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Gefangene der Leidenschaft

Titel: Gefangene der Leidenschaft
Autoren: Ruth Langan
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müssen.
    Doch als die Männer sich sammelten, um hinunterzugehen, blieb ihm nichts anderes übrig, als sie zu begleiten.
    Brenna stand in der Mitte der Halle und gab einer Dienerin Anweisungen. Von dem Moment an, als Morgan Grey eintrat, wusste sie nicht mehr, was sie sagte. Sie redete weiter und nahm nichts mehr wahr als die dunklen Augen, die mit brennender Intensität zu ihr hinüberstarrten.
    Sie holte tief Luft. Dann drehte sie sich um und begrüßte Morgan mit einem kurzen Nicken.
    „Guten Morgen, Mylady.“ Er musste sich zwingen, die Höflichkeit des Gastes zu wahren.
    „Ich hoffe, Ihr habt gut geschlafen!“ Ihre Wangen glühten, und sie betete, dass man es ihr nicht ansah.
    „Sehr gut, danke!“ Er ließ den Blick über ihr blassrosa Gewand gleiten, das an den Ärmeln reich bestickt war. Ein Netz von demselben zarten Rosa hielt ihr üppiges dunkles Haar zusammen.
    Morgan ertappte sich bei dem Wunsch, das Netz abzustreifen und ihr Haar offen und in weichen Wellen über ihren Rücken fließen zu sehen. Augenblicklich ärgerte er sich über diesen Gedanken und drängte ihn schnell beiseite. „Eure Diener haben alles zu meiner Bequemlichkeit getan. Meine Unterkunft ist sehr angenehm.“
    So angenehm, dass er völlig übernächtigt aussieht, dachte Brenna. Man hätte meinen können, er hätte die Nacht auf einem Reisiglager verbracht. „Werdet Ihr an meiner Tafel speisen, Mylord?“
    „Wie Ihr wünscht.“ Morgan ging an ihrer Seite zum Tisch und wartete, bis sie Platz genommen hatte. Als er sich neben sie setzte, nahm er den Duft wilder Heide wahr. Sein Herzschlag beschleunigte sich, und das Blut begann in seinen Schläfen zu pochen. Zum Teufel, warum war diese Frau keine hässliche Vogelscheuche, die nach Pferden roch?
    „Ich nehme an, Ihr tretet wohl heute die Heimreise nach England an.“
    „Nein.“ Als er ihren enttäuschten Blick sah, hob sich augenblicklich seine Stimmung. Sie will mich also loswerden, dachte er amüsiert. Sie will mich lieber heute als morgen von hier verschwinden sehen. „Ich denke, meine Männer und ich werden noch einige Tage hier bleiben.“
    „Um ... um für Eure Königin die Lage zu erkunden?“
    Als eine Magd mit einer Platte voller Speisen herankam, wandte Brenna sich ab. Wie konnte sie nach einer so unerfreulichen Nachricht auch nur an Essen denken? Wer wusste, wie lange sie diesen Mann noch ertragen musste ...
    Warum musste er so nah neben ihr sitzen? Seine Hände berührten die ihren beinahe. Sie stellte sich vor, von diesen starken, männlichen Händen liebkost zu werden. Wieder schoss ihr das Blut ins Gesicht.
    Morgan speiste mit sichtlichem Genuss und lächelte Brenna zu. „Für einen Soldaten, der fern von daheim ist, gibt es nichts Herrlicheres als eine gute Mahlzeit. “ Er sah, dass Brenna keine der verlockenden Speisen anrührte. „Kostet doch wenigstens, Mylady.“ Ein spöttisches Lächeln umspielte seinen Mund. „Vielleicht versüßt es Euch den Tag.“
    Sie schob sich ein winziges Stück Pastete in den Mund und hoffte, dass sie es herunterbringen würde.
    „Speist Eure Schwester heute Morgen nicht mit uns, Mylady?“
    „Sie war noch im Bett, als ich hinunterging. Ich fürchte, sie hat die letzte Nacht kaum geschlafen.“
    „Das tut mir Leid“, sagte er und bedauerte insgeheim, dass er der Frau neben sich nicht auch eine schlaflose Nacht bereitet hatte. Aber sie hatte sich zu sehr in der Gewalt, um je die Fassung zu verlieren.
    „Ein wenig Lamm, Mylady? Oder ein Stück Wildbret?“ Bevor Morgan sich zum zweitenmal bediente, bestand er darauf, Brennas Teller zu füllen. Während er mit herzhaftem Appetit aß, knabberte sie an einem mit Honig gesüßten Brot und ließ den Rest liegen.
    Morgan leerte seinen Krug mit Ale und fühlte das Blut in seinen Adern brennen. Nach einem solchen Mahl hätte er mühelos eine ganze feindliche Festung einnehmen können. Warum dann nicht wenigstens die Feindin neben ihm?
    Er lehnte sich zurück und sah Brenna an. Ein Tropfen Honig haftete an ihren Lippen. Ohne nachzudenken, berührte er die Stelle und hob den Finger dann an seinen Mund.
    Fassungslos beobachtete Brenna, wie er den Honig von seinem Finger leckte. Sein spöttisches Lächeln machte sie rasend.
    „Eure Lippen haben den Honig noch süßer gemacht, Mylady.“
    „Ihr seid zu dreist, Sir. Dieses Mal seid Ihr zu weit gegangen!“ Sie stand so hastig auf, dass ihr Stuhl über den Boden schrammte und fast hintenüberkippte. Mit hoch erhobenem Kopf und ohne
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