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Gefährliches Spiel der Versuchung

Gefährliches Spiel der Versuchung

Titel: Gefährliches Spiel der Versuchung
Autoren: Andrea Pickens
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presste die Lippen zusammen. »Bedanken Sie sich nur nicht zu früh, Shannon. Der Auftrag ist überaus gefährlich. Wenn ich eine Wahl hätte, würde ich Sie nicht so überstürzt auf die Reise schicken.« Er trommelte mit den Fingern auf das Paket. »Wie auch immer ... Mrs. Merlin findet nicht, dass ich etwas überstürze. Der Auftrag fordert das gesamte Arsenal der tödlichen Künste heraus. Und Sie sind fraglos die beste Waffe, die wir aufzubieten haben.«
    »Danke, Sir!« Sie schenkte seiner Warnung keinerlei Beachtung und lächelte über das ganze Gesicht. Aber sosehr es sie auch in den Fingern juckte, den Befehl an sich zu reißen, hielt sie sich doch zurück.
    »Wie gesagt, sobald Sie mehr über die Einzelheiten erfahren haben, werden Sie mich zur Hölle wünschen, anstatt mich in den Himmel zu loben«, erwiderte er trocken. »In Ihren Befehlen sind die Details genau erläutert. Ich hoffe, dass Sie nicht zur Seekrankheit neigen.«
    Eine Reise über das Meer? Eine Welle der Aufregung durchflutete sie. »Nein, Sir. Mein Magen steuert immer gleichmäßig auf Kurs.« Sie schwieg kurz, bevor sie hinzufügte: »Wie auch meine Entschlossenheit. Ich werde nicht vorschnell die Waffen strecken.«
    »Ich zähle darauf. Denn der Mann, mit dem Sie sich messen sollen, ist durch und durch ein Fachmann. Der kleinste Fehltritt Ihrerseits könnte tödlich enden.« Er schaute auf die Uhr. »Uns bleibt nur noch Zeit für einen kurzen Überblick, bevor Sie sich auf den Weg machen müssen. Draußen wartet eine Kutsche, die Sie zur Küste bringen wird.«
    »Ich verspreche, dass ich auf jeden Schritt genau achten werde, Sir.« Shannon gelang es, ihre Stimme ruhig und gleichmäßig klingen zu lassen. »Was wünschen Sie, das ich unternehme, sobald ich Verbindung zu ihm aufnehme?«
    »Töten Sie ihn, bevor er noch mehr unserer wichtigsten Verbündeten ums Leben bringt.« Lynsley erhob sich und wärmte sich die Hände am Feuer. Kein Funken, keine Flamme erhellte sein Gesicht. In den Schatten gehüllt wirkten seine Augen so grau wie Gussstahl, und die Verantwortung lastete so schwer auf ihm, als hingen Kanonenkugeln an seinen Schultern. Sie beneidete ihn nicht um seine Aufgabe.
    »Sagen Sie mir, wann und wo.« Wurde sie nach Frankreich geschickt? Nach Belgien, den Niederlanden oder Luxemburg? Nach ...
    »Irland«, stieß er hervor. »Uns ist zu Ohren gekommen, dass der Mann die nächsten zwei Wochen in einem verborgenen Schloss des O'Malley-Clans in der Nähe von Killarney verbringen wird. Die Franzosen haben ihn dorthin geschickt, um einige Clanmitglieder in seine Berufsgeheimnisse einzuweihen. Danach soll er für seinen nächsten Angriff nach Schottland weiterreisen.«
    »Sicher ein abgelegener Ort, eine Festung, die vor waffenstarrenden Wachtposten nur so strotzt«, überlegte Shannon. »Lassen Sie uns hoffen, dass er eine Schwäche für Frauen besitzt.«
    »D'Etienne ist Franzose«, erwiderte Lynsley trocken, »und man sagt ihm einen unstillbaren Hunger nach weiblichem Fleisch nach. Was ein weiterer Grund ist, weshalb wir Sie den anderen Agenten vorgezogen haben.«
    »Ihm wird der Appetit nach einer Femme fatale noch vergehen.« Einen Moment lang schwieg sie nachdenklich. »Geben Sie irgendeiner Methode den Vorzug?«
    »Die Wahl der Waffen überlasse ich Ihrer verschwiegenen Handhabung, Shannon.«
    »Gibt es außer D'Etienne noch weitere Ziele, Sir? Ich habe gehört, dass O'Malley und seine Leute eine ziemlich brutale Truppe sein sollen.«
    Lynsley schien seine Worte sorgfältig abzuwägen. »D'Etienne gilt unsere größte Sorge. Setzen Sie die Mission nicht aufs Spiel, indem Sie den anderen nachjagen. Zurzeit würde eine Rebellion in Irland unsere Regierung in ernste Gefahr bringen. Falls es weitere Unfälle gibt ...« Er musste den Gedanken nicht zu Ende führen.
    »Ich sollte besser meine Waffen zusammenpacken.« Shannon erhob sich.
    »Sofia lädt sie bereits in die Kutsche.« Mrs. Merlin warf einen Blick auf die kleine goldene Uhr, die an ihrem Mieder befestigt war. »Ihnen bleibt eine Viertelstunde, die Kleidung zu wechseln und den Rest Ihrer Ausrüstung einzupacken.«
    Der Marquis drückte ihr das Paket mit den Unterlagen in die Hand. »Ich möchte nicht, dass Sie glauben, dies sei eine Strafe oder eine Buße«, erklärte er sanft. »Stemmen Sie sich nicht gegen unüberwindliche Hindernisse! Mir ist es lieber, dass Sie zurückkehren, als auf dem Schlachtfeld den Heldentod zu sterben.«
    »Verstehe, Sir. Vorsicht ist besser als
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