoch und betrachtete den funkelnden Diamanten. Wie glücklich und hoffnungsvoll sie noch gestern Abend gewesen war, als Leo sie zum Dinner in das allein für sie reservierte Restaurant ausgeführt und ihr diesen Ring an den Finger gesteckt hatte. Das perfekte Romantik-Date, bis auf die Tatsache, dass es nur gestellt war.
    Doch auch das hatte ihr nichts mehr ausgemacht, nachdem Leo sie so leidenschaftlich geküsst und hierher gebracht hatte. Und mit der vergangenen heißen Nacht hatte er jeglicher Spekulation, wie ihre Vernunftehe aussehen würde, ein wirkungsvolles und nachdrückliches Ende bereitet.
    Leo Jackson riss ihre inneren Barrieren nieder … ihr die Kleider vom Leib und eroberte ihr Herz. Er war ein Teil von ihr, in mehr als einer Hinsicht, und sie liebte ihn. Wenn sie ganz ehrlich zu sich war, hatte sie nach der letzten Nacht sogar gehofft, es könnte noch ein echtes Happy End für sie beide geben. Dass sie in der Ehe mit Leo glücklich werden und ihn glücklich machen könnte …
    Bis sie die Morgenzeitung aufschlug und entdecken musste, dass ihr süßes Geheimnis keines mehr war. Jetzt würde niemand mehr glauben, ihre Verbindung wäre aus einem anderen Grund zustande gekommen als aus Pflichtgefühl ihrem ungeborenen Kind gegenüber.
    Eigentlich sollte ihr das nichts ausmachen, doch das tat es. Wie sollte sie sich je entspannen können, wenn ihre Ehe unter einer dunklen Wolke aus Spekulation und Skandal begann? Und wie konnte sie sicher sein, dass Leo ihr die unglücklichen Umstände ihrer Heirat nicht eines Tages vorwerfen würde?
    Während der nächsten Tage wuchs sich die brisante Neuigkeit zu einem handfesten Medien-Hype aus, wobei sich Wahrheit und Fiktion wild mischten, und drohte, völlig aus den Fugen zu geraten. Das werdende Elternpaar verweigerte standhaft jeden Kommentar, deshalb interviewte man Kellner, Zimmermädchen, Liftboys und Garderobieren, sodass die ganze Geschichte immer absurder wurde.
    Leo wirkte wie versteinert und beunruhigend distanziert. Besonders nachdem auch noch Bilder von ihrem romantischen Dinnerabend in der Presse erschienen. Offenbar hatte ein besonders dreister Paparazzo sie mittels eines Teleobjektivs durch
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