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Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Titel: Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne
Autoren: Nalini Singh
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Gewissheit zu haben. „Was ist mit den anderen?“
    „Dasselbe, wenn die Beine noch unverletzt sind.“ Clays Stimme hatte den lauernden Unterton eines Raubtiers. „Zwei von ihnen hatten statt Kugeln Pfeile in den Gewehren.“
    „Betäubungsmittel?“
    „Wahrscheinlich. Ich werde Sierra Tech die Dinger schicken, einer von uns ist hineingelaufen.“ Dorian sah überrascht, dass Clay das Nackenhaar des toten Mannes hochhob.
    Dann erkannte er den Grund. „Was ist das?“ Am oberen Ende der Wirbelsäule saß ein kleiner Metallchip.
    Clay zog die Hand wieder zurück. „Vielleicht kann Ashaya das herausfinden – sie haben alle einen.“ Er klopfte nachdenklich mit dem Finger auf sein Bein. „Viel wichtiger ist allerdings, dass wir meiner Meinung nach keinen weiteren Angriff befürchten müssen.“
    „Ich werde nicht noch einmal so unvorsichtig sein.“ Er spürte Unwillen in ihrem Paarband. Ashaya ließ nicht zu, dass er sich die Schuld gab. Beinahe hätte er gelächelt. „Warum glaubst du, dass es vorbei ist?“, fragte er Clay.
    „Es waren fünfzig. Keiner hat überlebt.“ Clay zuckte die Achseln. „Wer auch immer dahintersteckt, müsste schwachsinnig sein, noch mehr Leute loszuschicken, nachdem wir jetzt vorgewarnt sind. Und ich bezweifle, dass er blöd ist, so gut vorbereitet, wie sie waren.“
    „Nein, ist er sicher nicht. Ohne eure Rückendeckung hätten sie bekommen, was sie haben wollten. Dennoch sollten wir dafür sorgen, dass sich herumspricht, dass Ashaya nicht über Informationen verfügt, die so viele Tote rechtfertigen.“ Dorian fiel es nicht leicht zu töten, und er mochte es nicht, wenn Leben sinnlos verschwendet wurde. Doch diese Männer hatten die Gefährtin und das Kind eines Gestaltwandlers angegriffen. Sie hatten eine Entscheidung getroffen.
    „Ich werde die Ratten darauf ansetzen“, sagte Clay und kniff die Augen zusammen, während er die Ausrüstung des Mannes durchsuchte. „Es ist höchste Zeit, sich ernsthaft um den Menschenbund zu kümmern.“
    Ashaya brauchte fast einen ganzen Tag, um ihre Gedanken so weit zu ordnen, dass sie mit Dorian über seinen in ihm steckenden Leoparden sprechen konnte. Aber sie musste noch warten, bis Keenan im Bett war und Dorian von einem Treffen mit Lucas, dem Leitwolf Hawke und einigen anderen zurückkehrte.
    „Können wir kurz miteinander sprechen?“, fragte sie, als er aus der Dusche kam und sich bäuchlings auf das Bett warf. Nackt. Diese Raubkatze kannte keine Scham. Zum Glück, dachte Ashaya mit einem Lächeln.
    „Geht es um die Chips, die wir bei den Menschen gefunden haben?“ Er fing beinahe an zu schnurren, als sie sich auf ihn setzte und seine steifen Muskeln durchknetete.
    „Nein. Daran arbeite ich noch. Komplizierte Technologie – eine Art neuronale Sperre.“
    „Mmmh.“
    Sie küsste ihn auf den Nacken. „Schlaf nicht ein. Es geht um etwas Wichtiges.“
    „Ich bin ganz wach.“ Er gähnte. „Zum größten Teil wenigstens.“
    „Ich glaube, ich habe es geschafft, Dorian.“
    Etwas in ihrer Stimme ließ ihn trotz aller Müdigkeit aufhorchen, er drehte sich auf den Rücken und sah sie an. „Was denn, Süße?“
    „Ich habe herausgefunden, wie man die Mutation wieder rückgängig machen kann, die für deine schlummernde Anlage verantwortlich ist.“
    Er erstarrte. „Was sagst du da, Shaya?“
    „Ich habe den Vorgang ein ums andere Mal simuliert. Ich glaube … ich glaube, wenn es funktioniert, könntest du dich verwandeln. Gentherapie ist nicht mehr so selten wie früher – es ist zwar ein kompliziertes und sehr kniffliges Verfahren, aber ich bin zu neunundneunzig Prozent sicher, dass es klappt.“
    Seit sein Vater ihm – im Alter von zwei Jahren – erklärt hatte, dass er anders war, hatte Dorian sich nicht mehr erlaubt, diese Möglichkeit überhaupt in Betracht zu ziehen. „Mein Gott, Baby. Wie hast du das geschafft?“
    „Trotz meiner Fähigkeiten wäre es wohl nicht gegangen, wenn wir nicht Gefährten wären.“ In ihren Augen stand die unbedingte Hingabe einer starken Frau an ihren Mann. „Dadurch habe ich eine so tiefe Verbindung zu dir, dass ich fast intuitiv arbeite. Als würde meine Gabe dich auf einer ganz ursprünglichen Ebene wahrnehmen. Nachdem ich aufgehört hatte zu denken und mich meinen Instinkten überließ, war es ganz einfach.“
    Er stieß die Luft aus, versuchte, die Verwirrung in seinem Kopf zu ordnen.
    „Du musst dich jetzt nicht entscheiden.“ Sie legte ihm beruhigend die Hand auf die Brust.
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