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Gefangene der Sehnsucht

Gefangene der Sehnsucht

Titel: Gefangene der Sehnsucht
Autoren: Kris Kennedy
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Helligkeit von Evas Anwesenheit wie gedämpft. Eva lag in seinen Armen. Er legte die Hand um ihren Hinterkopf und küsste sie. Es war nur ein Kuss, aber er war innig, ihre Arme um ihn geschlungen, seine Finger in ihrem Haar. Er hob ihr Gesicht. »Wirst du auch mit einer Burg statt mit einem kleinen Haus zufrieden sein, Eva?«
    »Aber natürlich«, wisperte sie. »Wenn es dir gelingt, dem Drang zu widerstehen, mich einzuschließen …«
    Er richtete sich auf. »Ich?«
    »… dann ja.«
    Auf ihrem Rücken verflocht er seine Hände mit ihren und sah Eva an. »Gut, ja. Das werde ich ertragen.«
    »Aber mich zu meinem eigenen Schutz bei einem einäugigen Schotten zurückzulassen, kommt nicht noch einmal infrage. Während ich höchst zufrieden darüber bin zu sehen, wie sehr du dich sorgst, schätze ich andererseits derartige unerwartete Schutzmaßnahmen keinesfalls. Ich ziehe es vor, sie mir selbst auszusuchen. Aber dafür zu sorgen, dass ich nicht von Männern oder Ottern belästigt werde, wenn ich in einem Fluss bade, das wäre eine hilfreiche Maßnahme.«
    »Ah. Die Otter. Das werde ich mir merken.«
    »Und falls spitze Dolche in mich gestoßen werden sollen, würde es mir auch gefallen, beschützt zu werden.«
    »Das sollte man annehmen.«
    Sie wählte einen ernsten Blick, um ihn anzusehen. »Aber, Jamie, du kannst mich nicht einfach irgendwohin bringen und dann davongehen. Denn erstens werde ich davonlaufen. Zweitens werde ich dir folgen. Drittens mag ich es nicht, wenn jemand anders darüber entscheidet, wo ich mich aufhalte. Das liegt daran, dass ich so lange Zeit solche Entscheidungen selbst getroffen habe. Verstehst du das?«
    Er nickte und dachte, er hätte jemanden aus weiter Ferne seinen Namen sagen hören. »Ich verstehe.«
    »Ich weiß, dass es nicht leicht sein wird. Dennoch bitte ich dich, es zu ertragen. Wirst du es?«
    »Ich werde. Für dich. Und jetzt zu meinen Bedingungen.«
    Sie strahlte. Sie hatte nicht bemerkt, dass sie über Bedingungen sprachen. Sie legte die Hände auf seine Schultern und nickte ermutigend. »Ich bin bereit.«
    »Erstens.« Er strich ihr mit der Hand über das Kinn. »Du wirst deine Gedanken mit mir teilen.«
    Sie seufzte übertrieben laut. »Ihr schlagt einen schwierigen Handel vor, Sir, aber ich akzeptiere.«
    »Du wirst deinen Körper mit mir teilen.«
    »Das tue ich, seit dem Moment, in dem du mich in diese Schenke gezerrt hast.«
    »Du wirst dich außerdem von Häfen, Hähnen, Schenken und allen Orten fern halten, an denen Männer miteinander kämpfen. Und du wirst nie wieder einen Strick in die Hand nehmen.«
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen. »Ich habe dich erschreckt«, wisperte sie. »Jamie der furchtlose Ritter hat Angst.«
    »Schreckliche Angst.« Er beugte den Kopf und rieb seine Wange an ihrer. »Ich verspreche dir, dass ich dich eines Tages in dein kleines Haus bringen werde, Eva.«
    »Das ist nichts, worüber man sich Gedanken machen muss, Jamie.«
    Er verschränkte seine Finger mit ihren. Irgendjemand rief jetzt ganz gewiss nach ihm. »Everoot hat kein rotes Dach, aber du kannst Rüben auf seinem Land anbauen.«
    »Sieh an, du bist so gescheit, mich mit Gemüse zu verführen.« Sie lächelte zu ihm hoch. »Ein Mann mit einem Schwert, der bereit ist, Dächer zu reparieren, und ein Ort, an dem ich meine Rüben ziehen kann. Wie könnte ich da nicht sehr glücklich sein?« Ihre Augen strahlten ihn an.
    »Was mehr könnte eine Prinzessin wollen?«, murmelte er, als er Eva umdrehte, um die anderen anzusehen. Um zu beginnen, das Leben zu leben, das er sich all diese Jahre versagt hatte.
    »Nur dich, Jamie. Immer nur dich.«

Epilog
    20. Oktober 1216
The Nest, Hauptburg der Grafschaft Everoot
    E va war im Obstgarten des äußeren Burghofes und rettete verschrumpelte Äpfel vor dem letzten Zugriff des Herbstes. Es war eine herrliche Ernte gewesen, genug, um viele der harten Kanten ihres Herzens in Hinblick auf England abzuschleifen.
    Sie war glücklich. Everoot war ein sicheres Zuhause, und Roger lebte nur einen halben Tagesritt entfernt auf Endshire, wo er mit der Aufgabe kämpfte, ein englisches Landgut zu führen. Es war etwas ganz anderes, als durch französische Wälder zu fliehen, deshalb war Ry oft hier, um zu helfen, das Chaos zu beseitigen, das zehn Jahre Abwesenheit des Lords verursacht hatten. Angus wurde zwischen den beiden Besitzungen hin und her geschickt, wobei er darüber schimpfte, dass die Engländer ein Haufen von Narren waren und dass er besser
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