Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
seine Gefährtin und seinen Bruder verfolgte.
Er folterte und tötete Sterbliche und Unsterbliche gleichermaßen. Dieser Mann
hieß auch Wallace, doch er wurde getötet. Er gehörte einer Gruppe von
Fanatikern an. Ich kann mir vorstellen, dass die beiden Männer miteinander
verwandt sind, besonders wenn unser Wallace aus Europa stammt. Wahrscheinlich
ist er jetzt der Anführer der Vampirjäger.«
    »Diese Verrückten sind wie
Medusa, die Schlangenfrau. Wenn man einen Kopf abschlägt, wächst sofort ein
anderer nach. Aber wenn wir diese Gruppe unschädlich machen, können wir
wenigstens darauf hoffen, dass sie einige Zeit brauchen, um sich neu zu
formieren«, bemerkte Darius leise. »Das wird uns etwas Zeit verschaffen, um
weitere Informationen über sie zusammenzutragen.«
    Julian nickte ernst.
»Sterbliche Vampirjäger plagen unser Volk schon seit tausenden von Jahren.
Solange es karpatianische Männer gibt, die sich in Vampire verwandeln, wird es
auch Sterbliche geben, die uns alle verdächtigen und vernichten wollen.«
    »Vielleicht müssen wir
tatsächlich mehr über diese Fanatiker herausfinden und dann Jagd auf sie
machen«, schlug Darius grimmig vor.
    »Einige Karpatianer sind
ihnen bereits auf der Spur. In einem ihrer Labors haben sie ein neuartiges Gift
entwickelt. Wenn man es einem Karpatianer spritzt, kann es ihn lähmen«,
erklärte Julian beinahe beschwichtigend. »Unser Heiler - dein
    Bruder, Darius - hat ein
Gegenmittel entdeckt. Aber diese Männer sind zum Äußersten entschlossen. Falls
wir diesen Wallace ausschalten, werden sie uns trotzdem auch in Zukunft
verfolgen und versuchen, neue, noch tödlichere Gifte zu entwickeln.«
    »Nicht falls, Julian«, erwiderte Darius
drohend. »Ich werde diesen Mann vernichten. Wenn sein Tod unserem Volk eine
Ruhepause verschafft, soll es so sein. Wenn nicht, werden wir unsere Pflicht
tun.«
    »Hast du die Witterung
aufgenommen?«, erkundigte sich Julian.
    »Ich habe den Gestank in der
Nase. Er wird seinem Schicksal nicht entrinnen.«
    »Deine Gefährtin hat
überlebt«, erinnerte Dayan ihn leise.
    Darius fuhr herum und sah
ihn zornig an. »Ich weiß durchaus um den Gesundheitszustand meiner Gefährtin,
Dayan. Du brauchst mich nicht darauf hinzuweisen.«
    »Tempest ist eine von diesen
ungewöhnlichen Frauen, die niemals nachtragend sind«, meinte Julian. »Ich kann
mir kaum vorstellen, dass sie einer Fliege etwas zu Leide tun würde.«
    »Ich danke dir für den
Hinweis, Julian«, gab Darius schroff zurück und schoss rasend schnell wieder in
den Himmel hinauf.
    Nur wenige Karpatianer
konnten dieses Kunststück vollbringen. Darius hatte sich in Nebelschwaden
aufgelöst, die blitzschnell durch Zeit und Raum schössen. Mit einem leisen
Lachen folgte Julian ihm, der sich nicht von seinem Schwager ausstechen lassen
wollte. Dayan zuckte die breiten Schultern, grinste Barack an und warf sich
ebenfalls in die Luft. Resigniert schüttelte Barack den Kopf und folgte ihnen.
Sie sollten von einem Mann begleitet werden, der noch bei Verstand war.
    Die finstere, bedrohliche
Wolke türmte sich immer schwerer auf, als sich die Nebelschwaden miteinander
verbanden und über den dunklen Himmel strömten. Die Wolke verdunkelte selbst
die Sterne. Unter ihnen suchten die Tiere des Waldes Schutz in den Bäumen und
Höhlen. Sie spürten die Anwesenheit der gefährlichen Raubtiere, die über sie
hinwegglitten, und zogen es vor, sich so klein wie möglich zu machen.
    Dann hielt die Wolke
plötzlich inne, als hätte sich der Wind gelegt. Darius sammelte die Böen um
sich und ließ sich von ihnen ans Ziel tragen. Er hatte die Witterung von Brady
Grands Freunden aufgenommen und war in der Lage, sie aufzuspüren.
    Unter ihnen lag am Fuße
eines Hügels ein großzügiges, 1-förmiges Ranchhaus. Auf den ersten Blick schien
es verlassen zu sein, doch der Wind trug die Witterung der Feinde zu den
Karpatianern. Die Wolke bewegte sich langsam vorwärts und breitete sich wie ein
düsterer Schatten über dem Himmel aus. Ein stärkerer Wind kam auf, der die
Wolke hätte davontragen sollen, doch sie hing unbewegt über dem Hügel, als
böses Omen, das Tod und Zerstörung bedeutete.
    Der Wind ließ die Fenster
des Hauses klirren, schien nach einem Weg ins Innere zu suchen. Immer heftiger
rüttelte er an den Scheiben und knallte die Fensterläden hin und her. Dann
regte sich etwas an der Südseite des Hauses. Jemand öffnete eines der Fenster
im Erdgeschoss und versuchte, die klappernden Fensterläden zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher