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Gefangen auf dem Planet der Affen

Gefangen auf dem Planet der Affen

Titel: Gefangen auf dem Planet der Affen
Autoren: George Alec Effinger
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wiederfinden.«
    »Bitte, Herr«, sagte Martin in gequältem Ton, »ich kann Ihnen von Nutzen sein. Ich habe auch das Pferd beschlagen, das Barlow ins Rennen schicken wird.«
    Urko runzelte die Stirn; diese Neuigkeit interessierte ihn. »Ja, und?« sagte er ungeduldig.
    »Ich weiß, wie Ihr Pferd das Rennen mit Sicherheit gewinnen kann«, sagte der Schmied.
    Urko musterte den Mann mit mißtrauischem Interesse. »Gibt es irgendeinen Zweifel daran, daß mein Pferd gewinnen wird?« fragte er. »Bis jetzt zweifelte ich nicht daran. Sag mir, was du weißt.«
    Martin hatte eine Krise erreicht. Es war der wichtigste Augenblick in seinem Leben, und er war sich dessen bewußt. Er stand hier und machte sich erbötig, dem gemeinsamen Feind einen Mitmenschen zu verraten. Aber es war eine Handlungsweise, zu der er gezwungen war. Es ging um Gregors Leben.
    Urko war ungeduldig geworden. »So sprich endlich, Mensch!« brüllte er. »Wie lange soll ich noch warten?«
    »Barlows Pferd«, stammelte Martin angstvoll, »Woda. Er ist sehr schnell. Aber ich kann Keile unter seine Hufeisen machen, die es schmerzen und beim Rennen behindern werden. Ich weiß, wo diese Keile eingesetzt werden müssen. Man wird sie erst entdecken, wenn es zu spät wäre.«
    »Das ist ein sehr schlauer Einfall«, sagte Urko. »Ich frage mich, warum du mir dies in all den Jahren, die du für mich Pferde beschlagen haben willst, niemals gesagt hast.«
    »In früheren Jahren«, sagte Martin, »brauchten Sie niemals meine Hilfe, Herr. Barlows Pferd ist eines der besten, das ich je gesehen habe.«
    Urko grunzte unverbindlich.
    »Dann könnten Sie sich die Mühe, den Reiter erschießen zu lassen, ersparen«, sagte Martin.
    Urko musterte ihn mit durchdringenden Blicken. »Warum willst du mir gegen Barlow helfen?« fragte er. »Gegen Barlow, der die Menschen verhätschelt?«
    Martin versuchte zu antworten und fand, daß sein Mund wie ausgetrocknet war. Er schluckte, befeuchtete sich die Lippen und versuchte es wieder. »Es ist für meinen Sohn, Gregor«, sagte er. »Er wurde gefangengenommen, weil er ein Pferd geritten hatte.«
    Urko grunzte wieder. Er wußte sehr gut, wer Gregor war.
    Martin war nahe daran, sich vor dem General auf die Knie zu werfen. »Ich bitte Sie«, sagte er leise, mit Tränen in den Augen, »er ist jung und eigensinnig, er dachte nicht darüber nach. Lassen Sie ihn laufen, und ich verspreche Ihnen, daß er nie wieder ein Pferd reiten wird.« Martin hielt inne und blickte ängstlich auf. Urkos Miene schien zu sagen, daß es dem Gorilla gleichgültig sei, ob Gregor jemals wieder ein Pferd reiten würde oder nicht. Die Bitte mußte mit einem Vorteil für Urko verbunden sein. »Ich werde Ihrem Pferd den Sieg sichern«, fügte er hinzu. »Dafür wird Gregor freigelassen und der Mann verschont, der Barlows Jockey ist.«
    Urko tat, als denke er über das Angebot nach. In Wirklichkeit hatte er sein Vergnügen an Martins Dilemma. Er sah in grausamer Heiterkeit zu, wie sein Stillschweigen Martins Unbehagen so sehr steigerte, daß der Mann zu zittern begann. Zuletzt ließ Urko sich zu einer Antwort herbei. »Sag niemandem etwas davon«, sagte er beiläufig. »Wenn mein Pferd gewinnt, wird dein Sohn freigelassen.«
    Martin war über dieses unerwartete Glück so verblüfft, daß er zu keiner Reaktion fähig war; er stand einfach da und starrte Urko an.
    »Du wirst nicht vergessen, daß du mir versprochen hast, dieses Rennen zu gewinnen«, sagte Urko. »Es hatte mit Keilen unter den Hufeisen von Barlows Pferd zu tun. Die Details interessieren mich nicht. Aber du solltest dich an die Arbeit machen. Es ist nicht mehr viel Zeit.«
    Martin zog sich unter Verbeugungen zurück, nickte und wischte sich die Tränen von den Wangen. »Danke, Herr!« murmelte er. »Danke, Herr!«
    Urko blickte ihm geringschätzig nach. Als Martin außer Hörweite war, winkte Urko den Polizeichef zu sich. »Sobald das Rennen beginnt«, sagte er, »lassen Sie den Burschen aus dem Gefängnis frei.«
    »Schon zu Beginn des Rennens?« fragte Zandar. »Wie, wenn der Hufschmied lügt?«
    »Was geschieht, wenn ein Mensch aus dem Gefängnis zu fliehen versucht?« fragte Urko mit einem Lächeln falscher Unschuld.
    »Aber wenn ich ihn freilasse ...«, fing Zandar verwirrt an. Dann begriff er plötzlich und schlug sich mit der Hand vor den Kopf. »Ach!« sagte er. »Wer wird schon wissen, daß ich ihn freigelassen habe?«
    »Wenn ein Mensch ein Pferd reitet«, sagte Urko rauh, »dann muß er
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