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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer
Autoren: Christine Feehan
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sein. Zwar hatte er sie noch nicht einmal kennen
gelernt, doch allein das Wissen, dass es sie gab, schien die Welt völlig zu
verändern. Nein, Darius hatte seiner Schwester nie anvertraut, wie trostlos und
einsam sein Leben geworden war und in welcher schrecklichen Gefahr er schwebte,
aber als er die rothaarige Fremde betrachtet hatte, war sein Blick glühend und
Besitz ergreifend gewesen, während in seinem Innern das Raubtier erwachte.
    Desari kam allein zurück.
»Darius, ich wusste gar nicht, dass du schon auf bist. Du benimmst dich in
letzter Zeit so geheimnisvoll.« Aus ihren großen, dunklen Augen musterte sie
ihn misstrauisch. »Was ist denn? Du wirkst so ...« Sie zögerte.
    Gefährlich. Das ungesagte Wort schien
zwischen ihnen in der Luft zu schimmern.
    Er deutete mit einem
Kopfnicken auf den Tourbus. »Wer ist sie?«
    Sein Tonfall jagte Desari
einen eiskalten Schauer über den Rücken, sodass sie sich die Arme rieb, um sich
aufzuwärmen. »Wir sprachen doch darüber, dass wir einen Mechaniker brauchen,
der mit uns reist und die Autos in Schuss hält. Ich habe eine Anzeige in die
Zeitung gesetzt und sie mit einem speziellen Zauber versehen. Du hast deine
Zustimmung gegeben, Darius. Wenn wir jemanden finden, mit dem die Katzen auskommen,
ist es in Ordnung. Und heute Morgen tauchte Rusti auf. Ich war gerade mit den
Katzen draußen, und sie schienen nichts gegen die Frau einzuwenden zu haben.«
    »Wie kommt es, dass sie
unser Camp erreichen und die Schutzzauber überwinden konnte, die eigentlich
dafür sorgen sollten, dass wir bei Tageslicht in Sicherheit sind?«, fragte
Darius leise, jedoch mit einem drohenden Unterton in der Stimme.
    »Ich weiß es wirklich
nicht, Darius. Ich habe sie telepathisch überprüft, konnte jedoch keinerlei
Hintergedanken finden. Allerdings scheinen ihre Denkstrukturen von denen der anderen
Sterblichen abzuweichen. Dennoch konnte ich nichts anderes in ihren Gedanken
lesen, als dass sie dringend Arbeit braucht.«
    »Sie ist eine Sterbliche«,
beharrte Darius.
    »Ich weiß«, antwortete
Desari gereizt, die sich der Kritik ihres Bruders durchaus bewusst war. »Aber
sie hat keine Familie und hat mir versichert, dass auch sie sehr viel Wert auf
ihre Privatsphäre legt. Es wird ihr bestimmt nichts ausmachen, wenn wir
tagsüber nicht da sind. Ich habe ihr erklärt, dass wir bei Tag schlafen, weil
wir nachts arbeiten und reisen. Sie schien nichts dagegen zu haben. Und wir
brauchen sie wirklich, damit sie sich um unsere Autos kümmert. Du weißt, dass
es so ist. Ohne die Fahrzeuge können wir den Anschein der Normalität nicht
aufrechterhalten. Außerdem wird es uns nicht schwer fallen, eine Sterbliche zu
kontrollieren.«
    »Wenn du sie in den Bus
gebracht hast, Desari, warum sind dann die Katzen jetzt nicht bei dir?«, wollte
Darius wissen, dessen Herz plötzlich schneller klopfte.
    »Mein Gott!« Desari
erbleichte. »Wie konnte ich nur einen solchen Fehler begehen?« Erschrocken
rannte sie auf die Tür des Wohnmobils zu.
    Doch Darius kam ihr zuvor,
riss die Tür auf und stürzte kampfbereit ins Innere, um im Zweifelsfall die
beiden Leoparden der Truppe davon abzuhalten, der zierlichen Frau etwas
anzutun. Doch dann blieb er wie angewurzelt stehen . Die rothaarige Frau hatte
sich auf die Couch gesetzt, einen Leoparden auf jeder Seite. Im Vergleich zu
ihrem zarten Körper wirkten die Raubkatzen riesig, schmiegten sich jedoch
zutraulich an ihre Hände und versuchten, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu
lenken.
    Als der fremde Mann in den
Bus stürmte, sprang Tempest »Rusti« Trine hastig auf. Er sah wild und
gefährlich aus. Alles an ihm drückte Macht und Autorität aus. Er war so
geschmeidig und muskulös wie die Raubkatzen, und sein langes, dunkles Haar
wirkte zerzaust und ungebändigt. Seine Augen, schwarz wie die Nacht, waren groß
und faszinierend, und auch sein durchdringender Blick glich dem der beiden
Leoparden. Tempests Herz begann, schneller zu klopfen.
    »Es tut mir Leid. Desari
sagte, ich könne mich hier aufhalten«, bemerkte sie beruhigend, während sie
versuchte, sich von den Katzen zu entfernen, die sich immer wieder an sie
schmiegten. Allerdings vermied sie es, sich von ihnen die Hände lecken zu
lassen, da die rauen Zungen der Katzen ihr sicher die Haut abgeschürft hätten.
    Desari drängte sich an dem
großen Mann vorbei und blieb dann stehen, die Augen vor Schreck geweitet. »Zum
Glück geht es dir gut, Rusti. Ich hätte dich niemals in den Bus geschickt, wenn
ich mich an
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