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Gefangene der Sehnsucht

Gefangene der Sehnsucht

Titel: Gefangene der Sehnsucht
Autoren: Kris Kennedy
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Todes der Mutter des Kochs. Deiner Aufmerksamkeit entgeht nichts.«
    Sie klopfte auf ihren gerundeten Bauch. »Das liegt an deinem Sohn. Er bringt mich durcheinander.«
    Das lenkte Jamie ab. Er schaute auf ihren Bauch. » Er könnte eine Sie sein.«
    Ihr Lächeln wurde langsam breiter, und es wurde so breit, dass es ihren Wangenknochen wehtat. »Ja. Eine Sie wäre auch möglich.«
    Das Fest ging weiter. Eine Flöte wurde hervorgeholt. Kinder und Erwachsene tanzten. Hunde bellten. Jemand drehte einen Eimer herum, und Trommelschläge ertönten. Von den Wehrgängen drang das fröhliche Rufen der Soldaten herunter, die Wache hielten.
    »Dein Vater ist tot«, sagte Jamie leise und sah Eva an.
    Sie nickte, dann schüttelte sie rasch den Kopf. »Gewiss ist es so, aber es fühlt sich nicht so an. Was an Trauer da war, ist vor langer Zeit gewesen. Jetzt wird der Krieg zu Ende gehen, das Plündern wird aufhören, der Winter wird leichter werden. Ich fühle keinen Kummer wegen dieser Dinge.«
    »Macht dir anderes Kummer? Vielleicht dass du einen kalten Winter im Norden Englands verbringen wirst?«
    Sie winkte ab. »In manchen Gegenden Frankreichs ist es auch sehr kalt, sowohl was die Orte als auch die Menschen angeht. Ich bin hier glücklich, mit dir.«
    Er legte den Arm um ihre Schultern. »Und ich mit dir.«
    Sie lächelte. »Mein einziger Kummer ist, dass es noch Monate dauern wird, bis das Baby auf der Welt sein wird.«
    »Aye, nun, ich habe mein Bestes gegeben.« Er beugte sich vor und küsste ihren Bauch. Der Anblick ihres Lords, der den erbentragenden Bauch seiner Lady küsste, rief ein Aufbranden von Jubelrufen hervor. Jamie neigte den Kopf zur Seite und grinste Eva an. »Es gefällt ihnen, wenn ich dich küsse.«
    »Sie sind sehr vernünftig, deine Leute. Sie mögen es, wenn du mir Babys machst.«
    Er lachte und richtete sich auf. »Wie ich.«
    Eva griff nach seiner Hand. »Komm, erinnere mich daran, warum ich viele Kinder mit dir haben möchte.«
    »Wir können gerade jetzt nicht mehr machen, Eva.«
    »Ich denke auch eher daran, es zu üben«, versicherte sie ihm.
    Er lachte und nahm ihre Hand. Die schrägen Strahlen der untergehenden Herbstsonne fielen auf die Feiernden, als Jamie Eva hineinführte, um für das Einzige zu üben, das sie je gewollt hatte: eine eigene Familie, mit Jamie an ihrer Seite.

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Anmerkungen der Autorin
    Zum Attentatsversuch auf König John und zu Simon de Montfort
    Im Jahr 1212 gab es tatsächlich eine Verschwörung mit dem Ziel, König John zu töten. Robert FitzWalter und weitere feudale Rebellen flohen um ihr Leben und durften erst wieder einreisen, nachdem John den Disput mit dem Papst als eine Bedingung zur Aufhebung der Exkommunikation beigelegt hatte.
    Der Simon de Montfort, den die meisten Leser kennen, lebte ungefähr fünfzig Jahre nach der Zeit, zu der dieser Roman spielt. De Montfort geriet in Konflikt mit König Johns Sohn Henry III., ein Kampf, der – ebenso wie die Magna Charta – half, den entstehenden Parlamentarismus auszuformen. Der de Montfort, von dem in diesem Buch die Rede ist, ist der Vater. Er war, das gaben sogar seine Zeitgenossen zu, so wie Jamie ihn beschrieben hat: grausam, habgierig und ein brillanter Militär. Er führte den Kreuzzug gegen die christliche Sekte der Albigenser in Südfrankreich (der einige Jahrzehnte später mit viel Blutvergießen weitergeführt wurde).
    Ich habe die Historie ein wenig verfälscht und die Zeitachse gekürzt. Es ist möglich, dass Ableger der unzufriedenen feudalen Kräfte im Jahr 1210 de Montfort tatsächlich die Krone angeboten haben, aber der misslungene Attentatsversuch fand nicht vor 1212 statt, also zwei Jahre später.
    Ich konnte keinen Hinweis finden, dass die Verschwörer zu dieser Zeit einen Kandidaten für den Thron benannt hätten (selbst FitzWalter, ein Wichtigtuer und Rüpel, war nicht so anmaßend, sich selbst für einen akzeptablen Thronanwärter zu halten). Ich hielt es für schlüssig zu vermuten, dass sie den Thron demselben Mann wie zuvor angeboten haben könnten: Simon de Montfort.
    Wahrscheinlicher ist, dass es, sollten sie ihn sonst irgendjemandem angeboten haben, König Philipp II. Augustus von Frankreich war. Im Jahr 1212 war Philipp mit anderen Feldzügen beschäftigt, aber in den Jahren 1215 und 1216 fand er durchaus Gefallen an dem Gedanken einer Invasion Englands.
    Zum Charakter des Mouldin
    Das Amt eines »Keeper of the Heirs« (Wart oder Aufseher oder Bewahrer der Erben)
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