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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer
Autoren: Christine Feehan
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Stimme klang wunderschön, eine magische Waffe, die Darius mit Leichtigkeit
zu seinem Vorteil einsetzte. »Bitte behalten Sie doch Platz«, fügte er an den
jüngeren Mann gewandt hinzu. »Ich habe etwas mit Ihrem Chef zu besprechen.«
    Er hob die Hand und
schleuderte den jungen Mann mühelos in seinen Sessel zurück, wo er ihn selbst
aus der Entfernung festzuhalten vermochte.
    William Wallace starrte den
großen, elegant gekleideten Fremden an. Rabenschwarzes Haar fiel ihm über die
breiten Schultern. In seinen Augen flackerte ein dämonisches Glühen. Eine Aura
der Macht umgab ihn, und wenn er lächelte, blitzten seine weißen Zähne
bedrohlich auf. Zwar war er überaus höflich, doch Wallace spürte die tödliche
Bedrohung dicht unter der Oberfläche. Rein äußerlich war der Fremde ausgesprochen
attraktiv, ein gut aussehender, überaus männlich wirkender Mann, um dessen
sinnliche Lippen ein grausamer Zug spielte.
    Wallaces Herz begann, vor
Angst schneller zu klopfen. Er ballte seine Hände zu Fäusten. »Wer sind Sie?«
    »Sollten Sie mich nicht
eigentlich fragen, was ich bin? Sind Sie je einem Vampir begegnet, Mr.
Wallace?«, erkundigte sich
    Darius höflich. »Da Sie sich
so viel Mühe gegeben haben, uns in Ihr Haus einzuladen, ging ich davon aus,
dass Sie wissen, mit wem Sie es zu tun haben.«
    Wallace warf einen Blick auf
den jungen Mann, der allein durch eine Handbewegung des Eindringlings in seinem
Sessel festgehalten wurde. Er beschloss, sich ebenso höflich zu benehmen wie
sein Gast, um ihn vielleicht aus der Fassung zu bringen. Seine Männer befanden
sich überall im Haus. Früher oder später würde jemand das Zimmer betreten.
Außerdem verfügte er über eine Geheimwaffe, die er einsetzen konnte, wenn er in
die Nähe des Vampirs gelangte. »Bitte treten Sie näher.« Mit einer großzügigen
Geste deutete Wallace auf einen der Sessel.
    Darius lächelte, seine
dunklen Augen blitzten, aber er bewegte sich nicht. »Selbstverständlich wollen
wir uns zivilisiert benehmen. Daran hatten Sie doch gedacht, als Sie Ihre
Männer auf meine Gefährtin hetzten. Bemühen Sie sich nicht, Ihre Absichten zu
leugnen. Ich kann Ihre Gedanken lesen.«
    Wallace nahm all seinen Mut
zusammen. »Man kann das Böse nur mit Bösem bekämpfen. Ich weiß, wozu Ungeheuer
wie Sie fähig sind. Einige von Ihnen haben meinen Sohn und zwei meiner Schwäger
auf dem Gewissen. Ja, ich hatte die Absicht, meine Zeit mit dieser Frau zu
genießen. Schließlich ist sie hübsch genug. Es wäre sicher ... angenehm gewesen.«
    Darius streckte die Hand aus
und betrachtete seine gepflegten Fingernägel. Einer nach dem anderen
verwandelte sich in eine messerscharfe Klaue. Wieder lächelte er und erweckte
den Eindruck einer Raubkatze auf der Jagd. Einmal mehr ließ er den Blick seiner
schwarzen Augen auf dem älteren Mann ruhen, der plötzlich das Gefühl hatte,
einen heftigen Schlag versetzt zu bekommen, sodass er sich mit
schmerzverzerrtem
    Gesicht den Kopf hielt. Er
spürte die unendliche Macht des Eindringlings, und ihm drehte sich der Magen
um.
    Mit geschmeidigen Bewegungen
glitt Darius ins Zimmer. Unter seinem eleganten weißen Hemd spielten kräftige
Muskeln. Er schien den gesamten Raum einzunehmen und sogar den Sauerstoff aus
der Luft zu saugen. »Ich sehe, dass Sie Ihre Fenster mit Knoblauch dekoriert
haben. Glauben Sie, dass diese Pflanzen mich irgendwie beeindrucken oder gar
meine Kräfte schwächen?«
    »Ist es nicht so?«, konterte
Wallace, um Zeit zu gewinnen.
    Statt einer Antwort ließ
Darius nur seine weißen Zähne blitzen. Dann ging er auf den Kamin zu, streckte
die Hand aus und berührte das große silberne Kreuz auf dem Sims. »Sie scheinen
sich ausgezeichnet auf die Vampirjagd vorbereitet zu haben.«
    Wallace war entsetzt.
Unruhig blickte er zur Tür, denn ihm fiel plötzlich auf, dass sein Haus in
tiefem Schweigen lag.
    Darius ging auf ihn zu. »Was
wollten Sie denn von mir erfahren, Mr. Wallace? Jetzt haben Sie die
Gelegenheit.«
    Wallace zog die Spritze
hervor und rammte sie tief in Darius' Arm. Dann wich er mit einem
triumphierenden Grinsen zurück.
    »Richtig, das Gift, an dem
Sie so lange gearbeitet haben«, stellte Darius so leise und unbekümmert wie
zuvor fest. »Es ist so schwierig herauszufinden, welche Stoffe tatsächlich
wirken, bis man sie einmal ausprobieren kann. Wir wollen das Ergebnis
gemeinsam beobachten.« Er bedachte Wallace mit einem kalten Blick. »Sie halten
sich doch für einen Wissenschaftler, nicht wahr,
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