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Gefaehrliches Verlangen

Gefaehrliches Verlangen

Titel: Gefaehrliches Verlangen
Autoren: S. Quinn
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Tom.
    »Schönen Dank auch. Bestimmt geht er gleich morgen los und sucht einen passenden Hochzeitsanzug«, meint Tanya.
    »Apropos, Jen und Tanya, würdet ihr mir die Ehre erweisen, meine Brautjungfern zu sein?«
    »Was für eine Frage!«, ruft Jen.
    Tanya strahlt. »Aber klar.«
    »Und du auch, Tom.«
    Tom lacht. »Mag sein, dass es dir wegen meines ausgefallenen Kleidungsstils noch nicht aufgefallen ist, Soph, aber ich bin ein Mann.«
    »Weiß ich doch. Aber vielleicht können wir ja eine Ausnahme machen.«
    »Ich wäre entzückt, deine Brautjungfer sein zu dürfen«, erklärt er. »Aber ich habe eine bessere Idee. Wie wär’s, wenn ich die Zeremonie halte? Das habe ich letztes Jahr schon bei der Hochzeit meines Cousins getan und kenne mich daher mit den Abläufen bestens aus. Es wäre mir ein Vergnügen, dir und Marc zu helfen, euer Ehegelübde zu sprechen.«
    »Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen«, gebe ich lächelnd zurück.
    »Wer hätte das gedacht?«, meint er. »Sophia Rose heiratet Marc Blackwell und lebt mit ihm glücklich bis in alle Zeit.«
    Wir gehen ins Wohnzimmer und machen es uns auf Mums Sofa und den Secondhandsesseln bequem, die ich neu habe beziehen lassen.
    Rodney serviert Tee und frisch gebackene Kekse.
    »Hattest du vor, auch Leo zur Hochzeit einzuladen?«, erkundigt sich Jen.
    »Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Aber … ja, natürlich lade ich Leo ein. Er ist schließlich ein guter Freund. Und genau die will ich bei meiner Hochzeit um mich haben – gute Freunde.« Ich wende mich Marc zu. »Ist das okay für dich?«
    »Absolut.« Beim Anblick seiner blitzenden blauen Augen schmelze ich – wieder einmal – dahin.
    »Ehrlich?«
    »Ehrlich. Je mehr Freunde du hast, desto mehr Menschen können dich beschützen.«
    Ich wende mich wieder Jen zu. »Dann darfst du ihn gern als deinen Begleiter mitbringen.«
    Wir lächeln einander zu, wohl wissend, dass Leo inzwischen weit mehr als nur ein Begleiter für sie ist. Die beiden sind unzertrennlich. Leo hat sich ein Apartment in London gekauft, und Jen verbringt praktisch jede Nacht bei ihm.
    Irgendwann fällt mir auf, dass Annabel ein bisschen still ist, wenn auch auf eine positive Weise.
    Schließlich kann ich meine Neugier nicht länger zügeln. »Annabel, eigentlich sollte sich das Sozialamt doch diese Woche bei dir melden, oder? Haben sie dich schon angerufen?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Gute Nachrichten, aber ich erzähle es dir ein andermal. Heute ist dein großer Tag.«
    »Sei nicht albern. Los, raus mit der Sprache.«
    Annabels Lächeln wird noch breiter, und zum ersten Mal, seit ich sie kenne, sehe ich ihre Zähne dabei aufblitzen. Sie sind weiß und ebenmäßig wie Marcs. »Ich bekomme Daniel zurück.«
    » O mein Gott! Annabel, das ist ja wunderbar. Großartig!«, rufe ich.
    Ich springe auf und schließe sie in die Arme. Sie bricht in Tränen aus, und auch meine Augen werden abermals feucht.
    »Das habe ich nur dir zu verdanken«, flüstert sie mit heiserer Stimme.
    »Unsinn. Du hast eine Droge besiegt, die unzählige Menschen tötet. Und du hast bewiesen, dass du stark genug bist, um Mutter zu sein. Ich freue mich so für dich.«

❧ 79
    E inige Wochen später stecke ich mitten in den Hochzeitsvorbereitungen. Mir schwirrt der Kopf. Ich hätte nie gedacht, dass es so viel zu organisieren gibt.
    Ein Glück, dass ich Jen als Freundin habe. Planung und Organisation – Dinge, die ich überhaupt nicht beherrsche – sind ihre Stärke, außerdem weiß sie alles, was für eine Hochzeit wichtig ist: die richtige Torte, ein guter Fotograf und passende Einladungskarten.
    Obwohl ich das Ganze möglichst schlicht halten will, gibt es jede Menge zu tun. Jen lag mir eine halbe Ewigkeit wegen des Ortes für die Trauung in den Ohren, aber jetzt habe ich endlich das Richtige gefunden. Offen gestanden ist es der einzige Ort, den ich mir für meine Trauzeremonie mit Marc vorstellen kann.
    »Bist du dir ganz sicher?«, fragt Jen, deren hohe Absätze im aufgeweichten Boden versinken. »Hier willst du die Zeremonie abhalten? Und die Feier für den schönsten Tag deines Lebens?«
    »Absolut.« Ich hake mich bei ihr unter. »Warte, bis du die Stelle siehst. Du wirst begeistert sein.«
    Ich führe sie den Waldweg entlang, vorbei an den leuchtend grünen Farnen, die im Schutz der hohen Bäume gedeihen.
    Jen seufzt. »Du und dein Grünzeug. Du könntest überall auf der Welt heiraten. Dein Freund ist Milliardär. Und wo willst du hin?
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