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Gefangene der Magie

Gefangene der Magie

Titel: Gefangene der Magie
Autoren: Rebecca Wild
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Geld aus einem geheimen Schließfach geholt und damit wieder einmal Kiras Verdacht bestätigt, dass Magier schrecklich überbezahlt waren. Danach hatte er beschlossen, ihr neue Klamotten zu besorgen, damit sie was zum Wechseln hatte.
    An sich keine schlechte Idee, aber leider klafften ihre Vorstellungen, was Frauen tragen sollten, weit auseinander. Sie hatte keine Ahnung, welche kranke Fantasie Kingsley damit ausleben wollte, aber dieses Outfit war noch eines der harmloseren.
    Addierte man zu diesem Look das hämisch gackernde Frettchen auf ihrer Schulter und den süßlichen Gestank von Tod, der an ihrem Körper klebte, war es ein Wunder, dass die Kleine nicht schreiend davonlief.
    Das Gegenteil geschah: Das Mädchen schien sich vielmehr zu entspannen und schloss die Distanz zwischen ihnen mit wenigen Schritten und einem breiten Grinsen auf dem jungen Gesicht.
    »Hey, ich bin Meggie.« Anscheinend hatte sie Kira gerade in die Kategorie Ein-Freak-wie-ich-selbst gestopft und als ungefährlich eingestuft. Na großartig!
    Kira zwang ein Lächeln auf ihre Lippen. »Kira.«
    »Du kommst mir bekannt vor.«
    Klar, dachte Kira, schließlich hängen überall Fahndungsblätter mit meinem Foto und einer siebenstelligen Zahl darunter.
    Laut sagte sie: »Ach, das bildest du dir nur ein.« Innerlich schalt sie sich jedoch dafür, ihre Züge zwar vermenschlicht, aber nicht gänzlich geändert zu haben.
    Eine steile Falte zwischen Meggies Augenbrauen blieb bestehen, dennoch ließ sie vom Thema ab. »Und was ist jetzt so wichtig, dass es nicht bis morgen warten konnte?«
    »Hey, woher sollte ich wissen, dass mein Totenbeschwörer wie alle eifrigen Zauberlehrlinge in Hogwarts nachts artig in seinem Bett liegt?«
    »Du machst ’ne Harry-Potter-Referenz? Im Ernst?« Kira konnte sehen, wie sie ein paar Schubladen tiefer zu den uncooleren Freaks gestopft wurde.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Glaub mir, ich will genauso gerne zurück in mein Bett kriechen wie du, aber Leichen am helllichten Tag auszubuddeln, war viel zu riskant. Außerdem wollte ich nicht, dass das Teil da meinen Wagen noch länger verpestet.«
    Das Teil da ist mein Körper!
    Meggies Augen weiteten sich ungläubig. Sie waren von einem warmen Dunkelbraun und passten so gar nicht zu ihrem rebellischen Auftritt. »Du hast eine Leiche im Auto?«
    »Ja, warum sollte ich sonst hier sein?«
    »Normalerweise kommen die Leute für Geisterrufungen zu mir. Ouija und so ein Zeugs. Noch nie Friedhof der Kuscheltiere gelesen?«
    Kira massierte ihre Schläfen. Sie bekam schon wieder Kopfschmerzen. »Dafür, dass der richtige Geist reinkommt, sorge ich schon. Ich brauche den Körper nur wieder lebendig. Also: Kannst du’s oder kannst du’s nicht?«
    »Du bist total irre. Hat dir das schon mal jemand gesagt?«
    Jeden Tag , kam es prompt von Kingsley.
    Mit Meggies Hilfe schleppten sie die Leiche ins Haus. Kira war ungemein erleichtert, als sie ins Warme traten. Es war zwar Juni, aber die Nächte waren noch kalt. Vor allem, wenn schlaue Meistermagier einem freizügige Klamotten beschafften, die Jacke aber vergaßen.
    Neugierig sah Kira sich um. Wieder einmal wurden ihre klischeehaften Vorstellungen enttäuscht. Es hingen weder tote Hühner von der Decke noch füllten Gläser fragwürdiger Substanzen meterlange Regale. Stattdessen waren sie umgeben von blankem Mauerwerk und mehreren Kubikmetern Staub. Das Haus stand offensichtlich leer.
    Kira war noch immer total übermüdet, trotzdem hatte sich ihre Laune etwas gehoben. Meggie hatte nach einem kurzen Blick in den Kofferraum schon sagen können, dass der Tote ein Magier war. Kein besonders einfaches Unterfangen, denn im Grunde waren Magier bloß Menschen. Ihre Natur ließ sich nicht, wie bei den Sidhe, an ihrer Aura ablesen. Sie waren lediglich an den Rückständen von Magie, die an ihnen haftete, zu erkennen.
    Kingsleys Leiche konnte sich keiner Magie bedient haben. Dass Meggie trotzdem auf Anhieb gewusst hatte, was er war, ließ hoffen, dass die Kleine vielleicht doch was draufhatte.
    »Was ist das für ein Ding?«, fragte Meggie, als sie ihre tote Last in einem großen Zimmer abgelegt hatten. Wahrscheinlich war es früher einmal ein Wohnzimmer gewesen.
    Kira folgte ihrem Blick. Pooka machte sich gerade einen Spaß daraus, eine Ratte wild gackernd durch den Raum zu jagen. Dabei summte er den Titelsong von Tom und Jerry, während seine Augen schalkhaft blitzten.
    Kira verdrehte die Augen. »Pooka«, sagte sie, »er ist ein
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