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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer
Autoren: Christine Feehan
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die Katzen erinnert hätte.«
    Das hättest du nicht
vergessen dürfen. Auf telepathischem Weg wies Darius seine Schwester
scharf zurecht. Desari verzog das Gesicht, protestierte jedoch nicht, denn sie
wusste, dass ihr Bruder Recht hatte.
    »Aber sie sind doch ganz
zahm«, wandte Rusti zögernd ein und strich den beiden gefleckten Katzen dabei
zärtlich über den Kopf. Ihre Hände zitterten leicht und verrieten ihre Nervosität.
Sie fürchtete sich vor dem Mann, nicht vor den Leoparden.
    Langsam richtete sich
Darius zu voller Größe auf. Seine breiten Schultern schienen den gesamten Bus
auszufüllen, und er wirkte so einschüchternd, dass Rusti tatsächlich ein wenig
zurückwich. Sein Blick schien bis tief in ihre Seele vorzudringen. »Nein, sie
sind nicht zahm. Es sind wilde Tiere, die keinen engen Kontakt zu Menschen
dulden.«
    »Wirklich?« Übermut
funkelte in den grünen Augen der jungen Frau, während sie den größeren der
beiden Leoparden beiseiteschob. »Das hatte ich nicht bemerkt. Entschuldigung.«
Allerdings klang ihre Stimme nicht im Mindesten reumütig, sondern sie schien
sich über ihn lustig zu machen.
    Auf wundersame Weise
wusste Darius ohne den Schatten eines Zweifels, dass das Leben dieser Frau bis
in alle Ewigkeit mit seinem verbunden sein würde. Er hatte das gefunden, was
Desaris neuer Partner Julian Savage eine Gefährtin nannte. Darius ließ es zu,
dass sich seine brennende Sehnsucht nach dieser Frau einen Augenblick lang in
seinen Augen spiegelte, und bemerkte zufrieden, dass sie abermals vor ihm
zurückwich. »Sie sind nicht zahm«, wiederholte er. »Sie könnten jeden
Eindringling mühelos in Stücke reißen. Wie kommt es, dass Sie so sicher mit
ihnen umgehen können?«, fragte er. Seine Stimme klang tief und beschwörend, und
sein Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass er an unbedingten Gehorsam gewöhnt
war.
    Nervös biss sich Rusti auf
die Unterlippe, hob jedoch trotzig das Kinn. »Hören Sie, wenn Sie nicht wollen,
dass ich hier bleibe, ist das kein Problem. Schließlich haben wir noch keinen
Vertrag unterschrieben. Ich hole einfach mein Werkzeug und verschwinde.« Sie
machte einen Schritt auf die Tür zu, doch der große, dunkelhaarige Mann
versperrte ihr den Weg. Schnell warf sie einen Blick über die Schulter und
überlegte, ob sie es wohl bis zur Hintertür schaffen würde, ehe er sich auf sie
stürzte. Rusti hegte die finstere Ahnung, dass ihre Flucht seine
Raubtierinstinkte wecken würde.
    »Darius«, protestierte
Desari sanft und legte ihrem Bruder beruhigend die Hand auf den Arm.
    Er wandte sich nicht
einmal um, sondern ließ den Blick weiter auf Rustis Gesicht ruhen. »Lass uns
allein«, befahl er seiner Schwester mit leiser, drohender Stimme. Selbst die
Raubkatzen wurden unruhig und drängten sich dicht an die rothaarige Frau,
deren grüne Augen wie Juwelen funkelten.
    Dieser Mann, der Darius
hieß, jagte Rusti mehr Angst ein als alle anderen Männer, die sie je getroffen
hatte. In seinen Augen funkelten Wildheit und Leidenschaft, und um seine
sinnlichen Lippen spielte ein grausamer Zug. In ihm schien ein Feuer zu lodern,
dass sie nie zuvor erlebt hatte. Hilflos musste sie mit ansehen, wie Desari,
ihre einzige Verbündete, zögernd der Anweisung ihres Bruders folgte und den
luxuriösen Tourbus verließ.
    »Ich habe Sie etwas
gefragt«, sagte Darius leise.
    Seine Stimme verursachte
ein eigenartiges Kribbeln in ihrem Bauch. Sie war wie eine Waffe aus schwarzem
Samt, das Werkzeug eines Zauberers, mit dem er ein eigenartiges Feuer in ihrem
Innern zu entfachen schien. Rusti spürte, wie sie errötete. »Gehorchen
normalerweise alle Ihren Befehlen?«
    Er wartete, regungslos wie
ein Leopard auf der Jagd, den Blick seiner schwarzen Augen unverwandt auf ihr
Gesicht gerichtet. Rusti verspürte plötzlich den eigenartigen Zwang, ihm zu
antworten und die Wahrheit zu offenbaren. Das Bedürfnis verwirrte sie so sehr,
dass sie sich verzweifelt die Schläfen rieb. Dann schüttelte sie seufzend den
Kopf und bemühte sich sogar zu lächeln. »Hören Sie, ich weiß nicht genau, wer
Sie sind, außer dass Sie offensichtlich Desaris Bruder sind, aber wir machen
beide einen Fehler, glaube ich. Ich habe die Anzeige gesehen, in der Sie nach
einem Automechaniker suchten, und nahm an, dass mir dieser Job gefallen würde.
Ich wäre gern mit Ihrer Band durchs Land gezogen.« Sie zuckte gleichmütig die
Schultern. »Aber das macht nichts. Ich kann mir auch ebenso gut einen anderen
Job suchen.«
    Darius
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